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admetos 1,2,3
ADMETOS 1,2,3 „unbezwungen“. 1. In der Sage ist er Sohn des Pheres 1 und der Klymene 4, Gemahl der Alkestis, Vater von Eumelos 1 und Perimele 1, König vom thess. Pherai, dem auch Iolkos und andere Orte unterstanden. Ursprünglich war er ein Unterweltsgott. ….. Zeus hatte Asklepios, den Sohn des Apollon, weil er als Arzt Tote wieder lebendig gemacht hat, mit dem Blitz getötet. Apollon rächte sich und tötete seinem Vater die Schmiede der göttlichen Blitze, die Kyklopen. Wutentbrannt erfasste der Göttervater seinen Sohn und wollte ihn in den Tartaros werfen. Leto trat dazwischen, beruhigte Zeus und verhandelte. Der Göttervater, wider beruhigt, verdonnerte Apollon nur zu einem Jahr knechtliche Arbeit bei einem Sterblichen – beim jungen König Admetos. Apollon fügte sich, flog zu Admetos, nur, der war so schön, dass Apollon sich sofort in ihn verliebte. Kallimachos 2. Hymnus: Auf Apollon 48ff: "Phoibos rufen wir an als Nomios seit jener Zeit, als er am Fluß Amphryssos die Jochstuten weidete, von Liebe entflammt zum jungen Admet." (Kallimachos: Werke. Herausgegeben und übersetzt von Markus Asper. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, 2004.) (Nach Plutarchos soll auch Herakles seine Schönheit genossen haben). Apollon arbeitete fleißig, aß und schlief beim Gesinde und segnete nebenbei die Herden des Königs mit doppelter Fruchtbarkeit; ob Schwein oder Pferd, alle brachten Zwillinge zur Welt. Als Admetos um die Hand der Alkestis anhielt, verlangte der Brautvater Pelias, dass er einen Wagen mit einem Löwen und einem Eber bespannen solle. Apollon machte sich unsichtbar, half ihm und Admetos erhielt Alkestis. Auf dem von Bathykles von Magnesia hergestellten und von Pausanias 3,18,9ff genau beschriebenen Thron des Amyklaios ist diese Szene dargestellt. Dafür soll Admetos das Apollon-Heiligtum Eretria bei Pharsalos gegründet haben; Strabon 10,447. ….. Admetos wird auch als Teilnehmer an den Leichenspielen des Pelias, der kalydonischen Eberjagd, des Argonautenzuges und den nemeischen Spielen genannt. ….. In der Kunst wird er, speziell im Zusammenhang mit seiner Gattin Alkestis, die aus Liebe zu ihm für ihn in den Tod ging, dargestellt. Durch Euripides` „Alkestis“, 438 v. Chr. geschrieben, wurde die Liebe der Alkestis zu ihrem Mann Admetos 1 zum festen Bestandteil der Weltliteratur: Leichtfertig hatte Admetos vergessen bei der Hochzeit mit Alkestis der Göttin Artemis zu opfern. Aus Rache ließ sie einige Jahre später Admetos schwer erkranken und die Moiren beschlossen seinen Tod. Apollon beschwatzte aber diese Schicksalsgöttinnen und erreichte für seinen Freund Admetos, dass, wenn jemand sich bereit erkläre zu einer bestimmten Stunde für Admetos in den Tod zu gehen sie ihm die Gesundheit zurückgeben und ein langes Leben schenken würden; Aischylos Eumeniden 724f: CHORFÜHRERIN „So tatest du schon in Pheres` Haus, beredetest Die Moiren, Sterbliche von Tode zu befreien.“ Niemand wollte für ihn in den Hades, nicht einmal die schon gebrechlichen Eltern. Nur Alkestis, seine ihn treu liebende Gattin und Mutter seiner Kinder, war bereit für ihren sterbenden Mann das Leben zu geben. Thanatos, der Todesgott, schlich um das Haus und ergriff zur bestimmten Stunde Alkestis. Herakles, der zufällig auf Besuch kam, kämpfte aber Thanatos nieder, verprügelte ihn heillos, entriss ihm Alkestis, warf ihn aus dem Haus und gab sie ihrem nun wieder gesunden Admetos zurück. Man erzählte auch dass Persephone, gerührt von der Liebe der Gattin, Alkestis aus dem Hades in die Welt der Lebenden zurückgeführt habe. Apollodor, 1,105f Paul Dräger, berichtet abweichend. ….. Die offensichtlich schier unbegrenzten Deutungsmöglichkeiten dieses Themas hatten bis zur Gegenwart eine Flut von literarischen und musikalischen Bearbeitungen dieses Themas zur Folge. Es gibt u. a. 9 Alkestis-Opern, eine davon ist von G. F. Händel, Admeto, Oper, 1727. RE I, 1 Seite 377 2. Ein Mitglied des Geschlechtes der Pyrrhiaden, das sich über Aiakos-Peleus-Achilleus-Neoptolamos-Pyrrhos 3 an Zeus angebunden hat und aus dem Alexander der Große über seine Mutter Olympias hervor ging. 3. Sohn des Troianers Augeias 2; Pausanias 10,25,5 (Beschreibung des Gemäldes von Polygnotos): „…… In der Nähe von Helenos befindet sich Meges; Meges ist am Arm verwundet, wie auch Lescheos aus Pyrrha, der Sohn des Aischylinos, in der Iliupersis gedichtet hat; er sagt, dieser sei, als die Troier in der Nacht kämpften, in der Schlacht von Admet, dem Sohn des Augeias, verwundet worden. ……“ (Pausanias: Reisen in Griechenland. Band 3: Athen, die Bücher VIII - X in der Übersetzung von Ernst Meyer. Düsseldorf / Zürich: Artemis & Winkler Verlag, 2001.) Nach Pausanias 10,27,2 wurde Admetos selbst von Philoktetes getötet. RE I, 1 Seite 380