eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
die göttinnen und götter und ihre nachkommen
home
genealogie
entstehung
lexikon
galerie
infos
kontakt
Die vorliegende Fassung der Texte ist nicht redigiert! Informationen dazu finden sie
hier
.
aigisthos
AIGISTHOS „Von einer Ziege gesäugt“ Ein Sohn des Thyestes, den er mit seiner eigenen Tochter Pelopeia zeugte; Tzetzes nennt sie Mnesiphae. Seine Geschichte wird in der Tantalidensage erzählt; lies „Die Tantaliden-Sage“ >. Auszug: E. Thyestes, ein Sohn des Pelops 1, hatte in seinem Hause Pleisthenes 1, einen außerehelichen Sohn seines Bruders Atreus, wie sein eigenes Kind aufgezogen. Als Thyestes bei den Streitigkeiten um die Nachbesetzung des Thrones von Mykene seinem Bruder Atreus unterlag wurde er verbannt und entehrt. Voller Hass stiftete er den herangewachsenen Pleisthenes zur Ermordung seines leiblichen Vaters Atreus an. Der Jüngling ging nach Mykene, trat vor den verhassten Vater und wollte ihn ermorden. Aber Atreus wehrte sich erbittert und erstach dabei den Angreifer. Erst als der Ungestüme tot am Boden lag, erkannte ihn Atreus – es war sein eigener Sohn. Aus Rache bat Atreus seinen Bruder Thyestes heuchlerisch zu einem Mahl der Versöhnung. Persönlich schlachtet am Altar des Zeus Aglaos, Kallileon (auch Kalaos 3 genannt) und Orchomenos, die Söhne des Thyestes und setzt sie ihm, dem Vater, der allein am Tische speiste, gebraten und gekocht vor. Als grauenhafter ‚Nachtisch‘ ließ Atreus seinem Bruder die blutigen Köpfe der drei Kinder vorsetzen. Thyestes erbrach das Fleisch der eigenen Kinder und verfluchte Atreus und seine Nachkommen – „Der Fluch des Thyestes.“ F. Rache schwörend ging Thyestes nach Delphi. Das Orakel teilte ihm mit, dass nur ein Sohn, den ihm seine eigene Tochter gebären müsse, Atreus töten könne. Auf der Suche nach seiner Tochter Pelopeia 2, sie lebte seit ihrer Geburt am Hofe des Königs Thesprotos, begegnete er einigen jungen Frauen die gerade mit einem Tanz die Göttin Athene ehrten. Die Anführerin der Reigentänzerinnen, Pelopeia, begab sich zu einem Bach um ihr Kleid, das bei einem Tieropfer mit Blut beschmutzt wurde, zu reinigen. Thyestes schlich ihr nach und vergewaltigte sie ohne zu erkennen, dass es seine eigene Tochter ist. Bevor er weiter zog nahm Pelopeia ihm sein Schwert weg und versteckte es unter dem Altar der Athene. Der dreifache Kindesmord des Atreus erzürnte die Götter. Sie ließen das Land vertrocknen, eine große Hungersnot brach aus. Atreus befragte das Orakel und erhielt zur Antwort, dass er seinen Bruder Thyestes suchen und nach Mykene zurückbringen müsse. Auf der Suche nach seinem ihm verhassten Bruder erschien Atreus am Hofe des Königs Thesprotos und verliebt sich in Pelopeia, die er für eine Tochter des Gastgebers hielt. Aus Angst verschwieg Thesprotos die Wahrheit und gab ihm die Schwangere zur Frau. In Mykene entband sie heimlich, setzt das Kind aus und legt das Schwert des Vaters dazu. Hirten fanden den Knaben und brachten ihn zum König. Atreus gab ihm, weil er während der Aussetzung von Ziegen ernährt wurde, den Namen Aigisthos, „der von Ziegen Gesäugte“, und nahm den unbekannten Findling wie einen eigenen Sohn auf. Jahre später sandte der auf der Suche nach seinem Bruder erfolglose Atreus seine Söhne Agamemnon und Menelaos aus um Thyestes endlich zu finden. Sie fanden ihn in Delphi und brachten ihn nach Mykene. Atreus warf seinen Bruder in den Kerker und beauftragt den inzwischen erwachsenen Aigisthos diesen Thyestes zu ermorden. Der junge Mann betrat mit seinem Schwert mordlüstern das Gefängnis. Thyestes jedoch erkannte sein Schwert, erkannte seinen Sohn / Enkel, und Aigisthos erkannte den Vater / Großvater. Die herbeigerufene Mutter, Pelopeia, erkannte die Zusammenhänge, wurde sich der Blutschande bewusst, entriss verzweifelt dem Aigisthos das Schwert und erstach sich. Aigisthos, entsetzt, ergriffen und voll Schmerz, entwand der Sterbenden das Schwert und stürzte aus dem Kerker. Als Atreus ihn mit dem blutverschmierten Schwert vor sich sah glaubt er, dass Thyestes endlich tot sei und eilte freudig an das Meer um Dankesopfer darzubringen. Doch Aigisthos verfolgte Atreus, erreichte ihn am Strand und ermordete ihn mit dem Schwert des Thyestes. Seinen Vater/Großvater setzt er als neuen König von Mykene ein. Agamemnon und Menelaos, die Söhne des Atreus, flüchteten nach Sparta, kehrten aber bald mit Hilfe von Tyndareos, dem König von Sparta, zurück und vertrieben Thyestes endgültig. Agamemnon, mit den Insignien der Macht, war nun mächtiger König von Mykene. Neben dem goldenen Fell besaß er den heiligen Stab. Menelaos kehrte nach Sparta an den Hof des Tyndareos zurück. ………………… Wegen des Raubes der Helena musste der Krieg gegen Troia vorbereitet werden. Agamemnon wurde zum Oberbefehlshaber bestimmt und musste vor der Abfahrt nach Troia seine Tochter Iphigenie opfern; lies Iphigenie >. Klytaimestra hasste wegen der Abschlachtung ihrer Tochter ihren Ehemann, verliebte sich während dessen Abwesenheit in den jungen Aigisthos und erhob ihn zum Liebhaber und Mitregenten. Als zehn Jahre später Agamemnon als Sieger von Troia zurückkehrte und sich vor der großen Wiedersehensfeier noch reinigen wollte, erschlugen ihn Klytaimestra und Aigisthos hinterhältig mit einer Doppelaxt im Bade. ….. Sieben Jahre regierte das Mordpaar unbehelligt. Die Tochter Erigone 1 und der Sohn Aletes 2 waren die Früchte dieser Beziehung. Doch dann erschien Orestes, der Sohn von Agamemnon und Klytaimestra, und rächte gemäß dem Auftrag des Gottes Apollon die Ermordung seines Vaters. Er erschlug mit einer Doppelaxt Aigisthos und seine Mutter. ….. Aigisthos ist eine der Hauptfiguren in der „Orestie“ des Aischylos, in Sophokles´ „Elektra“ und in Senecas „Agamemnon“. INCLUDEPICTURE "http://www.mesogeia.net/trip/mycenae/photos/aigisthos0010.jpg" \* MERGEFORMATINET