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amaltheia 1,2,3,4
AMALTHEIA 1,2,3,4 1. 1. Naiade. Nach den ältesten Überlieferungen saß die Nymphe / Naiade Amalteia, eine Tochter des Okeanos und Schwester des Acheloos, bei Rhea, als sie beim Berg Ida die Geburt des Zeus erwartete. Ihrem Bruder Acheloos übergab sie das Füllhorn; Hygin fab. 182; Pind. in Schol. Il. XXI 194. Durch diese Verbindung mit der Zeussage wurde sie zur kretischen Nymphe. Bei Pherekydes frg. 42 ist sie eine Tochter des Haimonios und bei Hygin fab. 182 und Poet. Astr. II 13 eine Tochter des Melisseus. Ebenso bei Apollodor 1,5: "Aber grollend darüber kommt Rhea nach Kreta, als sie gerade mit Zeus schwanger war, und gebiert in einer Höhle des Dikte-Gebirges Zeus. Und diesen gibt sie zum Aufziehen den Kureten und den Töchtern des Melisseus, den Nymphen Adrasteia und Ide. Diese zogen also das Kind mit der Milch der Amaltheia auf; ...." (Apollodor von Athen: Bibliotheke, Götter und Heldensagen, übersetzt und herausgegeben von Paul Dräger. Düsseldorf / Zürich: Artemis & Winkler Verlag, 2005.) Auch Apollodor 2.148: Im Schol. Platon Phaidros 248 C wird Melisseus Melissos genannt, seine Töchter sind Adrasteia und Eide und Amaltheia ist seine Frau. Als Tochter des myth. Königs Melisseus von Kreta wird sie, ebenso wie ihre Schwester Ide, als Amme des Zeus gedacht, wird auch Adrasteia genannt und ist mit der thrakophrygischen Berggöttin der Troas identisch. Kallimachos 1. Hymn.: Auf Zeus, 42 ff: "Zeus, dich aber nahmen die Gefährtinnen der Kyrbanten in ihre Arme, die Eschennymphen vom Berg Dikte. Dann versorgte dich Adrasteia in einem goldenen Worfelkorb; du saugtest an der strotzenden Zitze der Ziege Amaltheia und kautest auf süßer Honigwabe." (Kallimachos: Werke. Herausgegeben und übersetzt von Markus Asper. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, 2004.) Ovid fasti 3.443ff: "Neben ihm steht eine Ziege. Die weideten, sagt man, die Nymphen Kretas; dem Jupiter gab, als er noch klein war, sie Milch." (Ovid: Fasti, Festkalender, in der Übersetzung von Niklas Holzberg, 2. Auflage. Düsseldorf / Zürich: Artemis & Winkler Verlag, 2001.) Auch als dodonische Nymphe wurde sie gedacht. Sie muss ursprünglich als segnende Erdgöttin eine allgemeine Bedeutung gehabt haben. Auch Olenos 2 und Lethaea werden als Eltern der Amaltheia gedacht. Olenos und seine Gemahlin Lethaea wurde wegen ihres Stolzes von den Göttern versteinert; Ovid met. 10,68ff: „Oder wie Olenos einst, der Frevler zu scheinen verlangte, Auf sich nehmend die Schuld, und du, unsel'ge Lethaea, Die du zu sehr deiner Schönheit vertraut, treu liebende Herzen Vormals, Steine zur Zeit, die trägt der bewässerte Ida.“ [Ovid: Verwandlungen (Metamorphoses). Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 12904 (vgl. Ovid-W Bd. 1, S. 238) (c) Aufbau-Verlag] Später erhielt diese Ziege den Namen Olenia Aiks. …………. Eine vorerst namenlose Ziege, sie galt als Tochter des Helios und war im Besitz der Themis und der Nymphe Amaltheia, wurde als Amme des Zeuskindes erzählt und von Zeus zum Dank für die gute Pflege an den Himmel unter die Sterne gehoben. Zu der Zeit, als man die Aigis als jenes Fell der kretischen Ziege auffasste, das Zeus im Kampf mit den Titanen als Schild benützte weil sich die Titanen vor dieser schrecklich aussehenden Ziege fürchteten erhielt die Ziege den Namen Amaltheia. Die Nymphe wurde mit der ehemals namenlosen Ziege verschmolzen und als die Ziege gedacht, die als Amme mit ihrer Milch das Baby Zeus nährte. Als Dank erhob sie Zeus an den Himmel; Aratos 156-164: „Wenn du aber den Fuhrmann und die Sterne im Fuhrmann zu betrachten gedenkst, und dir Kunde zu Ohren gekommen ist von der Ziege, ihr selbst oder den Böckchen, die da auf purpurverfärbtem Meer schon oft schiffbrüchige Menschen beobachtet haben; ihn selbst wirst du in voller Größe über die Linke der Zwillinge gelehnt sehen, Helikes vorgestrecktes Haupt kreist ihm gegenüber; auf seine linke Schulter geschmiedet ist die heilige Ziege, von der die Sage geht, sie habe Zeus ihr Euter geboten: Olenische Ziege nennen sie die Orakelpriester des Zeus.“ (Aratos: Phainomena. Sternbilder und Wetterzeichen. Übersetzt von Manfred Erren. Heimeran Verlag München, 1971.) INCLUDEPICTURE "http://utenti.quipo.it/romeartlover/Vasi182g.jpg" \* MERGEFORMATINET Die Ziege nährt den kleinen Zeus; Vatikanischer Garten, Rom In dieser Version, die Amaltheia als Ziege, ist sie im Besitz der Töchter des Melisseus und wird von Pan bewacht. Nonnos XXVII 294ff: „Schwinge die Lanze denn, die mit dir gemeinsam zur Welt kam, schüttle auch kraftvoll die Aigis, die Lenkerin blutiger Schlachten, leiste jetzt Hilfe meinen Satyrn, weil sie ja gleichfalls tragen das zottige Fell der die Berge durchstreifenden Ziegen! Pan auch, der Gott der Landleute, Meister im Spiel auf der Syrinx, Nährer der Ziegen, bedarf jetzt deiner Aigis nicht minder, er, der mein unverletzliches Zepter vor den Titanen einstmals als Mitkämpfer schützte und hoch in den Bergen als Hirte meine milchspendende Amme, die Ziege Amáltheia, hegte; schütze ihn: soll er doch später den Attikern Hilfe noch bringen, Perser vernichten im Kampf und das wankende Marathon retten! Schüttle die Aigis jedoch auch zum Schutze des Bromios, deines Bruders im dunklen Ziegenfell, der den Feldherrn Boiotiens später noch fortjagen wird und dadurch dein Vaterland rettet!“ [Nonnos: Leben und Taten des Dionysos. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 8687 (vgl. Nonnos-W Bd. 1, S. 399) (c) Aufbau-Verlag] Nonnos Dion. 28.306ff: " Neben Okýthoos kämpfte, mit nickendem Helmbuschen, Akmon, drehte als Tänzer in Waffen geschickt sich rastlos im Kreise, hielt sich im Kampf wie ein fester Amboß, durch nichts zu erschüttern. Den Korybantenschild hielt er, in dessen Wölbung einst oftmals Zeus, noch ein Kindlein, zu schlafen pflegte hoch in den Bergen. Eine so winzige Höhlung beherbergte Zeus; dort ernährte ihn die berühmte heilige Ziege als Amme an ihren Zitzen und bot ihm sorglich den fremden köstlichen Milchtrank, während zur Tarnung des Kindes die Schläge des Schildtanzes dröhnten, die man mit wirbelnden Schwertern der Wölbung der Schilde versetzte." [Nonnos: Leben und Taten des Dionysos. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 8708(vgl. Nonnos-W Bd. 1, S. 412) (c) Aufbau-Verlag http://www.digitale-bibliothek.de/band30.htm ] Nonnos Dion. 46.14ff: " Die Göttin Rheia versagte Zeus, dem eigenen Sohne, die Brust – doch ernährte Thyones Sprößling? Befrag die von Helmen durchfunkelte Grotte der Dikte, frage auch die Korybanten, wo Zeus, noch ein spielendes Kindlein, Milch von den nährenden Zitzen der Ziege Amáltheia schleckte, dabei heranwuchs, ohne an Rheias Brüsten zu saugen!" [Nonnos: Leben und Taten des Dionysos. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 9118(vgl. Nonnos-W Bd. 2, S. 209) (c) Aufbau-Verlag http://www.digitale-bibliothek.de/band30.htm ] Auch Diodorus Siculus, Buch der Geschichte 5.70.70.1, Strabo, Geographie 8.7.7.5, Antoninus Liberalis 36, Suidas, Hygin Fab. 139 und Hygin Astronomika 2.13 behandeln dieses Thema. ……..….. Das Attribut der Nymphe / Naiade / Göttin / Ziege Amaltheia ist das Horn, das Symbol der Fülle und des Reichtums: Das „Füllhorn“, das „Horn der Amaltheia“. Es kann sowohl als Ziegen- als auch als Stierhorn aufgefasst werden. Götter, die der Erde Segen spendeten, waren im Besitz eines solchen Hornes: Hades, Gaia, die Horen, die Tyche, der chthon. Hermes, die Eirene u.s.w.. Als Hermes dem Flussgott Acheloos im Kampf ein Horn ausriss, erhielt er als Ersatz das Horn der Ziege Amaltheia. Das „Füllhorn“ hat in der darstellenden Kunst als schmückendes Symbol der Fülle und des Reichtums, über die Jahrtausende und durch alle Epochen unserer Kultur, bis heute große Bedeutung. RE I/2 1721 …….. Phokylides (6. Jh. v. Chr.): „Wünschst du dir Reichtum, bemüh dich um einen fruchtbaren Acker; denn ein Acker, so sagt man, gilt als Horn Amaltheias.“ [Phokylides: [Lyrik]. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 9249 (vgl. Griech. Lyrik, S. 92) (c) Aufbau-Verlag] INCLUDEPICTURE "http://www.tanea-london.net/MythologyPlus/Mythos06_files/284329.jpg" \* MERGEFORMATINET Ovid fasti 5.111: " 1. Mai. Jupiter steh´ am Beginn meines Werkes! Der Stern, der sich deutlich Zeigt in der ersten Nacht, hat seine Wiege betreut: Regen bringend geht auf das Gestirn der olenischen Ziege, Milch gab sie ihm, und dafür nahm er am Himmel sie auf. Amalthea die Nymphe, bekannt auf dem kretischen Ida, Hat den Jupiter einst - sagt man - im Walde versteckt. Sie besaß eine Ziege. Zwei Böcklein säugte die, stach auch Unter den Ziegen im Land durch ihre Schönheit hervor: Hoch und nach hinten gebogen waren die Hörner; durchs Euter War sie prädestiniert, Jupiters Amme zu sein. Die gab dem Gott ihre Milch, doch brach sie am Baum sich ein Horn ab; Ihrer Zier war die Geiß dadurch zur Hälfte beraubt. Gleich hob die Nymphe es auf, hat mit frischem Grün es umwunden Und mit Früchten gefüllt, Jupiters Mund dann kredenzt. Auf dem Thron des Vaters er saß als der Herrscher des Himmels Unbesiegt, als es nichts Größeres als Jupiter gab, Machte er seine Amme sowie ihr Füllhorn zu Sternen; Wie seine Herrin einst hieß, heißt´s noch in unserer Zeit." (Ovid: Fasti, Festkalender, in der Übersetzung von Niklas Holzberg, 2. Auflage. Düsseldorf / Zürich: Artemis & Winkler Verlag, 2001.) HYPERLINK "http://www.allartnews.com/wp-content/uploads/2010/03/Follower-of-Nicholas-Poussin-The-Feeding-of-the-Child-Jupiter-ca.1650.jpg" INCLUDEPICTURE "http://www.allartnews.com/wp-content/uploads/2010/03/Follower-of-Nicholas-Poussin-The-Feeding-of-the-Child-Jupiter-ca.1650-580x388.jpg" \* MERGEFORMATINET Follower of Nicholas Poussin, The Feeding of the Child Jupiter, ca.1650, oil on canvas, National Gallery of Art, Washington 2. Der libysche Gott Ammon soll mit seiner Geliebten, der Amaltheia 2, den Dionysos gezeugt haben; Diodor 3,68,1ff. Es dürfte sich um eine Erfindung des Kyklographen Dionysios handeln. 3. Tochter des Phokos 6. Mit ihr hat sich Zeus in der Gestalt eines Bären vereint; sie wurde Mutter des Arktos; Clem. Rom. Homilien 5,13,3. ….. Dazu: Mit Nachwirkungen bis heute bauten frühe christliche Eiferer, allen voran Clemens I Romanus, fraglicher dritter Bischof von Rom (heute 3. Papst nach Petrus von ca. 88 bis 101) in den ihm zugeschriebenen Homilies und Recognitions, im Kampf für ihren Eingott und gegen die griechisch-römische Götterwelt mit abstruser Phantasie bestimmte Stellen der alten Literatur zu sündhaft-erotischen Geschichten aus, um ein amoralisches und Ekel erregendes Sexualverhalten der Götter und Göttinnen dieser Götterwelt zu beweisen. 4. Nereide, eine der 50 Töchter des Meeresgottes Nereus und der Meeresgöttin Doris 1. Meeresjungfrau, ein schönes edles Mädchen, das mit seinen Schwestern in Harmonie mit den Tieren die Meere bewohnt. Ilias XVIII 37-50: „Und sie schrie schrill auf; die Göttinnen scharten sich um sie Alle, soviel Nereiden waren im Grund des Meeres. Dort die Glauke, Thaleia und die Kymodoke waren Und Nesaia und Speio und Thoe, rindsäugig Halia Und Kymothoe und Aktaia und Limnoreia, Melite auch und Iaira, Amphithoe und Agaue, Doto und Proto sowie Pherusa, Dynamene ferner Und Dexamene und Amphinome, Kallianeira, Doris und Panope auch und hochberühmt Galateia Und Nemertes sowie Apseudes und Kallianassa; Dort war Klymene und Ianeira und Ianassa, Maira und Oreithyia und schöngelockt Amaltheia; Andere Nereiden sind in der Tiefe des Meeres.“ (Homer: Ilias, in der Übersetzung von Roland Hampe. Stuttgart: Phillip Reclam jun. Gmbh. & Co, 1979.) ….. Sie scheint in der Nereidenliste des Hesiod nicht auf. Lies Nereiden.