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antigone 1,2,3,4,5
ANTIGONE 1,2,3,4,5 1. Nach Hygin fab. 14 Tochter eines Thessalers, Gattin des Pyremus (?) und Mutter des thessalischen Argonauten Asterion 9. 2. Tochter des Königs Eurytion 4 von Phthia. Peleus floh nach der Ermordung des Phokos zu Eurytion um sich entsühnen zu lassen. Eurytion entsühnte ihn und gab ihm seine Tochter Antigone 2 und ein Drittel des Reiches. Bei der kalyd. Eberjagd tötete Peleus unabsichtlich seinen Schwiegervater; Apollodor 1,68. 70; 3,163. Peleus floh nach Iolkos und stellte sich taub gegen die Annäherungen der dortigen Königin Astydameia. Aus Zorn schrieb Astydameia einen verlogenen Brief an Antigone und teilte ihr mit, dass Peleus ihre Stieftochter Sterope heiraten werde. Aus Gram erhängte sich Antigone 2. 3. Tochter des Oidipus und der Iokaste, Schweser von Eteokles 2, Polyneikes, Ismene 2, Laonytos und Phrastor 1, Gemahlin von Haimon 8 / 9 und Mutter des Maion 1. ….. Antigone ist eine der Hauptfiguren des riesigen, sich über zwölf Generationen erstreckenden vorhomerischen thebanischen Sagenkreises, der mit dem Flussgott Inachos beginnt und in dessen Zentrum die Sagen von OIDIPUS und der SIEBEN GEGEN THEBEN stehen. Sollten tatsächliche Ereignisse Bestandteil des Sagenkomplexes sein, so sind sie im Zeitraum zwischen ca. 1400 bis 1100 v. Chr. anzusiedeln; lies OIDIPUS und SIEBEN GEGEN THEBEN <. In der Frühzeit dieses Sagenkomplexes dürfte Iokaste, die Mutter der Antigone, Epikaste genannt worden sein, weil Homer sie in der Odyssee 11,271ff Epikaste nennt. ….. Nach der verlorenen Schlacht der SIEBEN GEGEN THEBEN lagen hunderte von Toten in der Umgebung der Stadt, unter ihnen Eteokles 2 und Polyneikes. Nach Sophokles´ANTIGONE: Kreon 1, in Vertretung des minderjährigen Laodamas übernahm er wieder die Königswürde, ordnete die Bestattung der Toten an, mit einer Ausnahme: Bei Todesstrafe verbot Kreon die Durchführung der Bestattungsriten und die Bestattung des Polyneikes, er hatte Unheil über die Stadt gebracht. Sein Leichnam sollte Vögeln und Hunden zum Fraß dienen. Antigone verrichtete Gebete für ihren geliebten Bruder und, obwohl der Leichnam bewacht wurde, gelang es ihr ihn unerkannt mit Erde zu bestreuen. Voller Angst berichtete ein Wärter dem König das Geschehene. Kreon tobte, die Wärter mussten den Täter finden, sonst drohte ihnen der Tod. In der nächsten Nacht, Antigone wollte ihren Bruder wieder mit Erde bedecken, entdeckten sie die Wärter und zerrten sie vor den König. Antigone gestand die Tat und verteidigte die gewollte Bestattung des Bruders. Die Gesetze der Staatsmacht prallten auf die ewigen Gesetze der Menschlichkeit: „Mitlieben, nicht mithassen ist mein Teil.“ Ismene, die ängstliche Schwester, gestand die Mitwisserschaft und wurde, nachdem sie Kreon daran erinnerte, dass Antigone auch die Braut seines einzigen noch lebenden Sohnes Haimon ist, mit ihr eingekerkert. Haimon beschwor den Vater, das Volk stehe auf der Seite Antigones und wünsche die Freilassung. Verächtlich warf der Vater dem Sohn vor aus blinder Liebe gegen ein Gesetz des Vaters zu verstoßen und ordnete die Hinrichtung Antigones an. Vor allen Bürgern wurde sie aus der Stadt geführt und in einer Grotte eingesperrt. Die Hunde und Vögel befleckten die Stadt mit den verwesenden Überresten des Polyneikes. Teiresias, der blinde Seher, begab sich zum König, geopferte Tiere verbrannten nicht, Unheil wurde angekündigt. Er verlangte vom König die Bestattung des Polyneikes und die Freilassung der Antigone. Kreon beschimpfte ihn wütend. Teiresias prophezeite: „Du aber merke dir: Nicht viel Kreise vollendet schnellen Laufs der Sonne Rad, da gibst du einen deines eignen Bluts als Sühne für die Toten in den Tod, weil du der Oberen eins hinabgestoßen, ein Leben ehrfurchtlos ins Grab verbannt, und einen vorenthältst den Göttern drunten, entweiht, entheiligt, ohne Grab, den Toten !“, 1064 – 1071. Kreon wurde verunsichert, befragte den Chor und erhielt zur Antwort: „Geh hin, befreie die Jungfrau aus der Gruft und gib dem Unbestatteten sein Grab !“, 1100 f. Kreon hatte Angst und gab nach. Der Rest des Leichnams wurde rituell gereinigt, die Asche gemäß der Sitte bestattet. Man eilt zur Todesgrotte, der König will Antigone selbst befreien. Ein Diener blickt durch einen Mauerspalt, mit einem Schrei weicht er zurück. In der Grotte, Antigone, erhängt, zu ihren Füßen Haimon, weinend. Der Vater dringt zu Haimon vor, der zückt das Schwert, der Vater flieht: „Da kehrt der Arme gegen sich die Wut, bohrt, wie er dasteht, bis zur Mitte den Stahl sich in den Leib.“, 1234 – 1236. Ein Bote eilt zur Königin, Eurydike, der Mutter des Haimon, und berichtet. Als Kreon in den Palast zurückkehrt findet er Eurydike, tot, in der Hand noch den Dolch, in der Brust die Wunde. ..... In Euripides´ Drama ANTIGONE, von dem nur 22 Fragmente sind überliefert sind, ist die Liebe Haimons zu Antigone das entscheidende Motiv. Das Drama endet glücklich, beide haben einen Sohn Maion. ….. Hyginus fab. 72, ob hypothetisch nach der ANTIGONE des Eurypides, oder nach einem späteren Werk, z. B. des Astydamas II, ist noch umstritten. Hier hilft Polyneikes Witwe, Argeia, Antigone die Leiche des Unbestatteten zum Scheiterhaufen des Eteokles zu schaffen. Kreon beauftragt Haimon Antigone zu töten. Haimon versteckt sie aber bei einem Hirten, meldet dem Vater den Vollzug und zeugt mit ihr den Sohn Maion, der, Jahre später von Kreon erkannt, auf dessen Befehl ermordet wird. Antigone und Haimon folgen ihm in den Tod. ….. In Aischylos` HEPTA (der Schluss ist unecht) gibt es auch das Bestattungsverbot, nur endet dort der Konflikt mit der Verbannung der Antigone. ….. In einem Dithyrambos des Ion von Chios (singuläre Erwähnung) wurden Ismene und Antigone von König Laodamas in einem Heratempel, in dem sie nach der gemeinsamen Verurteilung Schutz suchten, verbrannt. In diesem Fall müsste sofort nach Eteokles´Tod Laodamas Nachfolger geworden sein. 4. Tochter des Laomedon 1, Schwester des Priamos. Sie behauptete gleich schöne Haare wie Hera zu haben, schon war sie in einen Storch verwandelt; Ovid met. 6,93ff: „Auch Antigonen webt sie, die einst den Streit mit des großen Juppiter Gattin gewagt: Da gab die Königin Juno Drauf eines Vogels Gestalt; nicht Ilion konnte ihr helfen, Vater Laomedon nicht: Sie mußte in weißem Gefieder Beifall spenden sich selbst mit klapperndem Schnabel als Störchin.“ 5. Nach Schol. Pindar Ol. 7,42b ist eine Antigone Von Herakles Mutter des Tlepolemos.