eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
die göttinnen und götter und ihre nachkommen
home
genealogie
entstehung
lexikon
galerie
infos
kontakt
Die vorliegende Fassung der Texte ist nicht redigiert! Informationen dazu finden sie
hier
.
asopos 3,8,9
ASOPOS 3,8,9 Sieben Flüsse und eine Stadt trugen den Namen Asopos. Mythologisch wurde er aber als sikyonischer oder boiotischer Flussgott gedacht. 3. Kombe war die Tochter des phleiasischen Flussgottes Asopos 3, Gattin des Sokos 1, Mutter der sieben euboischen Korybanten; Nonnos Dionysiaka 13,135ff: „Über die schwerbewaffneten Scharen Euboias geboten die Korybanten, die Bakchos in seiner Kindheit betreuten, die am Phrygischen Golf bei der bergebewohnenden Rheia den noch kleinen Dionysos dröhnend mit Pauken umringten; aufgespürt hatten sie ihn, ein gehörntes Kindlein, in einen weinfarbig purpurnen Mantel gehüllt, in den Felsen, wo Ino ihn in der Obhut der Amme Mystis, der Kórynthosmutter, hingelegt hatte. Sie kamen alle vom ruhmreichen Eiland, Prymneus, der watschelnde Mimas, der bergedurchschweifende Akmon, Damneus, Okýthoos, schildgewappnet; mit diesen zusammen kam, von Idaios begleitet, Melisseus mit nickendem Helmbusch; einstmals hatte die beiden ihr Vater Sokos, von frevler Torheit gestachelt, verjagt aus der salzflutumbrandeten Heimat, Kombe, die Mutter, dazu, die sieben Kinder geboren. Knossos erreichten die Flüchtlinge, irrten von Kreta aus weiter unstet nach Phrygien, gelangten schließlich zur Stadt der Athener, fanden als Fremdlinge Heimatrecht dort und Wohnrecht, bis Kekrops später den Sokos stürzte mit rächendem Sehwerte der Dike; nunmehr kehrten die Flüchtlinge aus dem vom Meere bespülten Marathon wiederum heim ins heilige Land der Abanten, heimischer Stamm der alten Kureten; ihnen bedeuten Flötenspiel und das herrliche Schwertgeklirr Inhalt des Lebens, ihnen obliegen rhythmisches Wirbeln der Füße und Schildtanz.“ [Nonnos: Leben und Taten des Dionysos. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 8352 (vgl. Nonnos-W Bd. 1, S. 196 ff.) (c) Aufbau-Verlag]. ……. Kombe floh also mit ihren Kindern vor ihrem Gatten über Kreta nach Phrygien und schließlich nach Athen zu Kekrops. Kekrops tötet Sokos und ermöglicht so der Kombe ihre Rückkehr nach Euboia. Ovid met. 7,383f erzählt, dass Kombe vor den Streichen ihren Söhne, in einen Vogel verwandelt, „mit zitternden Flügeln entflohen ist“. 4. 5. 6. 7. Vier Flüsse. 8. Er ist Sohn des Okeanos und der Tethys, des Zeus und der Eurynome 1 oder des Poseidon und der Pero und heiratete Metope 2, die Flussnymphe des gleichnamigen Flusses, eine Tochter des Flussgottes Ladon 2 und der Stymphalis. Zwei Söhne, Ismenos und Pelasgos 17, und eine Vielzahl von Töchtern werden in den Genealogien und in der Literatur genannt. Es handelt sich überwiegend um Inseln und Städte. Apollodor spricht von 12 Töchtern, gibt aber nur drei Namen an, Aigina, Ismene und Salamis. Diodoros 4,72 nennt Salamis, Aigina, Peirene, Korkyra, Kleone, Thebe, Tanagra, Thespeia, Asopis, Sinope, Ornia und Chalkis und fügt später noch die Mutter des Oinomaos, Harpina, dazu. In der Literatur erscheinen als weitere Töchter Ismene, die Großmutter der Io, Plataia, Oeroe, Thisbe, die Geliebte des Pyramos, Euboia 4, Pronoe, Rhode, die Geliebte des Helios, Metope 3, Eurynome 11, Phillyra und Euadne, die Geliebte des Nilus (Nil). Als Person tritt Asopos in der Geschichte des Raubes seiner Tochter Aigina durch Zeus auf. Asopos suchte verzweifelt seine Tochter. Hilfe suchend wendete sich der seiner Tochter beraubte Vater an Sisyphos, den König von Korinth, aber Sisyphos verriet nichts. Erst als der Flussgott versprach auf Akrokorinth eine Quelle entspringen zu lassen (Die Einfassung der Quelle ist heute noch sichtbar.), war Sisyphos zum Verrat am Götterkönig bereit; Pausanias 2,5,1. Dieser Schlaufuchs machte aber einen Fehler. Der Götterkönig bestrafte ihn für diesen Verrat. Im Hades muss Sisyphos jetzt für alle Zeit einen Stein auf einen Berg rollen der ihm, noch nicht oben angelangt, immer wieder nach unten rollt. Zornig verfolgte Asopos Zeus und seine geraubte Tochter, doch der Götterkönig verwandelte Aigina in eine Insel und sich in einen Stein. Als der besorgte Vater die Suche nicht aufgab schleuderte Zeus einen Blitz und zwang den Flussgott in sein Bachbett zurück. Kallimachos 4. Hymnus: Auf Delos76: "Es floh auch Aonien in derselben Richtung, ihr folgten Dirke und Strophia an der Hand ihres Vaters Ismenos, des Schwarzkieseligen, weit hinter ihnen kam Asopos mit schweren Knien, denn er war vom Blitz getroffen." (Kallimachos: Werke. Herausgegeben und übersetzt von Markus Asper. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, 2004.) Pausanias 5.22.6: "Auch die Phliasier weihten einen Zeus und die Töchter des Asopos und Asopos selbst. Die Statuen sind so angeordnet: Zuerst Nemea von den Schwestern, nach ihr Zeus, der Aigina anfaßt. Neben Aigina steht Harpina; ihr wohnte nach der Erzählung der Eleer und Phliasier Ares bei, und Harpina ist Mutter des Oinomaos, der im Lande von Pisa König war. Nach ihr kommt Korkyra und dann Thebe und als letzter Asopos. Über Korkyra wird erzählt, daß Poseidon sie begattet habe; dasselbe hat Pindar über Thebe und Zeus gedichtet." (Pausanias: Reisen in Griechenland. Band 2: Olympia, die Bücher V - VII in der Übersetzung von Ernst Meyer. Düsseldorf / Zürich: Artemis & Winkler Verlag, 2001.) Als Großvater von Amphion und Zethos erscheint er bei Homer; Hom. Od. XI 260ff: „Nach ihr erblickte ich Antiope, das Kind des Asopos; diese rühmte sich gar der Umarmung durch den Kroniden. Ihm gebar sie zwei stattliche Söhne, Amphion und Zethos, die mit dem Bau des siebentorigen Theben begannen und es befestigten, da sie ohne die Mauern, trotz ihrer eigenen Kraft, in dem weiten Gebiet nicht zu wohnen vermochten.“ [Homer: Odyssee. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 5730 (vgl. Homer-W Bd. 2, S. 171) (c) Aufbau-Verlag] ……. Der Flussgott Asopos im Speziellen, aber auch die anderen Flussgötter, hatten in der griechischen Mythologie deshalb so große Bedeutung, weil sich die Menschen unserer Frühzeit der Leben spendenden Kraft des reinen Flusswassers voll bewusst waren. Der Kreislauf, aufsteigendes Wasser vom Meer (Gott Okeanos), Wolken (sie unterstanden dem Wolkenschieber Zeus), Zug der Wolken, verursacht durch die Windgötter, der Niederschlag und damit die Flussbildung, war ihnen als göttlicher Kreislauf in höchstem Maße verehrenswert. Die Verunreinigung des göttlichen Geschenkes Wasser war Frevel gegen die Götter und wurde, siehe Leto >, streng bestraft. ............................... Weissagung und Bericht des Sehers zu Akraiphia – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – »Von deinen Töchtern wählte drei der König aller, Vater Zeus; drei nahm zu Frauen sich Poseidon, der Herr des Meeres; zwei gewann Gott Phoibos für sein Lager, und eine Maias wackerer Sohn, Gott Hermes. Denn es hatten Eros und Kypris so bestimmt, daß heimlich die Freier dringen sollten in dein Haus, entführen die Mädchen. Die Töchter werden ein Geschlecht von Helden, Halbgöttern, einst gebären, ihr Stamm wird weithin sich verbreiten, sie selber werden niemals altern. Dies prophezeite mir der Dreifuß. Mein Ehrenamt erhielt ich einst vor fünfzig mächtigen Brüdern, das Recht, Orakel zu verkünden im Allerheiligsten des Horts der Wahrheit, zu Akraiphia. Denn Letos Sprößling verlieh als erstem Euonymos die hohe Gabe, vom Dreifuß weiszusagen. Der Sohn Poseidons, Hyrieus, vertrieb ihn aus dem Land und übernahm das Amt als zweiter. Orion folgte ihm, mein Vater, eroberte das Land zurück. Er wurde an den Himmel versetzt, mir ward sein altes Amt zuteil. So habe ich denn, gottbegeistert, die Zukunft genau vorauszusagen. Vertrau, Freund, den Unsterblichen und sei nicht mehr betrübt: Du bist ein Schwiegervater von Göttern!« So sprach der heilige Prophet. Und freundlich faßte Asopos die Rechte ihm, und während aus seinen Augen Tränen strömten, erteilte er ihm folgende Antwort: – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – [Korinna: [Lyrik]. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 6275 (vgl. Griech. Lyrik, S. 182-183) (c) Aufbau-Verlag; http://www.digitale-bibliothek.de/band30.htm. Der Text folgt der Übersetzung von Dietrich Ebener.] ……….. In den Fluss Asopos, nahe von Korinth, gossen noch im Jahre 1997 die Bediensteten von Autoreparaturwerkstätten verbrauchtes Getriebeöl, das, im Hochsommer, ohne Beimengung von Wasser, bis in das Meer floss. 9. Kelusa (Kelouse, Kelossa, Koilossa, Koilusa) war von Poseidon die Mutter des Menschen Asopos 9, nach dem, weil er den Fluss entdeckt haben soll, der Fluss und Flussgott Asopos 8 benannt wurde; Pausanias 2,12,4; Bursian Geogr. v. Gr. II 32)