eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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astyanax 1,2,3
ASTYANAX 1,2,3 1. Sohn der Hektor und der Andromache 1; Ilias 6,399ff: „ […] und die Zofe, welche mit ihr ging, Trug im Bausche das muntre, noch unbeholfene Knäblein, Hektors geliebten Sproß, einem schönen Sterne vergleichbar. Hektor nannte den Sohn Skamandrios, aber die andern Sagten Astyanax; […]“. ….. Die Troianer nannten zu Ehren des Hektor seinen kleinen Sohn Skamandrios Astyanax, „Schirmer der Stadt“. Unter dem Namen Astyanax ist er auch in der Literatur bekannt. ….. Die bösen Ahnungen seiner Mutter Andromache gehen in Erfüllung. Nach der Iliupersis wird der Knabe Astyanax auf Beschluss der Achaier, kein Nachkomme des Priamos sollte überleben, von Odysseus von der Stadtmauer geworfen; Euripides‘ Troades 713ff: „TALTHYBIOS: Man beschloss diesen Buben da …. wie soll ich´s nur sagen ? […] TA: Kein Grieche wird je Herr über ihn sein. […] TA: Ich weiß nicht, wie ich dir das Unglück sagen soll. [...] TA: Man will deinen Sohn töten ! Jetzt ist´s heraus ! [...] TA: Es siegte Odysseus unter allen Griechen mit dem Antrag, des besten Mannes Sohn nicht großzuziehen, sondern unbedingt von Troias Türmen ihn zu schleudern. […]“. und Troades 1133ff: „TALTHYBIOS: (zu Hekabe, der Großmutter des Knaben) [...] und mit ihm Andromache, die mich zu vielen Tränen rührte, als sie eilig dieses Land verließ, die Heimat laut beklagend und Hektors Grab den letzten Gruß entbietend. Und sie bat ihn um ein Grab für diesen Toten, der nach dem Sturz vom Mauerkranz die Seel´ verhauchte, deines Hektors Sohn, […]denn sie ist fort, und die Eile ihres Herrn verwehrte ihr, das Kind selbst zu bestatten.“. Auch bei Ovid met. 13,415 wird das Kind vom Turm geschleudert, während Astyanax in Seneca´s Troades etwas älter dargestellt ist und selbst in die Tiefe springt. Nach einer völlig anderen Version flüchtete Andromache während der Zerstörung von Troia mit dem Kleinen auf dem Arm zum Altar des Zeus Herseios und fühlte sich mit Priamos und Hekabe im Schutz des Gottes (Asyl). Neoptolemos, rasend, missachtete das göttliche Gebot des Asyls, riss der Mutter das Kind vom Arm, erstach es, schmetterte es zu Boden und stürzte sich, blutrünstig, mit dem Dolch auf den altersschwachen Priamos. ……….. Nach einer viel späteren Sage soll Astyanax überlebt und ein neues Troia und die Städte Arisbe und Skepsis gegründet haben. Konon 46 berichtet von zwei weiteren Söhnen des Hektor, Oxynios und Skamandros. 2. Sohn des Herakles, den er mit der Thespiade Epilais in der Nacht des „Marathon des Herakles“ gezeugt hat; Apollodor 2,161. Thespios war Vater von 50 Töchtern, Epomym und König der Stadt Thespiai, westlich von Theben. Der damals 17-jährige Herakles war Gast bei Thespios und tötete auf dessen Bitten den Löwen vom Kithairon. Um starke Nachkommen zu bekommen legte der König seine 50 Töchter nach und nach zu Herakles in das Bett; 51 Söhne wurden geboren. Apollodor 2,4,10 und Diodor 4,29 sprechen von fünfzig Nächten in denen je eine vom Vater dem Herakles in das Bett gelegt wurde. Herodoros spricht von sieben Nächten mit je sieben Töchtern. Bei Ephoros frg. 8 FHG 2,30 hat Herakles in einer Nacht mit allen 50 Frauen geschlafen und die 50 Söhne gezeugt. Mit 49 der Töchter hat Herakles bei Pausanias 9,27,7 in einer Nacht 51 Söhne gezeugt, zwei bekamen Zwillinge; die Fünfzigste kämpfte um den Erhalt der Jungfernschaft und wurde dafür für den Tempeldienst bestimmt. Die späteren katholischen Kirchenväter verwendeten natürlich als Beweis der höchsten Unmoral dieser Religion die Eine-Nacht-Fassung und trugen dazu bei, dass diese Nacht als „MARATHON DES HERAKLES“ Eingang in die Fantasie der Männer gefunden hat. ……. Ein Großteil der Söhne aus diesem „Marathon“ besiedelte später als Gefolgsleute des Iolaos die Insel Sardinien. 3. Pausanias 8,38,5 berichtet von einem Astyanax, der aus dem Geschlecht des Arkas entsprossen sein soll. Der Name stand auf einem Sockel von ehemaligen Statuen der Sieger der Wettkämpfe der Lykaien.