eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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danae
DANAE Tochter des Akrisios und der Eurydike 10. Von Zeus Mutter des Perseus und dadurch Ahnfrau des durch ihren Sohn repräsentierten Zweiges des Volkes der Danaer, der Tiryns besaß, Mykene gründete und eine Zeit lang die Argolis beherrschte. Sie ist nur als Namensgeberin und Mutter des Perseus bekannt und hatte keinen Kult. …… Akrisios, der Großvater des Perseus mütterlicherseits, ein Sohn des Abas 3 und der Okaleia oder Aglaia 2, stritt sich schon im Mutterleib mit seinem Zwillingsbruder Proitos. Nach dem Tod des Vaters vertrieb Akrisios seinen Bruder Proitos, wurde aber von Iobates, dem Schwiegervater des Proitos, gezwungen das Reich zu teilen. Proitos bekam Tiryns, Akrisios Argos. Akrisios, noch kinderlos, befragte wegen eines Wunsches nach einem Sohne das Orakel in Delphi und erhielt zur Antwort, dass er nur eine Tochter bekommen werde und deren Sohn ihm den Tod bringen wird. Eurydike 10, seine Gemahlin, schenkte ihm eine Tochter - Danae. Von Angst getrieben sperrte er sofort das Kind in ein unterirdisches Gewölbe oder einen ehernen Turm und ließ ihn streng bewachen (Pausanias 2,23,7 beschreibt dieses Gewölbe). Nur die Amme durfte den Kerker der Danae betreten. Das Kind entwickelte sich aber zu einer schönen jungen Frau. Nach Jahren des Schmachtens und Alleinseins erschien der unglücklich Eingekerkerten durch einen Spalt in der Decke Gott Zeus in der Form eines goldenen Nebels. Die Frucht dieses Besuches war nach neun Monaten ein starker Knabe; Ovid met. 4,611: „…. Perseus, den Danae jüngst im regnenden Golde empfangen.“. (Böse Stimmen behaupteten ihr Onkel Proitos sei es rächend gewesen.). Als Klein-Perseus ca. drei Jahre alt war hörte Akrisios seine kindliche Stimme aus dem Kerker. Akrisios glaubte nicht an die Vaterschaft des Zeus, ließ die Amme töten, die Mutter und das Kind in eine Kiste stecken und in das Meer werfen. Simonides, er lebte ca. 576 - 467, schieb: "Danae Da der Sturm den kunstvollen Kasten Heulend umbrauste und wild Wallten die Wogen, Graute der Mutter, und tränenlos nicht Blieben die Wangen. Ihre Arme umschlangen Perseus. Sie rief: "Kind, wie ich leide! Aber du ruhst, Säuglingsseelchen, du schlummerst In der erzbeschlagenen, düsteren, Nachtaufschimmernden Truhe, Ausgestreckt in dem blauenden Dunkel. Schäumend die Tiefe, die wallend Über die Locken dir wandert, Ängstet dich nicht, noch die Stimme des Sturms. In das purpurnen Tuch gehüllt liegst du, holdes Gesicht. Schreckte das Schreckliche dich: du neigtest Gleich mir dein Ohr, das zarte. Schlafen sollst du, ich will´s; und schlafen Soll auch das Meer; es schlafe Maßlose Not. Ändere, Vater Zeus, Ändre den Sinn! - Daß ich aber mit dreisten Rechtlosen Worte zu dir betend fliehe, verzeih´s." (Frühgriechische Lyriker: 4. Teil. Die Chorlyriker, deutsch von Zoltan Franjo. Griechischer Text bearbeitet von Bruno Snell. Akademie-Verlag, Berlin, 1976) Natürlich beschützte Zeus seinen kleinen Sohn und dessen Mutter und begleitete die Kiste bis nach Seriphos. Dort fand Diktys 1, ein Fischer und Halbbruder des Königs Polydektes 3, die Kiste, fischte sie aus dem Meer und nahm Mutter und Kind gastfreundlich auf. Polydektes, lüstern, gefiel die schöne Danae und wollte sie heiraten. Da sie dieses Ansinnen jahrelang immer wieder ablehnte, wollte Polydektes den nun bereits herangewachsenen Perseus, der seine Mutter vor dem Lüstling beschützte, verderben. Er kündigte fälschlich seine Hochzeit mit Hippodameia 1, der Tochter von Oinomaos von Pisa an und verlangte Geschenke für die Braut. In jugendlichem Übermut erklärte sich Perseus bereit das Haupt der Gorgo Medusa als Hochzeitsgeschenk zu bringen. Polydektes nahm ihn beim Wort. Perseus zog aus und Polydektes nahm an, dass er nie mehr zurückkehren werde. Hermes und Athene wiesen ihm aber den Weg und halfen ihm bei der Beschaffung des Hauptes der Gorgo Medusa (Lies „Die Perseussage“). ….. Mit Andromeda verheiratet kehrte Perseus wieder nach Seriphos zurück und Danae erzählte ihrem Sohn wie schändlich Polydektes, der König, der nie damit gerechnet hat dass Perseus noch einmal zurückkommt, sie demütigte, weil sie sich weiterhin geweigert hatte ihn zu heiraten. Wütend betrat Perseus den Palast des Königs und übergab ihm das geforderte Brautgeschenk. Polydektes und sein Gefolge blickten in das Schreckensgesicht des abgeschlagenen Hauptes der Medusa und wurden zu Stein. Den treuen Diktys setzte Perseus als neuen König ein, übergab Hermes die Zaubergeräte und schenkte der Athene das Haupt der Medusa. Sie trägt es jetzt auf der Brust. …... Die Danae-Perseus-Sage war und ist ein beliebtes Thema in der Dichtkunst und wurde in verschiedensten Variationen erzählt und phantasievoll ausgeschmückt. Aristias, Sophokles, Euripides, bei den Römern Andronicus und Naevius u. a. schrieben Werke, von denen aber leider nur sehr wenig erhalten ist. Sannyrion und Apollophanes schrieben Komödien. ……. Man erzählte u. a. auch, dass Danae mit Perseus in ihrer Kiste an die Küste Latiums getrieben wurden. Danae wurde dort Königin und gründete die Stadt Ardea. Bei Vergil ist Turnus ein Nachkomme der Danae; Aeneis 370ff: „Und Turnus hat, wenn man auf den Ursprung seines Hauses zurückgehen will, Inachus und Acrisius zu den Vätern aus dem tiefsten Mykene.“ ……. Auch die Maler aller Epochen befassten sich mit Danae, die Vereinigung von Danae und Zeus in der Form eines Goldnebels war ein beliebtes Thema.