eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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dardanos 3,4,5,6,7
DARDANOS 3,4,5,6,7 3. Sohn des Zeus und der Elektra 3 (Homer Ilias 20,215ff; die Römer haben als Vater Korythos eingeschoben), Gemahl der Bateia oder Arisbe und Vater des Erichthonios. Arrianos frg. 95 nennt eine Neso 2, Tochter der Teukros 1, als Gemahlin des Dardanos 3 und Mutter der Sibylla. Auch eine Myrina 1 soll eine Tochter des Teukros 1 und Gemahlin des Dardanos 3 gewesen sein. ….. Eponym der Dardaner, eines Stammes am Fuße des dortigen Gebirges Ida. Vorerst autochthon, wurde er schon im Epos als Ahnherr eines mächtigen Geschlechtes bezeichnet. Strabo 8.346: "Unterhalb dieser [Paroreaten] sind an der Küste zwei Grotten, die eine die der Anigriadischen Nymphen, die andere diejenige, worin die Sage den Vorfall mit den Atlantiden und die Geburt des Dardanus erfolgen läßt." (Strabo: Geographika. In der Übersetzung und mit Anmerkungen von Dr. A. Forbiger. Wiesbaden: Marix Verlag G.m.b.H, 2005.) Später wurde er als zugezogener Fürst in die griechischen Heldensagen eingegliedert und schließlich von den Römern als Spross eines latinischen Königs verwendet. Nach den griechischen Sagen ist er Sohn des Zeus, in Arkadien oder Kreta geboren, heiratet er Chryse 11, seine erste Frau, Tochter des Lykaoniden Pallas 4. Sie schenkte ihm Daimas und Idaios und brachte als Mitgift die Geschenke der Athene, zwei Palladien und die Mysterien der großen Götter. Die Palladien, die Zeichen der königlichen Macht, werden auch als Geschenke des Zeus direkt an Dardanos überliefert. Durch sie war Dardanos König. Nach der großen Sintflut, er und sein Sohn Idaios überlebten auf einem Schlauchboot aus aufgeblasenen Därmen, wanderten Vater und Sohn zuerst nach Samothrake aus, gründeten die Mysterien und zogen dann in die nordwestliche Türkei weiter. Die Geschenke der Athene brachten sie mit. Dort gründete er die Stadt Dardanos und heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau Batieia, die Tochter des einheimischen Stammesfürsten Teukros, dessen Nachfolger er wurde. Sein Sohn Idaios errichtet auf dem nach ihm benannten Berg Ida einen Tempel für die Göttermutter. Die Römer, Vergil Aeneis 3,167ff, der augusteischen Zeit gaben den Zeussohn und tyrrhenischen König Korythos (= Corythus, etruskische Stadt, benannt nach Corythus, dem Sohn des Jupiter/Zeus, heute Cortona) dem Dardanos zum Vater. Elektra 3 blieb Mutter und ließen ihn mit den Palladien nach Samothrake auswandern. …. Als Aineias, dem Auftrag des Geistes seines Vaters folgend, nach der Ankunft in Italien mit der Sibylle von Cumäa in die Unterwelt hinab stieg, traf er im Reich der Schatten in der Abteilung Elysium den Dardanos; Aeneis 6,644ff: „Hier auch verweilen die herrlichen Enkel des uralten Teukros, edle und mutige Helden, geboren in besseren Zeiten, Ilos, Assárakos, Dardanos schließlich, der Gründer von Troja. Seitlich erspähte Aeneas Waffen, zugleich nicht besetzte Wagen; die Speere standen, ins Erdreich gebohrt, und die Rosse, abgeschirrt, weideten: Wer sich an Wagen und Waffen in seinem Leben erfreute, wer glänzende Rosse aufzog und pflegte, darf sich im Erdenschoß auch der Lieblingsbeschäftigung widmen.“ [Vergil: Lied vom Helden Aeneas. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 17775 (vgl. Vergil-W, S. 288) (c) Aufbau-Verlag] ……. Einschub: Einer der elegantesten Schachzüge die ein Schriftsteller je gemacht hat. Denn mit dieser erfundenen Abstammung des Aineias von einem legendären etruskisch / römischen König der Frühzeit war die Ankunft des Aineias in Latium und die Machtergreifung nicht kriegerische Eroberung, sondern Rückkehr eines Königs und Einsetzung in seine ererbten Rechte - sechs Generationen später. Als Beweis brachte er die Palladien, die Zeichen der königlichen Macht mit. Lies dazu auch Illyros 1 > und Dardanos 5 >. ……. Die Meerenge zwischen Europa und Asien, die Dardanellen, sind nach ihm benannt. 4. Skythischer König. Seine Tochter Idaia 6 heiratete den Seher Phineus 1. Sie verleumdete dessen Söhne aus der ersten Ehe folgenschwer: Phineus 1 ließ seine Söhne blenden. Als Phineus die Verleumdung durchschaute schickte er Idaia ihrem Vater zurück. Dardanos ließ Idaia lebendig begraben. ….. Allein die Namen und die Örtlichkeiten lassen erkennen, dass Dardanos 3 und 4 eine Person sind. ….. 5. Sohn des Illyros 1, Eponym der illyrischen Dardaner. ….. Appianos gab in seiner Illyrica 2 dem Polyphemos 2 und der Galateia 1 die Söhne Illyros 1, Keltos 1 und Gaulos / Galas, die er aus ihrer Heimat Sizilien auswandern und zu Stammvätern der Illyrer, Kelten und Galater machte. Illyros 1 gab er als Söhne Encheleus, Autarieus, Dardanos 5, Maidos, Taulas 1 und Perrhaibos und die Töchter Dassaro, Partho und Daortho, alle Eponyme von illyrischen Volksstämmen. Wie bei Dardanos 3 ein Supereinfall der Geschichtenschreiber: Den Illyrossohn Dardanos 5 ließ man über Samothrake in die Tros auswandern und zum Stammvater der Dardaniden werden. Damit wird die Flucht des Aineias, eines Nachkommen des Dardanos, aus dem brennenden Troia zur Heimkehr eines verlorenen Sohnes verwandelt. Natürlich konnte er damit als Nachkomme des Gottes Poseidon (Poseidon – Polyphemos 2 – Illyros 1 – Dardanos – Erichthonios – Tros – Assarakos – Kapys – Anchises / Aphrodite – Aineias) einen Machtanspruch erheben, genau so, wie alle katholischen römischen Kaiser seit dem 25. 12. 8oo bis 1806 und die österreichischen Kaiser von 1804 bis zum 11.11.1918 ihren Machtanspruch vom christlichen Gott, der sich ja seinerseits wieder aus einem der vielen Belos / Baal entwickelte, abgeleitet haben. 6. Sohn des Bias 8, Bruder des Laogonos; Homer Ilias 20,460ff: „Laogonos und Dardanos stieß er, die Söhne des Bias, beide zusammen in plötzlichem Ansturm vom Wagen zur Erde, einen durch Speerwurf, den anderen durch den Schlag mit dem Schwerte.“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 5288 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 389 ff.) (c) Aufbau-Verlag] 7. Pausanias 8,24,3 nennt einen Dardanos, Vater des Zakynthos, nach dem die Insel und Stadt Zakynthos benannt worden ist. Von Psophis kommend sei Zakynthos als erster mit dem Schiff übersetzte und habe die Stadt gründet.