eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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eteokles 1,2
ETEOKLES 1,2 Etymologisch: Eteokles und Polyneikes sind redende Eigennamen und verraten sich dadurch als Erfindung von Dichtern. ….. 1. Sohn des Andreus 2 oder Kephisos 12 und der Euippe 5. Nach seinem Vater wurde er König im boiot. Orchomenos und soll den Kult der drei Chariten (angeblich vom Himmel gefallene Steine) eingeführt haben. 2. Sohn von Oidipus und Iokaste, Bruder von Polyneikes, Antigone 3, Ismene 2, Laonytos und Phrastor 1, Vater des Laudamas. ….. Polyneikes und Eteokles 2 sind zwei der großen Figuren des riesigen, weit verzweigten und sich über zwölf Generationen erstreckenden thebanischen Sagenkreises, der mit dem Flussgott Inachos und seiner Tochter Io beginnt und in dessen Zentrum die Sagen von OIDIPUS und der SIEBEN GEGEN THEBEN stehen. Sollten tatsächliche Ereignisse Bestandteil des Sagenkomplexes sein, so sind sie im Zeitraum zwischen ca. 1400 bis 1100 v. Chr. anzusiedeln. ….. Lies zuerst Oidipus >. Nachdem Oidipus in Begleitung von Antigone Theben verlassen hatte, überließen Eteokles und Polyneikes ihrem Onkel Kreon die Königswürde, weil sie glaubten, durch ihre blutschänderische Entstehung und dem auf ihnen lastenden Fluch des Pelops für das Königsamt nicht würdig zu sein. Mit der Zeit obsiegte aber ihre Machtgier und sie beschlossen abwechslungsweise, jeweils für ein Jahr, das Amt des Königs auszuüben. Polyneikes, er war der Ältere, übernahm den Thron. Eteokles wollte jedoch nicht ein Jahr warten, verführte das Volk, stürzte Polyneikes vom Thron und verjagte ihn aus dem Land. Polyneikes flüchtete zu König Adrastos 1A nach Argos. ........ Das Orakel weissagte Adrastos einst die Verheiratung seine Töchter Argeia 5 und Deipyle mit einem Löwen und einem Eber voraus, er war ratlos. Polyneikes, vertrieben, und Tydeus, sein Onkel Agrios hatte ihn wegen eines Totschlages verbannt, beide auf der Flucht, trafen sich in einer dunklen Nacht vor dem Palast des Adrastos, hielten sich für Räuber und begannen miteinander zu kämpfen. Adrastos erwachte, eilte mit einem Licht vor das Tor, trennte die Kämpfer und sah vor sich auf den Schildern der beiden einen Löwen- und einen Eberkopf. Das Schild des Tydeus trug als Erinnerung an die kalyd. Eberjagd einen Eberkopf, das des Polyneikes in Erinnerung an Herakles ein Löwenhaupt. Adrastos erinnerte sich an das Orakel und gab Polyneikes Argeia und Tydeus Deipyle zur Frau. Zudem gab er beiden das Versprechen, sie in ihre väterlichen Reiche und Rechte wieder einzuführen – ein tödliches Versprechen, denn „7 gegen Theben“ und „die Epigonen“ war die Folge. ….. Um das Versprechen, Polyneikes wieder in das Amt des Königs von Theben einzuführen, einzulösen, sammelte Adrastos ein Heer. Sieben Männer verpflichteten sich am Kampf teilzunehmen. In die Literaturgeschichte eingegangen sind sie unter dem Begriff: SIEBEN GEGEN THEBEN: Polyneikes und Tydeus als Einzelkämpfer, die Brüder Adrastos, Hippomedon und Parthenopaios und ihr Neffe Kapaneus, sie brachten kampfbereite Mannschaften und Amphiaraos, der Schwager des Adrastos. Er sah als Seher den unglücklichen Ausgang der Unternehmens voraus und weigerte sich vorerst daran teilzunehmen (siehe Amphiaraos >, Alkmaion >). Durch den Verrat seiner bestochenen Frau musste er dennoch teilnehmen, obwohl er seinen Tod voraussah. Ein großes Heer zog gegen Theben. Das Orakel weissagte, dass nur der von den Söhnen des Oidipus siegen werde, der die Unterstützung des Vaters habe. Oidipus verweigerte aber den Beiden die Unterstützung, verfluchte sie und prophezeite ihren gemeinsamen Untergang. Auf dem Marsch nach Theben, bei brütender Hitze, suchten die Krieger, bereits halb verdurstet, nahe der Stadt Nemea nach Wasser und trafen eine einsame Frau mit einem Säugling. Hypsipyle 1 war es, einst Königin auf Lemnos, von den Frauen der Insel vertrieben, von Seeräubern verschleppt und als Sklavin an Lykurgos 3, König von Nemea, verkauft und jetzt Amme des kleinen Opheltes, Lykurgos Sohn. Hypsipyle legte den Kleinen in das Gras und zeigte den Durstigen eine Quelle. Als sie zurück kam war das Kind verschwunden. Im Gebüsch lag eine grauenhafte riesige Schlange mit prallem Bauch, eben ihr Mahl verdauend. Entsetzt schrie Hypsilype nach den Männern. Hippomedon 1 tötete die Schlange, das tote Kind wurde befreit und bestattet. Man gab ihm einen neuen Namen: Archemoros, „der Frühvollendete“, und führte ihm zu Ehren die heiligen nemeischen Spiele ein. Der Seher Amphiaraos deutete dieses Unglück als schlechtes Omen und forderte die Umkehr – vergebens. Vor Theben angekommen nahm das Heer des Adrastos Aufstellung, Eteokles und Kreon rüsteten die Stadt für die Verteidigung. Der Seher Teiresias wurde befragt und weissagte, dass der Sieg nur dann errungen werden kann, wenn der Jüngste des Drachengeschlechtes sich dem Ares opfere. Menoikeus 2 war es, ein Jüngling noch, der jüngste Sohn des Kreon 1 und der Eurydike 5. Gegen den Willen des verzweifelten Vaters stieg Menoikeus auf eine Zinne der Burg, durchschnitt sich mit einem Dolch die Kehle und stürzte sich in die Drachenschlucht. Die Argiver begannen mit dem Sturm auf die Stadt, stürmten die sieben Tore, wurden aber zurückgeschlagen. Beim zweiten Ansturm zertrümmerte der Thebaner Periklymenos dem Parthenopaios mit einem riesigen Stein den Kopf. Kapaneus, mit dem frevelnden Ruf: „Nicht einmal Zeus kann mich hindern diese Mauern zu erklimmen!“, erstürmte mit einer Leiter die Stadtmauer, ein Blitz des Zeus, ein grauenhafter Donner und sein Körper war zerfetzt. Adrastos erkannte entsetzt, dass Zeus nicht auf der Seite der Argiver stand und befahl den Rückzug. Die Thebaner stürzten aus den Toren und vertrieben die Angreifer. Amphiaraos, der Seher, flüchtete mit seinem Wagen. Als er den Fluss Ismenos erreichte warf ein Verfolger einen Speer nach ihm, aber Zeus, er ist Gott und Beschützer der Seher, öffnete die Erde und Amphiaraos verschwand mit Wagen, Pferd und Begleiter in der Tiefe. Die Argiver sammelten sich wieder und zogen, geschwächt, erneut gegen Theben. Auch die Verteidiger hatten schwere Verluste zu beklagen. Eteokles schickte deshalb einen Kurier zu Adrastos mit dem Vorschlag, das grauenhafte Abschlachten zu beenden; Eteokles und Polyneikes sollen im Zweikampf die Entscheidung bringen. Wer siegt, wird König von Theben. Adrastos war einverstanden, die Kämpfer und das Volk jubelten, ein Vertrag wurde abgeschlossen, der Zweikampf vorbereitet. Antigone, nach dem Tod ihres Vaters war sie nach Theben zurückgekehrt, erbebte vor panischem Entsetzen, sie wusste von der fürchterlichen Prophezeiung ihres Vaters und dem Fluch des Pelops. Nach einem langen, grauenhaften Kampf der Brüder, durchbohrte Polyneikes Eteokles das rechte Bein mit dem Schwert. Eteokles stieß im Gegenschlag dem Bruder den Speer in die Schulter und das Schwert durch den Leib. Polyneikes stürzte – verblutend. Eteokles, bereits triumphierend, beugte sich über den Sterbenden, da stieß Polyneikes mit letzter Kraft ihm sein Schwert in das Herz. Tot sank Eteokles neben den sterbenden Bruder. Antigone, die Schwester, stürzte aus der Menge, umarmte weinend Polyneikes. Er flüsterte ihr seine letzten Worte: „Erst jetzt erkenne ich, dass ich meinen Bruder immer geliebt habe.“. Beiden schloss Antigone die Augen. Weil Polyneikes länger lebte beanspruchten die Argiver den Sieg für sich. Die Thebaner widersprachen, weil Eteokles seinen Bruder zuerst zu Fall gebracht hatte. Auf der Stelle begann eine fürchterliche Schlacht; unter schweren Verlusten töteten die Thebaner fast alle Argiver. Von den SIEBEN GEGEN THEBEN kehrte nur Adrastos zurück. ….. Nach der verlorenen Schlacht der SIEBEN GEGEN THEBEN lagen hunderte von Toten in der Umgebung der Stadt, unter ihnen Eteokles 2 und Polyneikes. Nach Sophokles´ANTIGONE: Kreon 1, in Vertretung des minderjährigen Laodamas übernahm er wieder die Königswürde, ordnete die Bestattung der Toten an, mit einer Ausnahme: Bei Todesstrafe verbot Kreon die Durchführung der Bestattungsriten und die Bestattung des Polyneikes, er hatte Unheil über die Stadt gebracht. Sein Leichnam sollte Vögeln und Hunden zum Fraß dienen. Antigone verrichtete Gebete für ihren geliebten Bruder und, obwohl der Leichnam bewacht wurde, gelang es ihr ihn unerkannt mit Erde zu bestreuen. Voller Angst berichtete ein Wärter dem König das Geschehene. Kreon tobte, die Wärter mussten den Täter finden, sonst drohte ihnen der Tod. In der nächsten Nacht, Antigone wollte ihren Bruder wieder mit Erde bedecken, entdeckten sie die Wärter und zerrten sie vor den König. Antigone gestand die Tat und verteidigte die gewollte Bestattung des Bruders. Die Gesetze der Staatsmacht prallten auf die ewigen Gesetze der Menschlichkeit: „Mitlieben, nicht mithassen ist mein Teil.“ Ismene, die ängstliche Schwester, gestand die Mitwisserschaft und wurde, nachdem sie Kreon daran erinnerte, dass Antigone auch die Braut seines einzigen noch lebenden Sohnes Haimon ist, mit ihr eingekerkert. Haimon beschwor den Vater, das Volk stehe auf der Seite Antigones und wünsche die Freilassung. Verächtlich warf der Vater dem Sohn vor aus blinder Liebe gegen ein Gesetz des Vaters zu verstoßen und ordnete die Hinrichtung Antigones an. Vor allen Bürgern wurde sie aus der Stadt geführt und in einer Grotte eingesperrt. Die Hunde und Vögel befleckten die Stadt mit den verwesenden Überresten des Polyneikes. Teiresias, der blinde Seher, begab sich zum König, geopferte Tiere verbrannten nicht, Unheil wurde angekündigt. Er verlangte vom König die Bestattung des Polyneikes und die Freilassung der Antigone. Kreon beschimpfte ihn wütend. Teiresias prophezeite: „Du aber merke dir: Nicht viel Kreise vollendet schnellen Laufs der Sonne Rad, da gibst du einen deines eignen Bluts als Sühne für die Toten in den Tod, weil du der Oberen eins hinabgestoßen, ein Leben ehrfurchtlos ins Grab verbannt, und einen vorenthältst den Göttern drunten, entweiht, entheiligt, ohne Grab, den Toten !“, 1064 – 1071. Kreon wurde verunsichert, befragte den Chor und erhielt zur Antwort: „Geh hin, befreie die Jungfrau aus der Gruft und gib dem Unbestatteten sein Grab!“, 1100 f. Kreon hatte Angst und gab nach. Der Rest des Leichnams wurde rituell gereinigt, die Asche gemäß der Sitte bestattet. Man eilt zur Todesgrotte, der König will Antigone selbst befreien. Ein Diener blickt durch einen Mauerspalt, mit einem Schrei weicht er zurück. In der Grotte, Antigone, erhängt, zu ihren Füßen Haimon 8 / 9, weinend. Der Vater dringt zu Haimon vor, der zückt das Schwert, der Vater flieht: „Da kehrt der Arme gegen sich die Wut, bohrt, wie er dasteht, bis zur Mitte den Stahl sich in den Leib.“, 1234 – 1236. Ein Bote eilt zur Königin, Eurydike, der Mutter des Haimon, und berichtet. Als Kreon in den Palast zurückkehrt findet er Eurydike, tot, in der Hand noch den Dolch, in der Brust die Wunde.