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euphemos 1 bis 7
EUPHEMOS 1,2,3,4,5,6,7 1. Sohn des Troizenos, Führer der Kikonen; Homer Ilias 2,845f: „Euphemos gebot den Kikonen, den Schwingern der Lanzen, Sohn des von Zeus geliebten Troizenos, des Sohnes des Keas.“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4689 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 46 ff.) (c) Aufbau-Verlag] 2. Ein Argonaut; Apollonios v. Rh. Argonautica 1,179ff: „Dann auch eilte zu ihnen Euphemos aus Tainaros' Feste, Den als den schnellsten Läufer Europa, die Tochter des starken Tityos, einst dem Gotte Poseidon in Liebe geboren. Jener konnte auch über die Wellen des bläulichen Meeres Schreiten und feuchtete nicht die eilenden Füße, er netzte Nur die Sohlen, dahingetragen auf flüssigem Pfade.“ [Apollonius von Rhodos: Die Argonauten. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 915 (vgl. Apollonios-Argon., S. 7 ff.) (c) Sammlung Dieterich Verlagsgesellschaft mbH] ….. Euphemos war ein Sohn des Poseidon. Als Mütter werden angegeben - Europa 6, eine Tochter des Tityos aus dem Hause des Minyas, - Mekionike, die Tochter des Orion 1 oder des Eurotas 2, - Kelaino, die Tochter des Erginos 2 und - Doris 5, die Tochter des Eurotas 2; Schol. Lykophron 886. Über Laonome 2, einer Halbschwester des Herakles, wird er als ihr Gemahl in die Verwandtschaft der Herakleiden eingereiht. Sein Vater schenkte ihm die Gabe über das Wasser laufen zu können (Vergleiche mit Christus, auch Sohn eines Gottes. Siehe auch Erginos >.). Seine Heimat war in Tainaron im südlichen Peloponnes, nahe einem Eingang zum Hades. ….. Er schloss sich den Argonauten an. Manchmal lief er neben dem Schiff her, hin und wieder zog er es auch. Als sie in Lemnos anlegten, zeugte er einige Kinder: Hypsipyle, die Tochter des Thoas 2, des Königs der Insel Lemnos, und die anderen Lemnierinnen opferten der Aphrodite zu wenig, missachteten sie und wurden dafür von der Göttin mit üblem Geruch bestraft. Die Männer ekelten sich vor ihren stinkenden Frauen und raubten als Ersatz in Thrakien junge Mädchen, die sie auf die Insel brachten und mit denen sie ein fröhliches Dasein pflegten. Die Lemnierinnen warteten betrübt ab. Als aber nach zwei Wintern ihre Männer noch immer nicht zu ihren angestammten Frauen zurückkehrten, mehr noch, sich auch nicht mehr um ihre ehelichen Kinder kümmerten, beschlossen sie, diese Ersatzfrauen mit ihren Bastarden und alle Männer der Insel umzubringen und einen reinen Frauenstaat unter dem Schutz der Hera zu gründen. Beschlossen, getan! ....... Einige Jahre später legten die Argonauten auf ihrer Fahrt nach Taurien auf Lemnos an. Die Frauen ergriffen die Waffen, um ihre Insel vor den vermeintlichen Angreifern zu verteidigen, aber Iason schickte Aithalides, dem sein Vater Apollon ein „unvergängliches Gedächtnis“ verliehen hatte, als Herold zu Hypsipyle, der Königin der Insel, um Frieden anzubieten. Er stimmte sie milde und kehrte zu seinen Kameraden zurück. Hypsipyle versammelte die Frauen der Insel um sich und verkündete, dass die Männer ihre Geschenke abliefern, aber die Stadt nicht betreten dürfen. Ihre Pflegerin Polyxo jedoch, alt, hinkend und mit krummen Beinen, verlangte „im Übermaß“ sprechen zu dürfen. Eindringlich warnte sie vor der Zukunft. Wie sollen die lemnischen Frauen, jetzt im besten Alter, leben wenn sie selbst alt und dann ohne Nachkommen sind. Wer soll die Ochsen einspannen, die Felder umpflügen, die Ernte einbringen, wenn nicht ein neues Geschlecht, dann, wenn sie „ins verhasste Alter gekommen“ sind. Apollonios von Rhodos, Argonautika, 1. Buch 693ff: „ .... „ Die Rüstigen aber fordere ich auf, das im Ganzen zu bedenken; denn jetzt liegt noch Abwehr bereit zu eueren Füßen, falls ihr die Häuser und euere ganze Beute und die Sorge um die prangende Stadt den Fremden anvertraut.“ So sagte sie; und der Versammlungsplatz füllte sich mit Lärm, denn ihnen gefiel die Rede.“ Auch der Königin; sofort schickte sie Iphinoe zum Schiff mit dem Auftrag, alle Männer in die Stadt einzuladen, „.....falls ihr in guter Absicht gekommen seid.“. Iason kleidete sich in seinen purpurnen Prinzenmantel und betrat als erster der Mannschaft die Stadt. Hypsipyle empfing ihn im Palast, schlug vor der Schönheit dieses jungen Mannes die Augen nieder und war entzückt. Sie bot ihm den Thron und ihre Hand an. Iason verzichtete auf den Thron, die Hand nahm er. Wie lange die Argonauten genüsslich für die Zukunft der Lemnierinnen sorgten wird verschieden wiedergegeben, vier Tage, aber auch einige Monate werden überliefert. Herakles, er durfte an den stammeserhaltenden Feierlichkeiten nicht teilnehmen weil er das Schiff Argos bewachen musste, wurde wütend, rief die Männer zusammen und schalt die Schar, Argonautika, 1. Buch 865 – 874: „Unselige, schließt uns das vergossene Blut eines Verwandten vom Vaterland aus? Oder sind wir aus Mangel an Ehen von dort hierher gekommen, weil wir die Frauen unseres Volkes tadeln? Wahrlich, wir werden jedenfalls in keinem guten Ruf stehen, wenn wir uns so lange mit fremden Frauen einschließen. Auch wird durchaus nicht von selbst ein Gott das Vlies nehmen und es uns auf unsere Gebete hin geben. Wir wollen jeder wieder zu seinem Besitz gehen! Diesen aber lasst den ganzen Tag über in den Betten Hypsipyles, bis er Lemnos mit Kindern männlichen Geschlechts bevölkert hat und großen Ruhm erwirbt!“. Die Argonauten gehorchten. Die Frauen umschwärmten wimmernd die Männer und beteten zu den Seligen um eine leidlose Heimkehr der Stammeserhalter. Der Stamm der Lemnier war gerettet. Natürlich hat auch Euphemos genüsslich diese stammeserhaltende Pflicht erfüllt und dabei einige Kinder gezeugt. Davon einer mit Lamache, den Leukophanes. ….. Von den Göttern war es ihm vorbestimmt, Urahne jener Menschen zu werden, die das libysche Kyrene gründen und besiedeln sollten. Auf dem Landmarsch mit der gestrandeten Argo durch Libyen schenkte ihm Triton eine Scholle Erde, die nach der Weissagung der Medeia seinen Nachkommen im 4. Grad die Herrschaft über Libyen sichern sollte, wenn er sie in die Schlucht des Tainaron werfe. Euphemos träumte aber, dass der Erdklumpen aus seiner Brust getrunken, sich in eine schöne Frau verwandelt und er diese sofort verführt habe. Entspannt empfand er Scham, aber die Schöne versprach, wenn er ihr in der Nähe der Insel Anaphe eine Heimat gebe, werde sie eines Tages als Insel aus dem Meer auftauchen und seinen Nachkommen Nahrung geben, so wie sie von ihm an der Brust genährt worden sei. Iason gab ihm den Rat, den Erdklumpen sofort in das Meer zu werfen – es wuchs auf der Stelle aus dem Meer die Insel Kalliste; Apollonios von Rhodios, Argonautica 4,1732ff: „Als sie nun auch von dort nach Lösung der Taue bei schönem Wetter enteilten, erwog Euphemos ein nächtiges Traumbild, Maias herrlichen Sohn verehrend: er wähnte, es würde Ihm an der Brust im Arme die heilige Scholle des Triton Mit den weißlichen Tropfen von Milch besprengt und befeuchtet; Und ein Weib entwuchs der Scholle, obwohl sie so klein war, Jungfräulich gebildet, und überwältigt von Sehnsucht, Nahte er sich ihr liebend. Doch reute ihn, daß er der Jungfrau Sich geeint, die mit eigener Milch er doch selber gesättigt; Aber die Jungfrau sprach zu ihm mit schmeichelnden Worten: »Tritons Geschlecht entstamm ich, bin deiner eigenen Kinder Amme, nicht dein Kind, denn Triton und Libyen nenne Ich meine Eltern. So gib mich also den Töchtern des Nereus, Daß ich Anaphe nah im Meere wohne, und später Tauch ich zur Sonne empor, um deinen Enkeln zu dienen.« Dieser Erscheinung gedachte Euphemos im Herzen und teilte Jason sie mit, und der überlegte im Geiste des Schützen Phoibos Apollon Verkündung, erwog sie und sprach zu Euphemos: »Wahrlich, welch herrlicher Ruhm ist dir, mein Lieber, beschieden. Wirfst du die Scholle ins Meer, so werden die Götter ein Eiland Schaffen, wo deiner Kinder noch später geborene Kinder Wohnen werden. Es gab dir die Scholle des libyschen Landes Triton als Gastgeschenk. Denn keiner der anderen Götter Als gerade dieser ist dir begegnet und gab sie.« Sprachs, und nicht in den Wind schlug da Euphemos des Jason Weisung und warf die Scholle, der Götterverkündung sich freuend, Tief in das Meer, da hob sich aus ihm die Insel Kalliste, Sie, die heilige Amme des spätern Euphemosgeschlechtes. Dieses bewohnte vor Zeiten zuerst das Sinteïsche Lemnos; Dann durch Tyrsenische Scharen von Lemnos vertrieben, gelangten Sie nach Sparta und wurden dort heimisch, und als sie dann Sparta Wieder verließen, da führte sie Theras, Autesions großer Sohn, nach der Insel Kalliste und gab nun dieser den Namen Thera nach sich, doch das erst spät nach der Zeit des Euphemos.“ [Apollonius von Rhodos: Die Argonauten. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 1173 (vgl. Apollonios-Argon., S. 206 ff.) (c) Sammlung Dieterich Verlagsgesellschaft mbH] ….. Einige Generationen später, im Gefolge des Königs Theras, besiedelten die Nachkommen des Euphemos diese Insel und gaben ihr den Nahmen Thera: Theras war ein Sohn des thebanischen Königs Autesion, Bruder der Argeia 7 und Vater des Oiolykos. Als die Herakliden (Dorer) den Einfall in die Peloponnes vorbereiteten, schloss er sich ihnen an. Seine Schwester Argeia 7 heiratete den Heraklidenführer Aristodemos 3, der jedoch während der Eroberung der Halbinsel starb, bzw. nach Pausanias 3,1,6f von den Söhnen des Pylades ermordet wurde. Nach der Aufteilung des Landes wurde Theras als Vormund der Kinder des Aristodemos, Eurysthenes 3 und Prokles 1, König von Sparta. Als die Knaben erwachsen wurden übernahmen sie selbst die Herrschaft und Theras, er hatte Gefallen am Königtum gefunden, ertrug es nicht Untergeordneter zu sein. Er verließ mit einem Teil der in Sparta ansässigen und aufrührerischen Minyern die Stadt und fuhr mit drei Dreißigruderern zur Insel Kalliste, zu den Nachkommen des Membliaros, des Sohnes des Poikiles, Herodot 4, 147 und 148, und bat um friedliche Aufnahme. Membliaros war mit seinem Verwandten Kadmos vor acht Generationen bei der Suche nach Europe auf der Insel Kalliste gelandet und hat diese Vulkaninsel, nachdem sie ca. 1470 v. Chr. explodierte, mit seinen Leuten wieder besiedelt (heute die Insel Santorin); Pausanias 3,1,7. Diese fernen Verwandten nahmen Theras freundlich auf und übergaben ihm das Amt des Königs, weil er direkter Nachkomme des Kadmos, sie aber nur Nachkommen des Membliaros waren. Die Insel wurde in Thera umbenannt. Sein Sohn Oiolykos weigerte sich auszuwandern und blieb in Sparta. Auch die minyschen Gefährten wurden freundlich aufgenommen, waren sie doch Nachkommen des Euphemos 2, des mythischen Erschaffers der Insel. ….. Wieder einige Generationen später besiedelten sie unter Battos, einem Nachkommen des Euphemos 2, jene Gegend in Libyen, in der Euphemos von Triton die Erdscholle erhielt und gründeten die Stadt Kyrene: Battos 1, ein Minyer der 17. Generation nach Euphemos 2 und Sohn des Polymnestos war mythischer erster König von Kyrene. Grinnos, König von Thera, Sohn des Aisanios, ein Nachkomme des Königs Theras, opferte in Delphi und befragte das Orakel. Ohne die Fragen zu beantworten verlangte die Pythia, er solle in Libyen eine Stadt gründen. Entsetzt antwortete Grinnos: „Herr ! Ich bin zu alt und müde, mich auf den Weg zu machen. Heiße doch einen der Jüngeren hier die Sache unternehmen.“ Mit diesen Worten wies er auf Battos. Es geschah nichts. Als sie heimgekehrt waren unternahmen sie nichts, denn sie wussten nicht einmal, wo Libyen war. Aber sieben Jahre lang blieb der Regen aus. Die verzweifelten Inselbewohner befragten das Orakel und erhielten eine klare Antwort. Man suchte und fand endlich Libyen. Battos wurde zum Führer der Auswanderer ernannt und fuhr mit zwei Fünfzigruderern zur Insel Platea ab. Vierzig Jahre regierte er als König die neu gegründete Stadt Kyrene, Herodot 4,145-149. Die Kyrenaier erzählen die Geschichte des Battos völlig anders als die Theraier. Etearchos, der König der kretischen Stadt Oaxos (nahe der heutigen Stadt Axos), hatte eine Tochter Phronime, die von ihrer Stiefmutter fürchterlich misshandelt und verleumdet wurde. Der ahnungslose Vater glaubte der Verleumderin, dass seine Tochter Unzucht treibe und übergab sie Themison, einem theraischen Kaufmann, mit dem Auftrag, sie bei der Heimreise in das Meer zu werfen. Themision gehorchte, zog jedoch die Unschuldige an einem Seil sofort wieder aus dem Wasser und schenkte sie dem Polymnestos, einem vornehmen Bürger von Thera, der sie als Kebsweib in sein Haus aufnahm. Sie schenkte ihm einen Sohn den man Battos nannte und der stotterte. Als Battos herangewachsen war ging er nach Delphi und befragte wegen seines Sprachfehlers das Orakel. Er erhielt die Antwort: „Battos, du kamst ob der Stimme; doch Phoibos Apollon, der Herrscher, Sendet als Siedler dich in das herdenreiche Libyen.“. (Der libysche Begriff „Battos“ heißt jedoch in der hellenischen Sprache „König“, das Orakel sprach ihn also mit „König, du kamst ob der Stimme; ....“, als König an.). Battos erschrak: „O Herr ! Ich kam, um dich wegen meiner Stimme um Rat zu fragen, und du gibst mir einen Auftrag, den ich nicht ausführen kann. Ich soll nach Libyen auswandern. Wer wird mit mir ziehen ? Wo sind die Mannschaften ?“. Die Pythia wiederholte die Weissagung. Battos kehrte grollend nach Thera zurück und unternahm nichts. Ab diesem Zeitpunkt ereigneten sich auf der Insel eine Reihe von mysteriösen Unglücken. In ihrer Not schickten die Theraier Leute nach Delphi und erhielten von der Pythia die Aussage, dass es ihnen wieder besser gehe, wenn Battos in Libyen eine Kolonie gründe. Battos fuhr mit zwei Fünfzigruderern los in Richtung Libyen, kehrten aber wieder zurück. Die Theraier aber schossen mit Pfeilen auf sie und ließen sie nicht landen. Notgedrungen fuhren sie wieder Richtung Süden und landeten vor der libyschen Küste auf der Insel Platea. Nach zwei Hungerjahren fuhren sie wieder nach Delphi und beklagten sich, dass sie jetzt in Libyen seien, es ihnen aber immer schlechter gehe. Darauf antwortete ihnen die Pythia: „Wenn du das herdengesegnete Libyen besser als ich kennst, Ohne gesehen es zu haben, muss ich deine Weisheit bewundern.“ ….. Einschub: Es ist anzumerken, dass die Priesterinnen von Delphi durch ihre ständigen Kontakte mit verschiedensten Menschen aus dem gesamten damaligen griechischen Kulturkreis ein weit überdurchschnittliches Wissen über alle Lebensbereiche hatten. ….. Battos und seine Leute fuhren zur Insel Platea zurück, holten den Bewacher ihrer Güter und fuhren zum libyschen Festland. Sie ließen sich in der Landschaft Aziris neben dem heutigen Fluss Temmineh nieder und wohnten dort sechs Jahre. Im siebten Jahr führten sie die Libyer an einen noch schöneren Platz und zeigten ihnen die Quelle Kyra (heute Ain Schahat), die dem Apollon heilig war. Battos ließ eine Stadt bauen, nannte sie Kyrene, und regierte diese Stadt vierzig Jahre lang. Während seiner Herrschaft und während der sechzehnjährigen Herrschaft seines Sohnes Arkesilaos waren die ausgewanderten Theraier die einzigen Kolonialisten in Libyen und lebten friedlich mit der einheimischen Bevölkerung. Während der Regentschaft des dritten Königs, man nannte ihn Battos, der Glückliche, riefen die Kyrenaier aber zur Aufteilung des Landes auf und das Orakel von Delphi weissagte vielen griechischen Städten: „Wer nach Libyen einst, dem vielgeliebten, zu spät kommt, Wenn das Land schon verteilt ist, der wird es bitter bereuen.“ Eine große Menge von Griechen kam nach Kyrene und man raubte den benachbarten hamitischen Stämmen unter König Adikran viel Land. Die Hamiten stellten sich unter den Schutz des ägyptischen Königs Apries. Apries schickte ein großes Heer gegen die Griechen. Um ca. 570 v. Chr. kam es zur entscheidenden Schlacht, bei der die Griechen siegten. Vier Könige Battos und vier Arkesilaos regierten, bis das Geschlecht die Herrschaft verlor; Herodot 4,154-165. ….. Der Dichter Kallimachos nannte sich ein Nachkomme dieses kyrenischen Herrschergeschlechtes und machte sich damit zu einem Nachkommen des Apollon; aus seinem Hymnos an Apollon: „Phoibos wies auch dem Battos die fruchtbaren Landstriche meiner Heimat; nach Libyen flog er als Rabe voran, dem Begründer unserer Stadt zur Rechten, und schwor auch, unseren Fürsten Mauern zu schenken; stets wahrte er seinen Eiden die Treue.“ [Kallimachos: [Lyrik]. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 6186 (vgl. Griech. Lyrik, S. 307) (c) Aufbau-Verlag]. ........ Bei der Sagengruppe Euphemos, Theras, Kyrene, Battos, Etearchos u. s. w. ist der fließende Übergang vom Mythologischen zum geschichtlich Beweisbaren klar erkennbar. Ein Nachkomme des Battos ist Arkesilas IV, dessen Wagensieg im Jahre 462 v. Chr. von Pindar besungen wird. ......... Tatsache: Im Jahre 631 zog wegen einer Hungersnot ein Teil der Bevölkerung von Thera nach Libyen und gründete die Stadt Kyrene. Diese Euphemos – Theras – Battos - Legende dürfte erfunden worden sein um eine frühere dorische Auswanderung in diese Gegend zu überdecken und den Herrschaftsanspruch in Libyen abzusichern. 3. Suidas nennt einen Ekphantos als Vater des Euphemos 3 und Großvater des Antiphemos, der mit Selene den Musaios 1 gezeugt haben soll. 4. Nach Nikandros Ant. Lib. 8 ist Euphemos 4 der Vater des Eurybatos und stammt aus dem Geschlecht des Flussgottes Axios. Eurybatos kam nach Delphi und befreite das Land vom Ungeheuer Sybaris oder Lamia. 5. Ein mythischer Vorfahre des Homer in einer Genealogie des Charax frg. 20. 6. Ein mythischer Vorfahre des Hesiod. 7. Ein mythischer Vorfahre des Musaios.