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hephaistos
HEPHAISTOS INCLUDEPICTURE "http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/260219/Hephaistos-Tempel-Athen.jpg" \* MERGEFORMATINET Athen, Tempel des Hephaistos Der griechische Gott des Erdfeuers, der Schmiedekunst und des Kunsthandwerkes, ein Sohn des Zeus und der Hera; Homer Ilias 1,571f.577f: „Und es begann Hephaistos, der kunstberühmte, zu reden Seiner Mutter zuliebe, der weißellbogigen Hera: ….. ….Meiner Mutter rede ich zu, obschon sie es selbst weiß, Zeus zu willfahren, dem lieben Vater, ….“ Nach Hesiod Theogonie 928ff brachte Hera den Hephaistos ohne Vater zur Welt: „Hera aber gebar den berühmten Hephaistos, doch ohne Liebesgemeinschaft (sie grollte ihrem Gatten und stritt mit Ihm); dieser Sohn überragt alle Himmlischen an Kunstgeschick.“ ….. Zeus verschluckte einst Metis, die Göttin der Weisheit und Klugheit, seine von ihm mit Athene schwangere Schwester, um alle Weisheit und Klugheit in sich zu haben. Durch das Verschlingen wurde er selbst mit seiner Tochter Athene schwanger. Hera tobte, wünschte Rache, schlug dreimal mit der Hand auf die Erde und bat die große Mutter Gaia um eine Leibesfrucht in Parthenogenese, also ohne Gemahl (Diese Geschichte fällt in die Zeit, als Hera aus Zorn sich 300 Jahre dem Gemahl Zeus verweigerte). Gaia erhörte sie und Hera brachte den Hephaistos zur Welt. Das Baby hatte aber verkrüppelte Füße. Wütend warf die Göttin das Kind aus dem Olymp in das Meer. Tethys, die Gattin des Okeanos, und ihre Tochter Eurynome 1 fingen das Kind auf, versteckten es in einer Höhle, zogen es auf und Hephaistos wuchs zum kunstfertigen Schmied, Handwerker und Künstler heran. ….. Sein Name ist bis heute ungedeutet. Als Gott des Feuers verkörpert er aber oft das Feuer, die Flamme, selbst. In der jüngsten Forschung wird behauptet, dass Hephaistos ein Titan und kein olympischer Gott ist. …… Fast einstimmig ist man der Auffassung, dass Hephaistos asiatischen Ursprungs ist – allein schon deshalb, weil die Metallgewinnung und Metallverarbeitung im Gebiet südlich des Kaukasus erfunden wurde und sich von dort u. a. in den Mittelmeerraum verbreitet hat. Auch Kretschmer bezeichnet ihn als tyrrhenisch, weil er in Kleinasien erste und viele Kultstätten hatte. ….. Klar ist, dass früheste Menschen in dampfenden Felsspalten, Feuer speienden Bergen, Erdgasbränden u. dgl. dämonische, koboldhaft-ungestaltete, zauberisch werkende Wesen sahen, die mit viel Phantasie ausgestaltet wurden und sich zu Geistern, Göttern, Dämonen, heute der die sündigen Verstorbenen am Spieß röstende Teufel in der Hölle u s. w., entwickelten. Zu dieser großen Geister-Götter-Dämonen-Familie (die Feuerfamilie) zählen: die rhodischen Telchinen, die lemnischen Kabiren, die ägyptisch-phönizischen Pataiken, der sizilianische Feuerdämon Adranos, die idäischen Daktylen, in der germanischen Sagenwelt u. a. die schmiedenden Zwerge Dvergr Ivaldi, Regin, Mime und der Alarich der Nibelungensage, der Begriff „acmon“ aus dem indischen Sanskrit, der altitalische Vulcanos, die griechischen Kyklopen, der krummbeinige Zwerggott der Luristanbronzen, die Zwergenschmiede des ugaritischen Keret-Epos und neben noch vielen anderen auch Hephaistos. Er entwickelte sich bei den Griechen zum Gott des Feuers und der Schmiede. Dass diese Familie, deren Heimat sich von Nordeuropa bis nach Indien erstreckt, indogermanischen Ursprungs ist wird durch die vielen Gemeinsamkeiten bewiesen: - meist werden sie als schmiedende Zwerge (auch die Zwerge des Schneewittchens arbeiten in einem Bergwerk) aber auch vereinzelt als gigantische Riesen gedacht, - sie schmieden nicht nur für normalen Bedarf, sondern auch „Zauberdinge“ wie Blitze, Donner, Tarnkappen, spezielle Rüstungen, Zauberthron, unsichtbare Fangnetze u. dgl., - in der Regel sind sie untergeordnete Befehlsempfänger, - sie sind unförmig, unansehnlich und werden oft gelähmt, hinkend und mit verkrümmter Gestalt gedacht, und sind fleißige Arbeiter und pflichtbewusst (Vorläufer des Proletariats). ……. Die den Hephaistos umrankenden Mythen und Sagen spiegeln diese Gemeinsamkeiten in viel Varianten wider. Als er sich in einem Streit zwischen Hera und Zeus auf die Seite der Hera stellte, packte ihn Zeus am Kragen und schleuderte ihn aus dem Olymp. Einen Tag lang flog er nach unten, schlug auf der Insel Lemnos auf und brach sich beide Füße. INCLUDEPICTURE "http://www.meisterwerke-online.de/agnolo-bronzino/original0421/die-auffindung-des-hephaistos-auf-der-insel-lemnos.jpg" \* MERGEFORMATINET Die Rettung des Hephaistos auf der Insel Lemnos; Agnolo Bronzio. Entstanden ca. 1545, Wadsworth Atheneum, Hartford Die Sintier, Barbaren, fanden und pflegten ihn und zogen ihn auf. Die Lemnier erzählen, dass er sich dort eine Schmiede eingerichtet habe. Andere behaupten, sie befände sich im Inneren des Ätna. ….. Jahre später, Hephaistos hatte den Flug aus dem Olymp, diese schändliche Behandlung durch seine Mutter, nie vergessen, fertigte er einen wunderschönen Thron aus purem Gold und schenkte ihn seiner Mutter. Hera freute sich, setzte sich auf den Thron und konnte sich nicht mehr erheben. Unsichtbare Fesseln, die Rache des Hephaistos, hielten sie fest. Die Göttin verzweifelte und mit ihr die anderen Götter. Gottvater Zeus schickte Hermes zu Hephaistos mit der Bitte, Hera zu befreien – vergebens, Hephaistos weigerte sich den Olymp, aus dem er so schändlich geworfen wurde, zu betreten. Ares kam in die Tiefe der Schmiede – Hephaistos vertrieb ihn mit glühenden Flammen. Erst der listige Dionysos hatte Erfolg. Hephaistos kannte die Wirkung von Wein nicht und Dionysos gab ihm viel zu trinken. Den Berauschten band er auf einen phallisch ausgestatteten Esel und zog mit ihm in den Olymp ein (beliebtes Motiv auf vielen Vasen und in der Malerei). INCLUDEPICTURE "http://www.lessing-photo.com/p2/100302/10030220.jpg" \* MERGEFORMATINET Attische Amphore, 6. Jh. v. Chr., Kunsthistorisches Museum Wien Hephaistos aber, wieder nüchtern, forderte kalt: Entweder ich bekomme Aphrodite, die Göttin der Liebe, zur Frau, oder Hera bleibt bis in alle Ewigkeit gefesselt. Die Götter mussten nachgeben und Hephaistos heiratete Aphrodite. ……… Zeus, schwanger mit Athene, hatte heftigste Wehen, Kopfschmerzen, weil sich Klugheit und Weisheit ja im Kopf und nicht im Bauch abspielen. In seiner Not beauftragte er Hephaistos mit der Geburtshilfe. Der Göttliche nahm ein Beil, spaltete Zeus den Schädel und heraus sprang Göttin Athene in voller Rüstung, die Göttin der Gerechtigkeit als Produkt der Klugheit und der Weisheit. ……… Helios, die Sonne, der Sonnengott, der bei Tag ja alles sieht, erzählte dem Hephaistos, dass seine schöne Gemahlin Aphrodite bei jeder sich bietenden Gelegenheit in seinem Ehebett mit Ares höchste Genüsse genieße. Der gehörnte Herasohn fertigte ein unsichtbares Netz, hing es über das Bett ….... Der Sänger Demodokos sang diese schöne Geschichte am Hofe des Königs Alkinoos; Homer Odyssee 8,266ff: „Aber der Spieler der Harfe stimmte das herrliche Lied an über die Liebe des Ares zu Kypris, der reizvoll umkränzten, wie sie im Haus des Hephaistos zum ersten Male sich heimlich trafen und Ares, nach reichlichen Gaben, das Lager der Gattin schmählich entehrte. Doch Helios brachte Hephaistos die Nachricht, sah er doch deutlich, wie sich die beiden in Liebe vereinten. Gott Hephaistos vernahm die Kunde, die bitter ihn kränkte; ingrimmig sann er auf Rache und eilte sogleich in die Schmiede, hob auf den Block den gewaltigen Amboß und schmiedete feste, ewige Bande; in ihnen sollten die beiden sich fangen. Als er in seiner Wut die Falle für Ares vollendet, ging er ins Schlafzimmer, wo er sein teures Ehebett hatte. Rings um die Bettpfosten spannte er aus die Fesseln, nach allen Seiten; sie hingen auch dicht herab von der Decke des Zimmers, ebenso fein wie Spinnengewebe, die keiner erspähte, auch nicht die seligen Götter; so täuschend wirkte die Arbeit. Als er vollständig das Netz um die Bettstelle ausgespannt hatte, ging er zum Scheine nach Lemnos, ins wohnlich errichtete Städtchen; schätzte er doch die Insel am höchsten von allen Gebieten. Scharf hielt Ausschau inzwischen der golden glänzende Ares: Ausgehen sah er tatsächlich den ruhmreichen Meister Hephaistos. Da begab er sich gleich in das Haus des gepriesenen Schmiedes, heftig geplagt vom Verlangen nach Kypris, der herrlich umkränzten. Heimgekehrt war sie soeben vom Vater, dem starken Kroniden, hatte sich niedergesetzt. Da betrat schon Ares die Wohnung, schüttelte herzlich die Hand der Göttin und sagte: »Geliebte, komme zum Lager! Genießen im Bett wir unsere Freuden! Nicht zu Hause verweilt Hephaistos; er ging wohl nach Lemnos, hin zu den Sintiern, deren Stimmen so rauh uns erklingen.« Derart sprach er; das Beilager schien ihr willkommen. Sie gingen gleich in das Bett und wünschten zu ruhen. Da schlangen um ihre Leiber sich plötzlich die kunstreichen Fesseln des klugen Hephaistos. Keines der Glieder konnten sie regen oder gar heben. Einsehen mußten sie, daß sie nicht mehr zu entrinnen vermochten. Ihnen nahte sich schon der berühmte, kraftvolle Meister; umgekehrt war er, noch ehe er Lemnos erreichte. Es hatte Helios für ihn gewacht und gleich ihm Meldung erstattet. Schleunig begab sich Hephaistos nach Haus, mit beklommenem Herzen, trat in die Schlafzimmertür; da packte unbändige Wut ihn. Furchtbar begann er zu schreien, die Götter vernahmen ihn alle: »Vater Zeus und ihr anderen ewigen, glücklichen Götter, kommet, zu sehen, Sachen zum Lachen - doch nicht zu ertragen! Mich, den Gelähmten, entehrt die Tochter des Zeus, Aphrodite, schamlos für immer, sie liebt den schrecklich mordenden Ares, weil er so stattlich und flink ist, indes ich selber erbärmlich lahme. Doch dieses Gebrechen haben lediglich meine Eltern verschuldet, sie sollten mich niemals gebären und zeugen! Schaut nur genau, wie die beiden sich sielen und lieben, in meinem eigenen Bette, und ich muß über den Anblick mich grämen! Freilich, sie werden, das hoffe ich, nur noch ein Weilchen so liegen, wenn sie auch brennend verliebt sind. Bald werden sie gar nicht mehr wünschen, derart zu ruhen. Doch hemmt sie die listig geschmiedete Fessel, bis mir der Vater sämtliche Bräutigamsschätze erstattet, die ich ihm zahlte, als Preis für das hundsäugig blickende Mädchen; schön ist Kypris, jawohl - doch kann sie sich gar nicht beherrschen.« Derart rief er. Die Götter strömten zur ehernen Schwelle. Eilig nahten Poseidon, der Träger der Erde, auch Hermes, Bringer des Segens, mit ihnen der sichere Schütze Apollon. Nur die Göttinnen blieben, weil sie sich schämten, zu Hause. In der Zimmertür standen die göttlichen Spender des Glückes; unwiderstehliches Lachen erhoben die seligen Götter, als sie das kunstreiche Netz des klugen Hephaistos erblickten. Da sprach mancher von ihnen, den Blick auf den Nachbarn gerichtet: »Unrecht gedeiht nicht! Einholen kann der Lahme den Flinken, so wie Hephaistos, der Langsame, heute den Ares ereilte, ihn, der am schnellsten läuft von allen olympischen Göttern - er, der Gelähmte, durch List! Jetzt muß er den Ehebruch büßen!« Derart tauschten sie ihre Bemerkungen untereinander. Aber den Hermes fragte der Sohn des Kroniden, Apollon: »Hermes, du Sprößling des Zeus, du Geleiter, du Spender des Guten, wärst du bereit, auch bedrängt von den tückischen, mächtigen Fesseln, auf dem Bette zu ruhen, neben der goldenen Kypris?« Ihm gab Antwort darauf der geleitende Töter des Argos: »Wenn es doch einträte, weithin treffender Herrscher Apollon! Wenn uns auch dreimal so starke, unzählige Fesseln umstrickten, ihr auch, ihr Götter und Göttinnen alle, die Zuschauer spieltet: schlafen möchte ich dennoch zur Seite der goldenen Kypris!« Derart sprach er, und lautes Gelächter erhoben die Götter. Aber Poseidon stimmte nicht ein, er setzte dem Meister inständig zu mit Bitten, die Fesseln des Ares zu lösen. Flehentlich sprach er zu ihm die im Fluge enteilenden Worte: »Mache ihn los! Ich bürge dafür, daß Ares, nach deinem Wunsche, im Kreis der Götter dir alles gebührend entrichtet!« Darauf erwiderte ihm der ruhmreiche, kraftvolle Meister: »Fordere das nicht weiter von mir, du Träger der Erde! Bürgschaft für einen Nichtsnutz kann auch selber nichts nützen. Kann ich im Kreise der Götter etwa in Fesseln dich legen, sollte sich Ares den Banden entziehen - und seiner Verpflichtung?« Darauf entgegnete ihm der Gott, der die Erde erschüttert: »Sollte, Hephaistos, sich Ares durch Flucht von seiner Verpflichtung drücken, dann werde ich dir persönlich die Buße entrichten.« Ihm gab Antwort darauf der ruhmreiche, kraftvolle Meister: »Deinem Versprechen darf ich die Zustimmung niemals verweigern!« Damit löste der kräftige Meister Hephaistos die Fesseln. Ares und Kypris fühlten sich kaum der drückenden Bande ledig, da stürmten sie auf und davon, nach Thrakien Ares, doch Aphrodite, die lieblich lächelnde Göttin, nach Kypros, nämlich nach Paphos, wo sie ein Heiligtum hatte mit reichem Opferaltar. Dort badeten sie die Chariten und salbten sie mit heiligem Öl, wie es ewige Götter umleuchtet, hüllten sie dann in liebliche Kleider, ein Anblick zum Staunen. Diesen Gesang trug vor der ruhmreiche Sänger." [Homer: Odyssee. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 5638 (vgl. Homer-W Bd. 2, S. 118 ff.) (c) Aufbau-Verlag. Diese Geschichte ist eine der beliebtesten Szenen in der abendländischen Malerei. ………. Hephaistos wurde stets beschäftigt: Er baute im Auftrag des Zeus die Wohnhäuser der Göttinnen und Götter im Olymp, - schmiedete den Prometheus an einen Felsen im Kaukasus, - fertigte das Szepter des Zeus, die Sichel der Demeter, - fertigte aus Fellen die Aigis, das magische, mit dem Gesicht der Gorgo geschmückte Schild des Zeus, - selbstbewegliche Dreifüße, - baute sich selbst einen strahlenden Wohnpalast, - konstruierte und baute den Talos, den ersten Roboter, - und baute die ersten Haushaltsroboter; Homer Ilias 18,410ff: „Damit erhob sich hinkend vom Amboss der schnaufende Riese; unter dem Leibe trippelten schwankend die schwächlichen Beine. Fort vom Feuer schob er die Bälge; in silberner Truhe barg er sämtliches Werkzeug, mit dem er gearbeitet hatte. Mit dem Schwamme wusch er sich ab das Gesicht und die Arme, reinigte sich die haarige Brust und den stämmigen Nacken, legte den Rock an, griff zu dem kräftigen Stabe und hinkte aus der Werkstatt; als Stützen dienten ihrem Gebieter Mägde, verfertigt aus Gold, doch lebenden Menschen vergleichbar. Diese vermögen zu denken, zu sprechen, sich kraftvoll zu regen, sind auch, durch Gunst der unsterblichen Götter, zur Arbeit befähigt.“ - ebenso die Rüstung des Memnon, des Königs von Aithiopen, - das Schild des Dionysos, - das Schwert mit dem Turnus gegen Aineias kämpfte; Vergil Aeneis 12,88ff, - die Jagdgeräte des Adonis und die Pfeile für Apollon und Artemis, - die Waffen des Aineias, - die goldenen und silbernen Hunde, die den Palast des Alkinoos bewachten (Odyssee 7,91ff), - Er schmiedete für Achilleus zweimal Rüstung und Waffen, INCLUDEPICTURE "http://www.mshanks.com/wp-content/uploads/2010/01/Hephaistos.jpg" \* MERGEFORMATINET Thetis beobachtet Hephaistos bei der Herstellung der Waffen für ihren Sohn Achilleus, Museo Archeologico Nazionale di Napoli, Naples, Italy - fertigte den silbernen Krater mit goldener Lippe, den Menelaos dem Telemachos als Abschiedsgeschenk mitgab; Homer Odyssee 15,115ff, - und schuf die goldene Urne, in der die Asche des Achilleus und des Patroklos vermischt wurde; Odyssee 24,73ff: „……….. Es brachte uns deine Mutter die goldne, doppeltgehenkelte Urne, die ihr Dionysos schenkte, wie sie erzählte, ein Werk des ruhmreichen Meisters Hephaistos. Darin ruht dein weißes Gebein, berühmter Achilleus, innig vereint mit dem des Menoitiossohnes Patroklos, [Homer: Odyssee. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 6070 (vgl. Homer-W Bd. 2, S. 369) (c) Aufbau-Verlag] - Er baute das unterirdische Gemach in dem sich Oinopion versteckte als Orion rachelüstern nach Chios zurückkehrte, - und schmiedete die stürmende Ägis, den Schild, den Apollon im Kampf um Troia trug; Homer Ilias 15,305ff: „Vorwärts drangen die Troer geschlossen; mit mächtigen Schritten führte sie Hektor; und vor ihm her zog Phoibos Apollon, nebelumwölkt die Schultern, und hielt den mit Fransen besetzten leuchtenden, furchtbaren Sturmschild; der Schmiedemeister Hephaistos hatte ihn Zeus übergeben, mit ihm die Männer zu schrecken. Nunmehr hielt ihn Apollon und zog voran den Trojanern.“ - Hephaistos war auch Goldschmied und stellte Schmuck her. - Das Stirnband der Ariadne, - das Halsband der Harmonia und den Schmuck von Eurynome und Thetis; Homer Ilias 18,397ff: „……………………….Damals wäre es schlecht mir ergangen, hätten mich nicht des kreisenden Stromes Okeanos Töchter, sie, Eurynome und Thetis, geborgen in Tiefen des Meeres. Zahlreiche Schmuckstücke schmiedete ich den beiden, neun Jahre - Spangen, Spiralen als Broschen, Gehänge mit Kelchen, auch Ketten - in der gewölbten Grotte; der Strom Okeanos rauschte schäumend rings um mich her, unendlich; …….“ - Der Schmuck der Aphrodite. - Die goldene Schale, mit der der Sonnengott Helios in der Nacht nach Osten segelte, ist auch sein Werk; Mumnermos (ca. 600 v. Chr.): Die Fahrt des Helios. Helios müht sich Tag um Tag nach dem Spruche des Schicksals; nicht ein einziges Mal wird ihm zu rasten vergönnt, auch nicht den Pferden, sobald die rosenfingrige Eos vom Okeanos her aufwärts die Himmelsbahn zieht. Trägt ihn bei Nacht durch die Wogen doch eilig die herrliche Wanne, die ihm mit eigener Hand kunstreich Hephaistos erschuf, völlig aus kostbarem Golde, mit Flügeln versehen, im Schlafe über die Fläche der See vom Hesperidengebiet zum aithiopischen Lande. Dort wartet bereits vor dem schnellen Wagen das Rossegespann, bis sich die Frühgöttin zeigt. Dann wird gleich Hyperions Sohn sein Fahrzeug besteigen. [Mimnermos: [Elegien]. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 8003 (vgl. Griech. Lyrik, S. 58) (c) Aufbau-Verlag] Aischylos, Die Heliostöchter: „Dort liegt westwärts jene Schale, Von Hephaistos einst geschaffen, Drin dein Vater stets zurücklegt Über wogendes Meer hin Die weite Rückfahrt, rasch entfliehend, Wenn mit Rapprossen sie naht, Hehrer Nacht schwärzestem Dunkel.“ (Aischylos, Tragödien und Fragmente. Herausgegeben und übersetzt von Oskar Werner. Ernst Heimeran Verlag, 1. Ausgabe, Seite 635. München, 1957) - Das goldene Körbchen der Europa; Moschos (2. Jh. v. Chr.): „ ….. Ihrerseits trug Europa ein goldenes Körbchen, ein Schmuckstück, das der Bewunderung wert war, ein prachtvolles Werk des Hephaistos, das er der Libya schenkte auf ihrem Gang zu Poseidons Lager; die schenkte es weiter ihrer Verwandten, der schönen Telephaassa, und diese reichte die prachtvolle Gabe ihrer noch unvermählten Tochter, dem Mädchen Europa. Viele Gestalten, kunstreich und glänzend, zeigte das Körbchen, unter andern, aus Gold, die Tochter des Inachos, Io, noch in Gestalt der Kuh und nicht als menschliches Wesen. Rasend vor Schmerz, durchschwamm sie eilig die salzigen Fluten. Dargestellt waren die Wogen in bläulichem Dunkel. Zwei Männer standen am Uferrand, dicht beieinander, und hielten die Blicke fest auf das Tier, das die Meerenge schnell überquerte, geheftet. Zeus, den Kroniden, auch zeigte das Körbchen. Er streichelte grade zärtlich die Kuh und verwandelte sie, am Delta des Nilstroms, aus dem gehörnten Tier zurück zum stattlichen Weibe. Glänzend aus Silber bestand der Nil, aus Bronze die Io, Zeus jedoch aus lauterem Gold. Am Rande des runden Korbes befand sich, in kunstvoller, sorgsamer Darstellung, Hermes. Nahe dem Gott lag hingestreckt der erschlagene Argos, ausgezeichnet mit Augen, die niemals zum Schlummer sich schlossen. Eben entstieg ein Vogel seinem purpurnen Blute, prangend mit einem Gefieder in vielerlei leuchtenden Farben, streckte die Schwingen, wie Schiffe auf eiliger Meerfahrt die Ruder, und überdeckte mit ihnen den Rand des goldnen Gefäßes.“ Derart war das Körbchen der schönen Europa beschaffen. …“ [Moschos: [Lyrik]. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 8014 (vgl. Griech. Lyrik, S. 398 ff.) (c) Aufbau-Verlag] - Im Haus des Aietes hat Hephaistos vier Quellen gegraben, aus der einen sprudelte Milch, aus der anderen Wein, die dritte verströmte duftendes Salbölen und nur aus der vierten floss Wasser; im Winter warmes und im Sommer eisig kaltes. Zudem fertigte er ihm Stiere aus Metall die aus ihren Mäulern Feuer blasen und fürchterlich brüllen konnten. Auch ein herrlicher eiserner Pflug stand im Hause. Um Helios, dem Vater des Aietes, Dank abzustatten hatte Hephaistos ihn aus einem Stück Stahl getrieben. - Der beseelte, aber aus Metall geschaffene Hund dem keine Beute entging und der von Zeus der Europa geschenkt wurde war auch ein Werk der Hephaistos. - Auch Kelche aus Gold, Weinmischgefäße und goldene Krater wurden von ihm geschaffen, darunter der Trinkbecher des Priamos; Quintus v. Smyrna 2,138f. - Den Schild des Dionysos, den Nonnos in der Dionysiaka 25 beschreibt. - Die Rüstung des Diomedes 2; Ilias 8,105ff: „Nehmt die Verfolgung frisch auf und beeilt euch! Wir wollen erbeuten Nestors Schild, dessen Ruhm bis an den Himmel emporreicht. Völlig von Gold soll er sein, er selbst wie die Griffe - wir wollen auch Diomedes, dem Zähmer der Rosse, herab von den Schultern reißen die kunstvolle Rüstung, das mühsame Werk des Hephaistos!“ - Bei einem der göttlichen Gelage auf dem Olymp sprach der zur göttlichen Tafel geladene Tantalos eine Gegeneinladung aus. Dankend nahmen die Göttlichen an. Fröhlich und scherzend erschienen sie am vereinbarten Tag im Palast des Tantalos in Sipylos. Tantalos jedoch, in der Absicht die Weisheit der Götter zu testen, schlachtete seinen Sohn Pelops 1 und setzte den Olympiern, als sie an der Tafel Platz nahmen, den mit Gemüse zu einem Eintopf gekochten Jugendlichen vor. Demeter, in Gedanken versunken, weil ihre Tochter Persephone verschwunden war, aß ahnungslos ein Schulterblatt. Die anderen erkannten sofort den grauenhaften Frevel und waren heillos entsetzt. Rhea, die große Göttin, gnädig, setzte Pelops wieder zusammen. Nur – ein Schulterblatt fehlte, Demeter hatte es ja irrigerweise verspeist. Sie gab Hephaistos, dem Handwerker, ein Stück Elfenbein und den Auftrag sofort ein Schulterblatt zu schnitzen und einzubauen (1. Prothese, dadurch wurde Hephaistos zum Gott der Prothesenhersteller). Der Göttliche schuf ein Neues, ein Steriles, und setzte es dem Zusammengesetzten ein. Komplikationen wurden keine überliefert. - Er konstruierte die Schlingen die Augeias in seinem Schatzhaus auslegte und in der sich Agamedes verfing. - u. v. m. ..… Als Hephaistos auf der Akropolis lustwandelte erblickte er Athene und wollte sich mit ihr genüsslich verbinden. Athene, lustlos, ergriff die Flucht und Hephaistos, getrieben vom Gott Eros, ………., jedenfalls spritzte sein Ejakulat zu Boden und aus der Erde, der Göttin Gaia, wuchs, halb Mensch, halb Schlange, Erichthonios (lies Erichthonios 1>). ….. Der altitalische Feuergott Vulcanus wurde in der späteren römischen Zeit mit Hephaistos, dem griechischen Gott des Feuers, gleichgestellt. Von der Magd Ocresia war Volcanos der Vater des Tullius (Servius Tullius), eines legendären Königs von Rom; Ovid, fasti 6,623ff: „Stets mit dem Römergewand sei verhüllt das Haupt jenes Mannes, Welcher in unserer Stadt siebenter König einst war! Dieser Tempel hat einmal gebrannt. Doch das Feuer verschonte Servius` Bild, denn es half Mulciber selbst seinem Sohn; Tullius` Vater war ja Vulkan. Sehr hübsch war die Mutter, Welche Ocresia hieß und aus Corniculum kam. Die goss einst auf Befehl des Tanaquil, als sie ein Opfer Brachten der Sitte gemäß, Wein in den festlichen Herd. Daraufhin war – oder schien die Gestalt eines männlichen Gliedes In der Asche zu sein; eher wohl war sie real! Auf dem Herd sitzt die Magd auf Befehl ihrer Herrin, empfängt den Servius; so erhielt göttlichen Ursprung sein Stamm. Dann gab der Vater ein Zeichen: Das Haupt umgab er mit rotem Feuerschein, und im Haar hat eine Flamme gebrannt.“ (Publius Ovidius Naso: Fasti, übersetzt und herausgegeben von Niklas Holzberg, Verlag Artemis und Winkler; Zürich, 2. Auflage, 2001.) ….. In der Literatur sind Volcanus und Hephaistos völlig verschmolzen; ein Beispiel – Vergil erzählt Geschichten des Hephaistos, nennt ihn aber Volcanus; Aeneis 8,369ff: „Mutter Venus jedoch, von berechtigter Sorge gepeinigt über den furchtbar drohenden Kriegslärm im Volk der Laurenter, wandte im goldenen Schlafzimmer sich an den Gatten Vulcanus, weckte zugleich mit den Worten das göttliche Sehnen der Liebe: »Während die griechischen Fürsten berechtigt Troja und seine untergangsreifen Burgen durch feindliche Flammen verheerten, bat für die Elenden nie ich um Hilfe, erflehte den Einsatz deiner gewaltigen Machtmittel nicht. Ich wollte dein Können, lieber Vulcanus, niemals für nichtige Zwecke mißbrauchen, wenn ich zutiefst verpflichtet auch war dem Priamossohne Paris und oft des Aeneas bittere Mühsal beweinte. Heute betrat er, auf Jupiters Weisung, die Rutulerküste, heute bitte ich dich, als meinen Gatten, um Waffen, ich, die Mutter, für ihren Sohn. Die Tochter des Nereus konnte durch Tränen dich umstimmen, gleichfalls die Frau des Tithonos. Schau, was für Völker sich sammeln zum Kampf, was für Städte die Tore schließen, die Klingen schon gegen mich schärfen, zum Tode der Meinen!« Derart sprach sie und schlang um den Gatten die schneeigen Arme, streichelte ihn, der noch zauderte, zärtlich. Da spürte er plötzlich die ihm vertraute Flamme; die Glut, die er kannte, durchströmte tief ihm das Herz und durchrann ihm wohlig die bebenden Glieder. Ebenso bricht im Donner ein zuckender Blitzstrahl sich seine feurige Bahn quer durch die flimmernden Wolken. Die Gattin merkte es, froh der List und bewußt der eigenen Schönheit.“ [Vergil: Lied vom Helden Aeneas. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 17856 (vgl. Vergil-W, S. 337 ff.) (c) Aufbau-Verlag] ….. Immer war Hephaistos der Handwerker, der Auftragsausführer, der Ausgebeutete, der Arbeitsbefehlsempfänger (der heutigen Zeit). Die großen Götter, arrogant und selbstgefällig, verspotteten und verlachten ihn, nahmen ihn nie ernst, den, der immer gehorchte, der jeden Auftrag ausführte, der sein Haus mit eigenen Händen erbaute, nie widersprach, den die göttliche Mutter aus dem Nest warf weil er verkrüppelte Beine hatte, den die eigene Frau betrog, der nur ein mal drohend seine Macht bewies, und der dennoch im Bewusstsein lebt, dass er die Macht hat die gesamte Erde und den Götterhimmel mit seinem Feuer zu vernichten. ……………………………………………………. GATTINNEN UND EHELICHE KINDER DES HEPHAISTOS: Lemnos – Dürfte eine Vorgängerin der Kabeiro gewesen sein, ist aber fraglich. Aglaia 1 – Die jüngste der Chariten. Nach Hesiod Theogonie 945f die erste Gattin des Hephaistos. Ihre Kinder: Thaleia 4 bei Schol. Towl. 18,383. Eustheneia, Eukleia, Eupheme und Philophrosyne; Orph. theog. frg. 140. Aphrodite – Nach Serv. Aeneis 1,664 ist Eros ein Sohn von Aphrodite und Hephaistos. Charis LIAISONEN UND UNEHELICHE KINDER DES HEPHAISTOS: Aglaia 1 / 6 – Thaleia 4. In der Orph. theog. frg. 140 wird eine Aglaia als Mutter von Eustheneia, Eukleia, Eupheme und Philophrosine genannt. Der Vater ist Hephaistos. Kabeiro – Mutter der lemnischen Kabeiroi, Alkon 7 und Eurymedon (nach Nonnos), die Kabeirides und Kamillos / Kadmilos. unbekannt – Der Argonaut Palaimonios / Palaimon 3 aus Olenos wird als Sohn genannt; Apollodor 1,112. Apollonios v. Rh. 1,202ff. Weltlicher Vater soll Lernos 2 sein. Thetis – erfolglose Annäherung; Phylarch. FHG 1,357. Leukippe 6 – Eine unbekannte Leukippe wird neben anderen als Mutter des Aigyptos genannt mit Hephaistos als Vater. Anaxithea – Olenos 2, Eponym der gleichnamigen Stadt in Achaia, die bis heute noch nicht gefunden wurde; Hygin astron. 2,13. Gemahl der Lethaea. Er wird als Vater von Amalthea, Helike, der Eponyme der Stadt Helike in Achaia, und der Aix, die dem Pan den Aigokeros schenkte, der Eponyme der Stadt Aigia, bezeichnet. unbekannt – Ardalos. Athene – Nyktipolos Phaethon. Er kommt nur in dem Rätsel Anthologia Palatina 14,53 und als Nyktipolos Eros in dem Sybillenvers bei Luc. Peregr. 29 vor. Athene – erfolglose Annäherung; sein Ejakulat spritzte er auf den Boden, die Gaia. Es entstand Erichthonios. Athene – Broteas 4. Gaia – Erechthonios 1. Antikleia 2 – Peripethes 1 in Epidauros; Apollodor 3,16,1; Pausanias 2,1,4. Hygin fab. 38 nennt ihn, vielleicht irrtümlich, Sohn des Poseidon. Er war ein berüchtigter Wegelagerer und wurde von Theseus in Epidauros erschlagen. Seine gefürchtete eiserne Keule nahm ihm Theseus ab; Pausanias 2,2,4. Ovid met. 7,436f: „…………Es sah epidaurische Erde Fallen den keulenbewehrten Vulcanussohn,….“ unbekannt – Ardalos. Nach Pausanias 2,31,3 ein Sohn des Hephaistos, der im Auftrag des Pittheus den Altar der Musen in Troizen erbaut hat. Selbst hat er einen Altar für die Musen und Hypnos, den Schlaf, gestiftet, weil, wie sie sagten, Hypnos der Musen liebster Gott sei. Ardalos, so behaupteten die Troizer, soll auch die Flöte erfunden haben. unbekannt - Pylios 2. Nach Ptolemaios Chenn. bei Photios ein Sohn des Hephaistos aus Lemnos, der den Philoktetes geheilt hat und dafür von ihm im Bogenschießen unterrichtet wurde. unbekannt – Vater der Palikoi, ein Naturphänomen das zum göttlichen Bruderpaar personifiziert wurde. Die Phalikoi sind zwei sizilianische Naturdämonen, Zwillinge, als Wassergeister gedacht, die in den beiden Kratern im Palikensee (heute Lago dei Palici zwischen Caltagirone und Catania)) als Wassersprudel kräftig kochend schwefelhaltige Gase freisetzten. Weil sie ständig aus der Erde sprudelten nannten sie die einen vaterlos gezeugte Söhne der Gaia. Andere wiederum nannten sie Söhne des Adranos, eines sehr alten sizilianischen Feuergottes, der später von Hephaistos, auch in der Rolle als Vater der Palikoi, verdrängt wurde. Nach Seilenos von Kalakte waren sie Söhne der Aitne / Aetna und des Zeus. Bei Aischylos ist die in der Erde verborgene Thaleia 4, eine Tochter des Hephaistos, die Mutter und Zeus, der sich mit ihr in der Gestalt eines Geiers verbunden hat, der Vater. In dieser Form wurden sie zwecks Ableitung eines Machtanspruches in viele sizilianische Genealogien eingebaut. Sie wurden auch als Schwurgötter angerufen. Aetna / Aitne – Thaleia 4. Bei Aischylos ist sie Tochter des Hephaistos. Verschiedene Frauen, darunter mehrfach Aetna, werden als Mutter genannt. Von Zeus, der ihr in der Gestalt eines Geiers genähert ist, ist sie Mutter der sizilianischen Paliken. Diese Naturdämonen, die man in Wassersprudeln dachte und verehrte, wurden in mehrere sizilianische Genealogien eingebaut. Argiope 5 – Kerkyon 1. unbekannt – Stammvater der Priestergeschlechtes der Eteobutaden; Plutarchos de. vit. X orat. 843 E; Pausanias 1,26,5. ………………………. Ein Auftrag für Hephaistos Das Silber hier, Hephaistos, verarbeite für mich, doch nicht zur Waffenrüstung: Was scheren mich schon Schlachten? Nein, mach mir einen Becher, so tief du nur vermagst! Drauf setze keine Sterne, den Wagen nicht, auch keinen abscheulichen Orion! Was gehen die Plejaden mich an, was der Bootes? Weinstöcke stelle dar, an ihnen reichlich Trauben, und Tröge auch, in denen man eifrig kelternd stampft, zum Schluß, aus Gold, den schönen Lyaios und den Eros! [Anonyma: Anakreontische Lieder. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 99 (vgl. Griech. Lyrik, S. 161-162) (c) Aufbau-Verlag]