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hermaphroditos
HERMAPHRODITOS Hermes liebte unerwidert Aphrodite. Er bat Zeus, dem er schon so oft in ähnlichen Situationen geholfen hatte, um Hilfe. Zeus schickte einen Adler, der Aphrodite, sie badete gerade im Fluss Acheloos, eine Sandale entwendete und sie Hermes brachte. Aphrodite wollte die Sandale zurück, Hermes verlangte Gegenleistung – kurz, der Sohn hieß Hermaphroditos und wurde von Naiaden aufgezogen. Im Alter von 15 Jahren reiste er, er war der schönste Jüngling der Welt, nach Karien. Nicht unweit von Halikarnaß verliebte sich die Quellnymphe Salmakis unsterblich in ihn, aber er, unerfahren in solchen Dingen, staunte nur. Als er in ihrer Quelle ein Bad nahm, sprang sie hinein, klammerte sich an seinen Körper und betete zu den Göttern, sie sollten nie getrennt werden. Die Götter erhörten sie und die Körper der beiden vereinigten sich zu einem. ....... Hermaphroditos ist eine myth. Gestalt, die maskulinen und femininen Sexus in sich vereinigt. Das ihr inhärente Prinzip physik. Vollkommenheit fand vor allem bildlichen Niederschlag. Die oben angeführte ätiolische Legende erklärt das Phänomen des Zwitters durch Metamorphose. Tatsächlich ist Hermaphroditos eine mythol. Ausdrucksform des androgynen Wesens primitiv-undifferenzierter Göttlichkeit, Relikt einer Frühstufe maternaler Religion, die der Großen Göttin männliche Attribute, bzw. eine mit ihr idente maskuline Ergänzung zuweist. Beispiele: Die babyl. Istar-Semiramis, Astar-Astart in Kanaan, die ägyptische Neith, Aphrodite-Aphroditos auf Zypern, die etruskischen Paare Turms-Turan und Votumna-Voltumnus. Dazu kommen Hypostasen wie Agdistis und Komplemetärgestalten aus der kosmogon. und vegetativen Sphäre wie Phanes, Adonis, Attis, bei denen die Bisexualität in ihrer göttlichen Kraft durch kulturell fundierte Akte wie Kleidertausch, Geschlechtswechsel, Rollentausch, Männerkindbett, u. ä. signifiziert wird. Ovid met. 4,285ff: „Warum Salmacis kam in Verruf, weshalb sie verweichlicht Mit arg wirkendem Born und erschlafft umflossene Glieder, Höret es. Wenig bekannt ist der Grund, allkundig der Zauber. Von Mercurius einst erzeugt mit der Göttin Kytheras, Ward von Najaden ein Knab in des Ida Grotten erzogen. Also war sein Gesicht, daß leicht so Vater wie Mutter Wiedererkannte der Blick; auch ward er nach beiden geheißen. Wie er erreicht dreimal fünf Jahre, da zog von der Heimat Bergen der Knabe hinaus, und getrennt von dem nährenden Ida, War es ihm Lust, zu schweifen umher durch fremde Gefilde, Fremde Gewässer zu sehn; und die Mühen verringert die Neugier. Auch zu dem lykischen Land und den Karern, Lykiens Nachbarn, Kommt er des Wegs. Hier lockt ihn mit glänzendem Wasser ein Weiher, Klar bis zum untersten Grund. Dort war kein sumpfiges Röhricht, Dort kein mageres Schilf noch Binsen mit stachliger Spitze. Durchscheinend klar war die Flut. Doch außen umsäumet den Weiher Frisch aufkeimendes Gras und grün stets bleibender Rasen. Die ihn bewohnet, die Nymph, ist zur Jagd untüchtig, und niemals Ziehet den Bogen sie straff noch mag sie eifern im Wettlauf, Von den Najaden allein ganz fremd der behenden Diana. Oft wohl sprachen zu ihr - so meldet die Sage - die Schwestern: 'Salmacis nimm den Spieß, den zierlich gefertigten Köcher, Und mit der stärkenden Jagd vertausche behagliche Muße!' Doch nicht nimmt sie den Spieß noch den zierlich gefertigten Köcher, Mag mit der stärkenden Jagd nicht tauschen behagliche Muße, Sondern bespült in dem Wasser des Borns die reizenden Glieder, Streichet die Haare sich glatt mit dem Kamm von kytorischem Buchsbaum Oder befragt, was schön ihr stehe, die spiegelnden Wellen; Mit durchsichtigem Kleid auch öfter umgebend den Körper, Wählt bald schwellendes Laub, bald schwellendes Gras sie zum Lager; Oft pflückt Blumen sie ab. Auch damals pflückte sie Blumen, Als sie den Knaben erblickt und den kaum Erblickten begehret. Noch nicht nahet sie ihm, obgleich sie eilte zu nahen, Bis sie geordnet den Putz und musternd besehen den Anzug, Freundliche Miene gemacht und verdient, liebreizend zu scheinen. 'Jüngling', redet sie nun, 'als einer der Götter zu gelten Würdig zumeist! Wofern du ein Gott, bist du sicher Cupido, Doch wenn sterblicher Art, dann selig die beiden Erzeuger, Glücklich der Bruder von dir, fürwahr zu beneiden die Schwester, Falls du eine besitzt, und die einst dich säugte, die Amme! Doch glückselig und reich vor allen und über die Maßen, Die als Braut dir gehört, die würdig du findest der Fackel. Hast du diese bereits, sei mein Umfangen verstohlen; Hast du sie nicht, sei ich's, und laß uns einen das Brautbett!' Hiermit schwieg die Najad. Es errötet die Wange des Jünglings, Welchem die Liebe noch fremd. Doch schön auch stand ihm Erröten. So ist der Apfel zu sehn, der hängt am sonnigen Baume, Oder das Elfenbein, das gefärbt ist, oder mit Weiße Röte vereinend der Mond, wenn fruchtlos helfendes Erz tönt. Als ihn um Schwesterkuß zum wenigsten ständig die Nymphe Bittet und schon ausstreckt nach dem elfenen Nacken die Arme, Ruft er: 'Hinweg! Sonst flieh ich und meide den Ort und dich selber.' Salmacis bangte darob und sprach: 'Frei mögest du, Fremdling, Hier dich ergehn!' Und sie wendet, zum Schein weggehend, die Schritte. Doch stets blickt sie zurück, und versteckt im Wald der Gebüsche, Lugt sie, geduckt mit gebogenem Knie. Doch jener, wie Knaben Pflegen, und unbelauscht sich wähnend im einsamen Grase, Geht lustwandelnd umher, und hinein in die plätschernden Wellen Taucht er die Sohlen zuerst, dann bis an die Knöchel die Füße. Bald auch legt er, gelockt von der Milde des schmeichelnden Wassers, Nieder das weiche Gewand von dem zartgebildeten Körper. Da kommt Salmacis ganz von Sinnen und brennt von Begierde Nach der enthüllten Gestalt, und es glühen die Augen der Nymphe Ähnlicher Art, als wenn vollglänzend mit lauterer Scheibe Prallet die Sonne zurück vom entgegengehaltenen Spiegel. Kaum erträgt sie Verzug, kann kaum ihr Entzücken verschieben, Möcht ihn umfangen und weiß - von Sinnen - sich kaum noch zu fassen; Jener beklatscht sich den Leib mit offenen Händen und springet Rasch in die Wellen hinein, und rudernd mit wechselnden Armen, Scheinet er durch in der Flut, wie wenn schneeige Lilien einer Oder ein elfenes Bild zudeckt mit hellem Kristallglas. 'Sieg! Er ist mein!' So ruft die Najad, und jegliche Hülle Schleudert sie fort und wirft sich mitten hinein in die Wellen, Hält den Streitenden fest und raubt im Ringen ihm Küsse, Schiebt ihm unter die Händ und berührt den wehrenden Busen, Und bald schmiegt sie sich hier, bald schmiegt sie sich dort an den Jüngling. Endlich hält sie, wie sehr er sich sträubt und sucht zu entkommen, Ihn wie die Schlange umstrickt, die der Königsvogel davonträgt Und hochrafft in die Luft - im Schweben umstricket ihm jene Füße und Kopf und umschlingt mit dem Schwanz die gebreiteten Flügel -, Oder wie Efeu pflegt sich zu ranken an ragenden Stämmen Oder wie unter der Flut der Polyp den ergriffenen Gegner Hält mit den Fängen gepackt, die er streckt nach jeglicher Seite. Standhält Atlas' Sproß und weigert der Nymphe die Freuden, Die sie ersehnt. Sie dränget und spricht, wie sie dicht an den Jüngling Sich mit dem Leibe gefügt: 'Wie sehr, Grausamer, du wehrest, Doch entkommst du mir nicht. So möge, verhängt es, ihr Götter, Jenen von mir kein Tag, kein Tag mich trennen von jenem!' Götter alsbald willfahren dem Wunsch. Die Körper der beiden Werden, vermengt, zu einer Gestalt miteinander verbunden. Wie oft einer gewahrt, der Zweige vereint mit der Rinde, Daß sie verwachsen in eins und dann aufschießen gemeinsam; Also, wie sich verschränkt die Glieder in enger Verschlingung, Sind's nicht zwei und doch ein Doppelgeschöpf, das zu heißen Knabe so wenig wie Weib; sie scheinen so keines wie beides. Wie er sich sieht von der Flut, worein als Mann er gestiegen, Zum Halbmanne gemacht und schlaff die Glieder geworden, Bittet, die Hände gestreckt, mit schon unmännlicher Stimme Hermaphroditos und spricht: 'Erweist, o Vater und Mutter, Euerem Sohne die Gunst, der führt von euch beiden den Namen: Wer in den Born hier kommt als Mann, der steige als Zwitter Wieder heraus und erschlaffe sogleich, wie er taucht in das Wasser.' Gütig erfüllend den Wunsch des doppelgestaltigen Sohnes, Geben die Eltern dem Quell Geschlecht verwirrenden Zauber.« [Ovid: Verwandlungen (Metamorphoses). Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 12646 (vgl. Ovid-W Bd. 1, S. 89 ff.) (c) Aufbau-Verlag] HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hermaphroditos_salmacis.jpg&filetimestamp=20050919231340" INCLUDEPICTURE "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a8/Hermaphroditos_salmacis.jpg/220px-Hermaphroditos_salmacis.jpg" \* MERGEFORMATINET Salmakis & Hermaphroditos; Ovidius, Metamorphoseon libri XV, flandrische Buchmalerei, 15. Jahrhundert HYPERLINK "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Bartholom%C3%A4us_Spranger_005.jpg" INCLUDEPICTURE "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Bartholom%C3%A4us_Spranger_005.jpg" \* MERGEFORMATINET Salmakis & Hermaphroditos; Gemälde von HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Bartholom%C3%A4us_Spranger" \o "Bartholomäus Spranger" Bartholomäus Spranger, 1581 HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Salmacis_%26_Hermaphroditos_5.jpeg&filetimestamp=20050919134532" INCLUDEPICTURE "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c1/Salmacis_%26_Hermaphroditos_5.jpeg/220px-Salmacis_%26_Hermaphroditos_5.jpeg" \* MERGEFORMATINET Salmakis & Hermaphroditos; Illustration in einem Mythologieatlas, 1885 HYPERLINK "http://24.media.tumblr.com/tumblr_m8g77d58uh1rcj7i1o2_1280.jpg" INCLUDEPICTURE "http://24.media.tumblr.com/tumblr_m8g77d58uh1rcj7i1o2_400.jpg" \* MERGEFORMATINET The above paintings, all by the lovely Roberto Ferri, is called Salmacis and Hermaphroditus II HYPERLINK "http://www.peter-wichmann.de/arbeiten/" \l "#" \o "10/10/70 cm, Kapselbrand, mit rostigem Stahldraht auf Sockel aus dem Raku Brand montiert" INCLUDEPICTURE "http://u.jimdo.com/www48/o/sc6c64e2594b98723/img/id9b64fe0352b20f8/1350668692/thumb/10-10-70-cm-kapselbrand-mit-rostigem-stahldraht-auf-sockel-aus-dem-raku-brand-montiert.jpg" \* MERGEFORMATINET HYPERLINK "http://www.peter-wichmann.de/arbeiten/" \l "#" \o "Detailansicht" INCLUDEPICTURE "http://u.jimdo.com/www48/o/sc6c64e2594b98723/img/ifa17f288ccccb026/1350668692/thumb/detailansicht.jpg" \* MERGEFORMATINET HYPERLINK "http://www.peter-wichmann.de/arbeiten/" \l "#" \o "Detailansicht" INCLUDEPICTURE "http://u.jimdo.com/www48/o/sc6c64e2594b98723/img/i2b4a84ea6306443c/1350668692/thumb/detailansicht.jpg" \* MERGEFORMATINET HYPERLINK "http://www.peter-wichmann.de/arbeiten/" \l "#" \o "10/10/70 cm, Kapselbrand, mit rostigem Stahldraht auf Sockel aus dem Raku Brand montiert" INCLUDEPICTURE "http://u.jimdo.com/www48/o/sc6c64e2594b98723/img/i1a4ee316875a0c87/1350668692/thumb/10-10-70-cm-kapselbrand-mit-rostigem-stahldraht-auf-sockel-aus-dem-raku-brand-montiert.jpg" \* MERGEFORMATINET HYPERLINK "http://www.peter-wichmann.de/arbeiten/" \l "#" \o "Detailansicht" INCLUDEPICTURE "http://u.jimdo.com/www48/o/sc6c64e2594b98723/img/i278f35d155944fa6/1350668692/thumb/detailansicht.jpg" \* MERGEFORMATINET HYPERLINK "http://www.peter-wichmann.de/arbeiten/" \l "#" \o "Detailansicht" INCLUDEPICTURE "http://u.jimdo.com/www48/o/sc6c64e2594b98723/img/i360741d617f97ba2/1350668692/thumb/detailansicht.jpg" \* MERGEFORMATINET Raku-Keramik Peter Wichmann