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hippolyte 1,2,3,4,5,6
HIPPOLYTE 1,2,3,4,5,6 1. Amazone, Königin der Amazonen, Tochter der Otrere / Otere und des Ares; Hygin fab. 30: „Die Amazone Hippolyte, die Tochter des Ares und der Königin Otrere: er raubte ihr den Amazonengürtel, dann schenkte er die gefangene Antiope dem Theseus.“ (Mader Ludwig: Griechische Sagen. Eingeleitet und neu übertragen von Ludwig Mader. Albatros Verlag, Düsseldorf, 2003) Eurystheus beauftragte Herakles nach Temiskyra zu gehen und für Admete, seine Tochter, den Gürtel der Hippolyte, das Wehrgehenk der Königin der Amazonen, ein Geschenk des Ares, zu holen (9. Arbeit des Herakles). Herakles zog zu den Amazonen. Hippolyte erklärte sich bereit ihm den Gürtel kampflos zu übergeben, aber Hera verbreitete unter den Amazonen das Gerücht, dass Herakles Hippolyte entführen wolle. Es kam zu einem fürchterlichen Kampf. Herakles tötete sie und raubte ihr den Gürtel. Hippolyte wird oft mit ihrer Schwester Antiope 4 (auch als Tochter und Nachfolgerin auf dem Thron wird sie genannt) gleichgestellt und als Gattin des Theseus und Mutter des Hippolytos genannt. ….. Apollodor E1S16 nennt Glauke 6, Hippolyte 1 (nach Simonides) und Melanippe 2 gleichwertig als die Mutter von Hippolytos mit Theseus als Vater. ….. Grundsätzlich sind alle drei Synonyma, weibliche Formen der Meeresgottheit, also dem Kreis des Poseidon zugehörig. Erst in späteren Sagen wird sie (bzw. alle drei) eine Amazone, von Theseus geraubt, geheiratet und zur Mutter des Hippolytos gemacht, die sonst Antiope 4 heißt. Einige Schriftsteller geben dem Hippolytos Hippe 2 und Iope 1, alles Nebenformen der vorherigen Namen, als Mutter. ….. Pausanias 1,41,7 berichtet, dass Theseus Antiope geraubt und mit ihr den Hippolytos gezeugt habe. Als aber die Amazonen unter der Führung von Hippolyte, der Schwester der Antiope, Athen angriffen um Antiope zu befreien, sollen sie von Theseus in einer harten Schlacht besiegt worden sei. Hippolyte zog mit den wenigen Überlebenden nach Megara und starb dort vor Gram. Man bestattete sie in Megara und ihr Grab soll die Gestalt eines Amazonenschildes gehabt haben. 2. Tochter des Dexamenos, auch Mnesimache genannt. Der Kentaur Eurytion 2 wollte ihr Gewalt antun. Herakles erschlug ihn. Andere Version: Als sie mit dem Arkader Azan verlobt wurde, erschien Eurytion 2, beleidigte Hippolyte während eines Essens, forderte sie zur Ehefrau und wurde dafür von Herakles erschlagen. 3. Tochter des Kretheus, Frau des Akastos 1. Sie wird überwiegend Astydameia 2 genannt. ….. Weil Peleus und sein Bruder Telamon ihren Halbbruder Phokos 2 bei Kampfspielen töteten, wurden sie von ihrem Vater Aiakos verbannt (Mit dieser Verbannung wurde die myth. Verbindung Aiginas mit Salamis und Thessalien begründet). Peleus ging nach Phthia zu König Eurytion 4 der ihn entsühnte und ihm seine Tochter Antigone 2 zur Frau und ein Drittel seines Reiches als Mitgift gab. Antigone schenkte ihm Polydora 3. Nachdem er bei der Fahrt der Argonauten teilgenommen hatte tötete er bei der kalydonischen Eberjagd unabsichtlich seinen Schwiegervater Eurytion und wanderte nach Iolkos zu König Akastos 1, der ihn vom Totschlag reinigte und aufnahm. Die Frau des Akastos, Astydameia 2, verliebte sich in Peleus und machte ihm ein Angebot, das er entrüstet zurückwies. Astydameia rächte sich: Der Gattin des Peleus, Antigone 2, ließ sie mitteilen, dass Peleus eine Tochter des Akastos, Sterope, heiraten werde. Vor Gram nahm sich Antigone das Leben. Zudem erzählte Astydameia ihrem Ehemann Akastos, Peleus habe sie vergewaltigt (Potipharmotiv). Da Akastos den von ihm Entsühnten nicht eigenhändig umbringen durfte, nahm er ihn mit auf die Jagd auf den Pelion, entwendete dem einmal Ausruhenden im Schlaf sein Jagdmesser und versteckte es in der Hoffnung, dass Kentauren den Unbewaffneten umbringen werden. Und es kamen die wilden Kentauren und sie wollten ihn umbringen, aber durch göttliche Hilfe, Hera erkannte die Gefahr und schickte Chiron, den weisen Kentaur, der das Messer fand mit dem er sich wehren konnte, kommt es zur „Rettung im letzten Augenblick“. ….. Viele Jahre später eroberte Peleus mit Hilfe Iasons und der Dioskuren Iolkos, tötete Akastos und Astydameia, über deren zerrissenen Leichnam er sein Heer fahren ließ. 4. Amme der Smyrna. Sie verhalf der Smyrna zur Unzucht mit dem eigenen Vater; Antoninus Liberalis fab. 34. 5. Eine der Hesperiden. Hesperis wird als Mutter der Hesperiden mit Atlas als Vater genannt. Auch Phorkys und Keto sowie Zeus und Themis werden als Eltern, bzw. Nyx als Mutter und Erebos als Vater genannt. Lies Hesperiden. RE VIII/2 1865 6. Eine der Peliades genannten Töchter des Pelias 1 und der Anaxibia 1. Apollodor 1,95 nennt sie Hippothoe 2. …….. Die Peliades-Sage ist Bestandteil eines riesigen Sagenkomplexes in dessen Zentrum die Rache der Hera an Pelias steht. Als Tyro, verführt von Poseidon, die zwei Söhne Pelias 1 und Neleus zur Welt brachte, glaubten Sidero, ihre bösartige Stiefmutter, und Salmoneus, ihr Vater, nicht an die Vaterschaft des Poseidon und misshandelten die junge Mutter fürchterlich. Ihre Kinder wurden ausgesetzt, aber von einem Hirten gefunden und aufgezogen. Erwachsen geworden fanden sie ihre Mutter; Tyro erkannte den Korb der Aussetzung und damit ihre Söhne wieder. Unter Tränen erzählte sie ihren Söhnen wie sie jahrelang von ihrer Stiefmutter Sidero geschlage und gedemütigt worden war. Beide schwuren einen Eid der Rache, eilten zum Palast, Sidero ergriff die Flucht, aber Pelias und Neleus verfolgten sie bis in den heiligen Bezirk der Hera. Obwohl die vom Tod bedrohte in ein Asylon flüchtete, einen geheiligten Ort des Schutzes, und sich an den Altar der Hera klammerte, riss sie Pelias vom Altar und tötete sie mit dem Schwert. Überheblich missachtete er überdies die Ehrungen die der Göttin zukamen. Diese zwei Frevel mussten eine Bestrafung durch Hera – DIE RACHE DER HERA – nach sich ziehen. Hera entwickelte einen Plan, bei dem die Argonautenfahrt und die Liebe Medeas zu Iason Bestandteile und die Ermordung des Pelias durch Medeia das Ziel war. ….. Nach jahrelanger Abwesenheit, „Die Fahrt der Argonauten“, kehrte Iason mit dem von Pelias geforderten goldenen Vlies zurück und brachte seine Frau Medeia, eine Zauberin aus Kolchos, mit. Medeia bewies sofort ihre Zauberkünste: Sie schlachtete einen altersschwachen Widder, zerstückelte ihn, kochte ihn in einem Topf und, siehe da, ein junger schöner Widder sprang heraus. Erstaunt schauten die Töchter des Pelias, die Peliades, zu und wollten ihren geliebten altersschwachen Vater ebenso verjüng sehen. Hinterlistig (Die Rache der Hera!) forderte Medeia die Frauen auf ihren Vater zu töten und zu zerstückeln und gab ihnen die Zauberkräuter. Freudig gehorchten sie und kochten und kochten, aber mit falschen Kräutern – Pausanias 8,11,3 schreibt: „…. ihn aber bekamen die Töchter so zurück, daß er für die Bestattung nicht mehr tauglich war.“ Medeia jedoch übergab die nun befreite Stadt ihrem Mann Iason. Die irregeführten Töchter verließen schuldbeladen das Land und zogen nach Arkadien. Die Rache der Hera war vollzogen. …… Die Peliades-Sage ist fester Bestandteil der bildenden Kunst. Auf Spiegeln, Amphoren und dgl. sind sie oft abgebildet. In einer sehr frühen Fassung der Sage sind sie nur die den Vater liebenden Töchter. Die dämliche Irreführung durch Medeia und die dadurch veranlasste Ermordung des Pelias, die Rache der Hera, wurde erst später erfunden.