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hypnos
HYPNOS Der Schlaf. Personifizierung des Schlafes und des Schlafspenders. Vaterloser Sohn der Nyx, Zwillingsbruder des Thanatos, des Todes, und Bruder der weiteren verhängnisvollen Brut der Göttin der Nacht. Hypnos, der Schlaf, ist der Vater aller Traumgestalten: Morpheus, menschliche Gestalten in Träumen, Ikelos, Tiergestalten in Träumen, Phantasos, die Fantasie, Epiphron, eine Traumgestalt und weiteren 996 Söhnen, alles Gestalten, die in Träumen bei Menschen vorkommen. ….. Diese Personifizierung hat sich bis in unsere Zeit fortgesetzt: - vom Schlaf übermannt werden, - bei Schiller – „[…] denn in des Schlafes Arm beginnt [...]“, - der Schlaf, der Dieb, stielt uns das halbe Leben - und bei den Kindern das bekannte Sandmännlein. ……. Der römische Gott Somnus wurde Hypnos gleichgesetzt. Sprachlich überlebt hat er im Begriff „Hypnose“. Hymnos auf Hypnos Hypnos, Beherrscher der seligen Götter, der sterblichen Menschen, sämtlicher lebenden Wesen, denen die riesige Erde Nahrung gewährt: Du bezwingst sie alle, als einziger - allen nahst du und schlägst sie in Fesseln, die freilich kein Erzschmied gefertigt, tilgst die Sorgen und schenkst erquickende Rast nach der Arbeit, spendest auch heiligen Trost in jedem schmerzlichen Kummer. Schon auf den Tod bereitest du vor, als Hüter des Lebens; bist du doch leiblicher Bruder des Thanatos wie auch der Lethe. Bitte, du Seliger, komm und walte des köstlichen Amtes, gnädig bewahre die Eingeweihten zu göttlichem Wirken! [Anonyma: Orphische Hymnen. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 153 (vgl. Griech. Lyrik, S. 460 ff.) (c) Aufbau-Verlag]