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idomeneus 1,2
IDOMENEUS 1,2 1. Kretischer König, Sohn des Deukalion 1 und der Klepoatra 7, Gemahl der Meda 1 / Mede und Vater von Leukos 2, Orsilochos 3, Kleisithera und Iphiklos 3 und Ziehvater des Leukos 1, In der Nachfolge von Deukalion 1 war er Herrscher von Kreta; Ilias 13,219. 255. Idomeneus war Gastfreund des Menelaos, zählte zu den Bewerbern von Helene und nahm, durch den Eid verpflichtet, mit 80 (100) Schiffen am Kampf um Troia teil. Mit seinem engsten Freund und Halbneffen Meriones, kämpfte er, obwohl er einer der Ältesten war, in vielen Situationen dieses grauenhaften Krieges für die Achaier erfolgreich; u. a. erschlug er Asios, Othryoneus, Alkathoos und Oinomaos. Von Agamemnon wird ihm großes Lob ausgesprochen; Ilias 4,257ff: „So durchschritt er, als strenger Gebieter, die Reihen des Heeres. Zu den Kretern kam er durch das Gedränge der Männer. Held Idomeneus, der tapfere, wappnete sich mit den Seinen; unter den Vorkämpfern stand er, so mutig und stark wie ein Eber, und Meriones spornte für ihn die hinteren Reihen. Froh des Anblicks ward Agamemnon, der Führer des Heeres, richtete an Idomeneus sogleich die freundlichen Worte: »Fürst Idomeneus, unter den rossetummelnden Griechen schätze ich dich am höchsten, im Kampf wie bei anderem Werke, auch beim Festmahl, wenn die Besten vom Kreis der Argeier sich den funkelnden Ehrenwein mischen lassen im Kruge. Während nämlich die andren Achaier mit wallendem Haupthaar nur ihr Mäßlein trinken, steht dein eigener Becher ständig gefüllt, wie der meine, zum Trinken nach Lust und nach Laune! Auf, zieh frisch in die Schlacht, so tüchtig, wie sonst du dich rühmest!« Ihm entgegnete Held Idomeneus, der Feldherr der Kreter: »Sohn des Atreus, ich will dir gern ein vertrauter Gefährte bleiben, wie ich es einmal versprach und ehrlich gelobte. Sporne jetzt aber die anderen haupthaarumwallten Achaier: Schleunigst wollen wir kämpfen, weil die Trojaner den Eidschwur brachen. Tod und Verderben sollen über sie kommen, da sie anfingen, unter Vertragsbruch, feindlich zu handeln!« So sprach er, der Atride ging weiter freudigen Herzens. [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4727 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 69 ff.) (c) Aufbau-Verlag]. Quintus von Smyrna 1,247ff berichtet, dass er während der Schlacht gegen die Amazonen die Amazone Bremusa getötet hat: " Doch Idomeneus traf mit mit ragendem Speer die Bremusa Rechts an der Brust, und löste sofort ihr Leben und Odem. Und sie stürzte zu Boden, der stämmigen Eiche vergleichbar, Welche, gefällt von der Axt holzhauender Männer im Bergwald, Aechzend bricht und zur Erde sich neigt mit entsetzlichemTosen: Also sank sie stöhnend dahin, ihr löste die Glieder Alle der Tod, und die Seele entschwand in die wehenden Lüfte." (Quintus von Smyrna: Die Fortsetzung der Ilias, in der Übersetzung von J. J. C. Donner. Stuttgart und Leipzig: Verlag von Wilhelm Rübling, ca. 1830.) Seine Heimkehr nach Kreta wird in verschiedenen Versionen überliefert. Homer, Od. 3,191 f : „Und nach Kreta brachte Idomeneus alle Gefährten, Die dem Kriege entronnen, und keinen raubte das Meer ihm.“ Vergil, Aen. 3,121.400. 11,264 : Nach dieser Version wird Idomeneus aus Kreta vertrieben, weil er in höchster Seenot dem Poseidon gelobt hat, den ersten Menschen, der ihm auf Kreta begegne, zu opfern. Es war sein Sohn, den er nach der Landung als ersten traf. Weil er ihn, wie er es Poseidon versprochen hatte, opferte, wurde er wegen dieser Grausamkeit angeklagt und musste Kreta verlassen. Man erzählte auch Idomeneus habe seinen Sohn nicht geopfert. Poseidon habe wegen dieser Gottlosigkeit die Pest geschickt und diese fürchterliche Krankheit erst zurückgezogen nachdem Idomeneus Kreta verlassen habe. In beiden Fällen nahmen ihn die Sallentiner in Kalabrien auf. …… Diese Version verwendete Mozart mit einem von Giambattista Varesco dichterisch frei umgearbeiteten Text für seine Oper „Idomeneo“, deren Erstfassung er im Alter von 20 Jahren geschrieben hat. Bei Mozart spielt die Handlung in Sidon, die Tochter des Idomeneus heißt Ilia, der Sohn Idamantes. …… Vor seiner Abreise nach Troia übergab Idomeneus dem Leukos 1, einem Sohn des Talos, den er wie ein eigenes Kind aufgezogen hatte, Kreta zur Verwaltung. Nauplios wollte seinen von den Griechen gesteinigten Sohn Palamedes rächen und verleitete Leukos dazu, die Frau des Idomeneus, Meda 1, zu vergewaltigen und die Macht vollkommen an sich zu reißen. Meda hasste den Vergewaltiger. Er wurde ihrer überdrüssig und ermordete sie und ihre Kinder von Idomeneus. Als Idomeneus vom Kriege zurückkehrte ließ er Leukos blenden. Nach einer anderen Version wurde er von Leukos, nach einem schweren Kampf, bei dem 10 Städte zerstört wurden, vertrieben und ging nach Kalabrien oder nach Kleinasien zurück. Nach Diodorus Siculus befand sich das Grab des Idomeneus in Knossos. 2. Eine Nebenfrau schenkte dem Priamos den Idomeneus 2; Apollodor 3,153.