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melanippos 1 bis 11
MELANIPPOS 1 bis 11 1. Sohn des Thebaners Akastos 1. In den Anfängen wurde Ares als sein Vater bezeichnet. Er tötete beim Kampf der „7 gegen Theben“ Mekisteus und verletzte Tydeus. Tydeus, schwer verletzt, tötete mit letzter Kraft seinen Gegner Melanippos, öffnete dem Toten den Schädel und schlürfte, selbst auch bereits sterbend, dessen Hirn. Als Liebling der Athene wäre Tydeus unsterblich geworden, als aber die Göttin den schwer verletzten Tydeus beobachtete wie er dem toten Melanippos den Schädel öffnete und das Hirn schlürfte, wendete sie sich angeekelt von ihm ab und ließ ihn sterben. 2. Einer der Söhne des Agrios 5 und der Dia 16. Die Söhne des Agrios raubten ihrem Onkel Oineus den Thron und übergaben ihn ihrem Vater. Oineus wurde in einen dunklen Kerker gesperrt. Jahre später befreite Diomedes 2, ein Enkel des Oineus, seinen Großvater, tötete Agrios und seine Söhne und setzte Oineus wieder als König ein. 3. Sohn des jungen Theseus und der Pergiune, der Tochter des Sinis. Ursprünglich war er Sohn des Kyklops und Enkel des Zeuxippos, drang aber über Sinis, den „Fichtenbeuger“, in die Theseussage ein. Er hatte einen Sohn Ioxos, den myth. Stammvater der Ioxiden. In Athen errichtete man ihm ein Heroon. 4. Sohn des Ares und der Triteia (Tritaia), der Tochter des Triton 1; Pausanias 7,22,5. 5. Der gottgleiche Melanippos, Sohn des Hiketaon, Enkel des Laomedon, der im Kampf um Troia von Antilochos getötet wurde; Homer Ilias 15,546ff: „……………………….Doch Hektor rief die Verwandten allesamt an; besonders schalt er den Sohn Hiketaons, Melanippos, den starken. Der hatte trottende Rinder einst in Perkote gehütet, da fern noch weilten die Feinde. Als die doppelt geschweiften Schiffe der Danaer kamen, zog er zurück nach Ilion, ragte heraus aus den Troern, wohnte bei Priamos, der wie die eigenen Söhne ihn schätzte. Ihn schalt Hektor und schleuderte ihm die Worte entgegen: »Dürfen wir derart lässig uns zeigen, Held Melanippos? Geht dir der Tod des teuren Neffen gar nicht zu Herzen? Siehst du die Feinde nicht eifrig bemüht um die Waffen des Dolops? Folg mir! Wir dürfen nicht länger von fern nur die Griechen bekämpfen, bis entweder wir sie erschlagen oder sie gänzlich nehmen das ragende Troja und seine Bürger ermorden!« Damit schritt er voran; Melanippos, der göttliche, folgte. Doch die Argeier spornte zum Kampf der gewaltige Aias: »Freunde, bewährt euch als Männer und laßt euch vom Ehrgefühl leiten! Ehrgefühl zeigt voreinander im Toben des furchtbaren Kampfes! Männer von Ehre gewinnen sich leichter Leben als Sterben, Fliehende freilich erringen sich weder den Ruhm noch die Rettung!« Derart sprach er. Sie waren von selbst schon bedacht auf die Abwehr, nahmen sein Wort sich zu Herzen jedoch und umgaben mit einem ehernen Schutzwall die Schiffe. Auf ihn trieb Zeus die Trojaner. Den Antilochos reizte der Meister im Ruf, Menelaos: »Dich übertrifft an Frische der Jugend keiner der Griechen, keiner im Laufen, und keiner zeigt sich so tapfer im Streite. Vorspringen könntest du wirklich und einen der Troer erlegen!« Damit stürmte er weiter. Doch hatte er jenen ermuntert. Und Antilochos sprang vor die Reihen, hielt sorgfältig Umschau, warf dann die blinkende Lanze. Rückwärts wichen die Troer, als er die Waffe entsandte. Er warf den Speer nicht vergeblich, sondern er traf Melanippos, dem tapferen Sohn Hiketaons, während zum Kampfe er vordrang, die Brust dicht neben der Warze. Dröhnend schlug er zu Boden, ihm klirrten die Waffen am Leibe. Auf ihn sprang Antilochos zu, wie ein Hund zum getroffnen Hirschkalb springt, das der Jäger, als es dem Lager enteilte, tödlich durchbohrte mit glücklichem Wurf und die Glieder ihm lähmte. So, Melanippos, sprang auf dich zu der mutige Sieger, um dir die Rüstung zu rauben. Doch sah ihn der göttliche Hektor, eilte herbei durch das Toben der Schlacht und trat ihm entgegen.“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 5107 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 288 ff.) (c) Aufbau-Verlag] 6. Troier, Sohn des Hiketaon, Enkel des Priamos, Teukros tötet ihn; Ilias 8,276ff: „Wen von den Troern erlegte der edle Teukros als ersten? Orsilochos zuerst, dann Ormenos und Ophelestes, Daitor und Chromios und Lykophontes, den göttlichen Helden, Amopaon, den Sohn Polyaimons, und Melanippos - schnell nacheinander streckte er sie auf die nährende Erde.“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4854 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 144) (c) Aufbau-Verlag] 7. Sohn des Priamos; Apollodoros 3,152. Er dürfte mit 6 identisch sein. 8. Homer erwähnt in der Ilias 16,692ff einen Melanippos der von Patroklos getötet wurde: „Wer war der erste und wer der letzte, den du erlegtest, tapfrer Patroklos, als zum Tode dich riefen die Götter? Held Adrastos war erster - Autonoos folgte - Echeklos - Perimos, Sprößling des Megas - Epistor sodann - Melanippos - weiter die Helden Elasos, Mulios wie auch Pylartes. Diese erschlug er, auf Flucht nur sannen die anderen alle.“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 5156 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 315) (c) Aufbau-Verlag] und 9. Ein Achäer Melanippos; Homer Ilias 19,240ff: „Ihm gab Antwort darauf der kluge Odysseus und sagte: »Sohn des Peleus, du weitaus tüchtigster unter den Griechen, stärker bist du als ich und wesentlich tapfrer im Speerkampf, aber ich dürfte dich weit übertreffen an ruhigem Denken, bin ich doch älter an Jahren und reicher an Lebenserfahrung. Deshalb, ich bitte dich, lasse von mir dich geduldig beraten! Überdrüssig werden die Menschen sehr schnell des Gemetzels, wo das Erz die Halme in Massen zum Erdboden hinstreckt, doch der Ertrag nur gering ist, wenn Zeus, der den Krieg für die Menschen lenkt und bestimmt, zur Entscheidung senkt die Waage des Schicksals. Nicht durch Hungern können die Griechen Tote betrauern; fallen doch zahlreiche Helden, und rasch nacheinander, an jedem Tage - wann sollte man sich von den Qualen des Hungers erholen? Nein, wir müssen den Mann, der gefallen, bestatten mit starkem Herzen und dürfen nur einen Tag lang Tränen vergießen. Alle von uns, die den grausigen Kampf überlebten, sie müssen denken an Speise und Trank, damit wir noch eifriger künftig unablässig den Kampf mit den feindlichen Scharen bestehen, unzerstörbares Erz auf dem Leibe. Und keiner der Männer bleibe zurück, gewärtig weiterer Mahnung; denn diese brächte nur Unheil für den, der bei den Schiffen der Griechen träge verharrt. Erwecken wir doch in geschlossenem Ansturm gegen die rossetummelnden Troer den hitzigen Ares!« Darauf gesellte er zu sich die Söhne des ruhmreichen Nestor, Thoas dazu, Meriones und Meges, den Sprößling des Phyleus, auch Lykomedes, den Sohn des Kreion, und Melanippos. Unverzüglich begaben sie sich zum Zelt Agamemnons.“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 5253 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 369 ff.) (c) Aufbau-Verlag] 10. Er liebte Triklaria, eine Priesterin der Artemis. Weil sie mit ihm im Heiligtum der Göttin wiederholt genüsslich der Liebeslust opferte, schickte die Göttin Seuchen und ließ nichts mehr aus der Erde wachsen. Das befragte Orakel verlangte zuerst die Opferung der sich Vergessenden und nachher alljährlich der schönsten Jungfrau und des schönsten Jünglings. Erst Eurypylos 1 beendete diese Opferungen; Pausanias 7,19,2ff. 11. Ein Sohn des Heloros 2, Führer der Myser vor Troia. Er wurde von Neoptolemos getötet; Tzetzes Posthomer. 554.