eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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nestor
NESTOR Mythisch-geschichtlicher König von Pylos, Sohn des Neleus 1 und der Chloris 4, Gemahl der Eurydike 8, der Tochter des Klymenos 5 (Homer Od. 3,452) und / oder der Anaxibia 2, der Tochter des Kratieios (Apollodor 1,94). Auch Mnesioche, die Tochter des Amphidamas, wird als Gemahlin des Nestor genannt; Schol. BT Ilias 11,692. Zwei Töchter und sieben Söhne waren seine Nachkommen. ..... Einschub: Es werden drei, bzw. vier historische Pylos, die als Stadt des Nestor in Frage kommen, unterschieden: 1. Pylos in Messenien, auf einem 137 m hohen Felsenkap nordwestlich der Bucht von Navarino, Teile der Stadt- und der Akropolismauer sind erhalten. Pausanias 4,36,1-5 (2. Jh. n. Chr.) überliefert ein Heiligtum der Athena, das Wohnhaus des Nestor mit einem Bild des Nestor innerhalb des Gebäudes und die heute noch existierende „Höhle des Nestor“, eine Kulthöhle seit neolithischer Zeit am Nordabhang der Stadt. In ihr soll Nestor seine Kühe verwahrt haben. In der Küstenebene vor dem Felsenkap, inmitten von Gemüsefeldern, befindet sich das von Pausanias 4,36,2 erwähnte „Grab des Thrasymedes“, des ältesten Sohnes von Nestor, in dem Gefäße aus Gold gefunden wurden. Nach Resten und Papier erkennbar wird es offensichtlich heute von Landwirten als Toilette verwendet. 2. Pylos in Triphylien. Ein von Strabon 8,3,1-30 wiederholt genanntes Dorf in der Nähe des heutigen Zacharo im Westen des Peloponnes, dessen Lage nicht genau bekannt ist. 3. Pylos in Elis. Der Megarer Pylos, ein Sohn des Kleson, soll, nachdem er von Neleus aus seiner Stadt Pylos 1 vertrieben wurde, diese Stadt gegründet haben. Sie befand sich am „Bergweg“ von Elis nach Olympia beim heutigen Agrapidochori, war aber zur Zeit des Pausanias bereits verlassen; Pausanias 6,22,5. 4. In Homers Ilias, speziell 9,153. 295. 11,682f und 712, ist Pylos Name einer Landschaft, das Reich des Nestor. Stadt wird Pylos bei Homer erst in der Odyssee 3,4: „Aber zu Neleus` Stadt, dem wohlgegründeten Pylos, Kamen die hin;....“ 3,485: „...und verließen die steile Feste von Pylos,...“ und 15,193, wo Homer wieder von der steilen Feste Pylos spricht. Bereits im Altertum stritten sich die beiden damals bekannten Pylos, Nr 1 und Nr. 3, darum, wer die Stadt des Nestor ist. Die, die sich mit Homer auseinandersetzten, „entdeckten“ das homerische Pylos, das Pylos Nr.2, und begründeten dies mit Strabo 8,3,7. 14-20. 26-29 und den Angaben in der Ilias und der Odyssee. Dörpfeld fand im Jahre 1907 in Triphylien in der Nähe des Dorfes Kakovatos, ca. 2 km vom Meer entfernt, Reste eines mykenischen Palastes, drei reiche Kuppelgräber und Teile einer Stadt. Ca. 1200 v. Chr. ist dieser Palast verbrannt. Im Jahre 1939 entdeckte Karl Biegen den mykenischen Palast von Ano Englianos, ca. 3 km westlich des heutigen Hora und 9 km nordöstlich der Bucht von Navarino. Seit 1952 wird er archäologisch erforscht. Nach Mykene und Tiryns ist er der prachtvollste Palast jener Zeit. Er liegt in einer herrlichen Lage mit einer weiten Sicherheit spendenden Aussicht auf das Meer in etwa 185 m Höhe. Hinter dem Palast befindet sich, obwohl er auf einer Anhöhe liegt, eine Quelle und ein Kuppelgrab. Auf dem Abhang unterhalb des Palastes sind die Reste der Stadt und viele Grabstellen, auch Kuppelgräber. Wie der Palast bei Kakovatos ist auch diese Anlage ca. 1200 v. Chr. verbrannt. Beide wurden nie wieder aufgebaut Die Hitze hat die Tontafeln des mess. Archivs gebrannt und erhalten. Sie bringen u.a. den Beweis, dass die Stadt Pylos geheißen hat. INCLUDEPICTURE "http://altgriechisch-lernen.de/images/contents/pylos.jpg" \* MERGEFORMATINET Pylos: Rekonstruktion der zentralen Halle (Megaron) im Palast des Nestors Obwohl dieser Palast an Reichtum jenen von Kakovatos weit übertrifft und mit seiner Gestaltung und Einrichtung (Thronsaal, Sockel des Thrones, Badewanne) sehr nahe an die Beschreibung in der Odyssee heranreicht, darf man sich bei der Festlegung, welcher Palast, welche Stadt nun wirklich die des Nestor ist, nur auf Homer berufen. Dabei ergibt sich eindeutig Pylos 2, der Palast in Triphylien beim Dorf Kakovatos: 1. Das Beiwort „sandig“ passt nur hierher; nirgendwo in Griechenland gibt es einen so breiten Dünensandstrand; Ilias II 76f: "..................... Unter ihnen erhob sich Nestor, welcher der Herrscher war im sandigen Pylos." 2. Ilias 5,544f: „....er stammte vom Flusse Alpheios, Welcher als breiter Strom sich ergießt durch der Pylier Erde;...“ 3. Ilias 7,133ff: „....da an Keladons reißendem Strome Kämpften der Pylier Heer und die Arkader, stark mit dem Speere, Bei den Mauern von Pheia, neben des Jardanos Fluten.“ 4. Ilias 2,591-602 weist ebenso eindeutig nach Triphylien wie die Einzelangaben in der „Nestorerzählung“ Ilias 11,670-762. 5. Die in der Odyssee 2,388ff. 434. 3,1ff. 15,205ff. 282ff. und 495ff genannten Angaben über die Fahrt des Telemachos ergeben bei genauer Analyse, dass nur das triphylische Pylos gemeint sein kann. Dir. Dr. Hans von Geisau vertritt die Meinung, dass heute die Neigung besteht, das Zentrum des pylischen Reiches beim messenischen Pylos, Nr. 1, und dem nur einige km entfernt liegenden Palast bei Ano Englianos zu suchen, dass das triphyl. Pylos, Nr. 2, aber mit einzubeziehen ist. Prof. Dr. Ernst Meyer vertrat die Ansicht, dass das viel bedeutendere messenische Reich der mykenischen Zeit deshalb in der epischen Tradition vergessen ist, weil die jahrhundertelange Besetzung und Ausbeutung des Landes durch die Spartaner jegliche geschichtliche Tradition ausgelöscht hat. ….. Von seinem Vater Neleus wurde Nestor zur Erziehung zu den Gereniern geschickt und entging so als einziger Sohn dem Racheangriff des Herakles. Nachdem Herakles den jungen Iphitos 1 ermordet hatte, kam er zu Neleus und bat um Reinigung von der Schuld. Neleus weigerte sich, weil Iphitos` Vater, Eurytos 2, sein bester Freund war. Diese Schmach rächend kehrte Herakles einige Zeit später zurück, zerstörte Pylos und tötete Chloris, die Gemahlin des Neleus und elf seiner Söhne; Apollodor 2,129f. Nur Nestor entkam dem Tod (Bei Apollodor 2,142 wird auch Neleus getötet.). Dem Totengott Hades, er unterstützte die Pylier in diesem Rachekampf, schoss Herakles einen Pfeil in die Schulter; Homer Ilias 5,395ff: „Selbst der gewaltige Hades gehört zu den leidenden Göttern, quälte sich, als auch auf ihn der Sohn des Trägers der Aigis vor dem Tore der Unterwelt schoß und den Schmerzen ihn preisgab. Bis zum Palast des Kroniden stieg er, zum hohen Olympos, heftig erbittert, von Qualen durchwühlt; ihm hatte der Pfeil sich tief in die stämmige Schulter gebohrt und peinigte grausam. Mittel legte Paieon ihm auf zum Stillen der Schmerzen, brachte ihm Heilung; für Hades galt nicht der Sterblichen Schicksal. Schandbube! Frevler! Scheute zurück nicht vor dem Verbrechen, Wunden schlug er durch Pfeilschuß den Herren des hohen Olympos!“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4762 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 89) (c) Aufbau-Verlag] ….. Die benachbarten Eleier nützten die Schwäche des Peleus und unternahmen Beutezüge gegen Pylos. Als knabenhafter Jüngling, jedoch stolz, stark und mutig, kehrte Nestor zu seinem durch den Tod der Söhne des Schutzes beraubten alten Vater zurück, besiegte die Eleier, nahm ihnen die Beute wieder ab und stellte die Vormachtstellung des Vaters wieder her; Homer Ilias 11,670ff: „Wäre ich noch so jung und meine Kraft noch die alte wie zu den Zeiten, da wir uns mit den Eleern zerstritten über den Raub der Rinder! Da tötete ich Itymoneus, des Hypeirochos tapferen Sohn, der in Elis sich aufhielt, als ich Ersatz mir holte. Im Kampf um die eigenen Rinder traf ihn, in vorderster Reihe, von meinem Arme der Wurfspieß; nieder stürzte er, und sein Landvolk stob auseinander. Reichliche Beute trieben vom Feld wir in Menge zusammen, Rinderherden an fünfzig, genausoviel Herden von Schafen, ebenso viele von Schweinen und fernhin weidenden Ziegen, außer diesen noch einhundertfünfzig bräunliche Rosse, sämtlich Stuten; zu vielen von ihnen gehörten noch Fohlen. All das trieben wir fort ins Gebiet des nelëischen Pylos und zur Nacht in die Stadt. Es freute sich Neleus von Herzen, daß ich, noch jung und ein Neuling im Kriege, so vieles erbeutet.“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4973 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 212) (c) Aufbau-Verlag] ...... Neleus, ihm hatte Augeias das Viergespann, das sich auf dem Weg zu den Olymp. Spielen befand, gestohlen, Ilias 11,698ff, nahm sich die vier schönsten Pferde, der Rest der Beute wurde gerecht unter den Raubgeschädigten verteilt. Drei Tage später erschienen die Eleier in großer Zahl und gut gerüstet, aber Athene, die Göttin der Gerechtigkeit, stand den Pyliern bei. Neleus hatte Angst um seinen jetzt einzigen Sohn und versteckte ihm die Kampfpferde. Nestor aber betete zu den Göttern und ging zu Fuß; Ilias 11,737ff: „Als es nun zwischen den Pyliern und den Epeiern zum Kampf kam, Fällte ich zuerst einen feindlichen Mann und nahm ihm die Rosse, Mulios, Lanzenkämpfer und Schwiegersohn des Augeias, ......... Und er sank in den Staub; ich selbst aber sprang auf den Wagen, Stellte mich vorn in den Vorkampf; jedoch die kühnen Epeier Flüchteten hierhin und dorthin, als sie der Kämpfer zu Wagen Führer gefallen sahen, der stets der Beste im Kampfe. Aber ich stürmte voran, dem dunklen Sturme vergleichbar, Und nahm fünfzig Wagen, und zwei der Männer bei jedem Bissen dabei in den Boden, von meinem Speere bezwungen. Auch die Aktorione-Molione hätt ich erschlagen, Hätte sie nicht der Vater, der mächtige Erdenerschüttrer, Aus dem Kampfe gerettet, in dichten Nebel sie hüllend.“ ......... Homer zeichnet den alten Nestor in der Ilias als Ideal eines Greises und macht ihn durch reiche Lebenserfahrung, geistige Überlegenheit und eine glänzende Rethorik zu einer der Hauptfiguren. Köstlich die greisenhafte Redseligkeit, das füllige Eigenlob und die bei alten Männern mit leichtem Realitätsverlust einhergehende Übertreibung, speziell bei Zahlen, siehe oben – „Und nahm fünfzig Wagen, und zwei der Männer bei jedem bissen dabei in den Boden, von meinem Speere bezwungen.“ Trotz dieser leicht erheiternd-nachsehbaren altersbedingten menschlichen Schwäche wird er als weise anerkannt und nimmt stets Einfluss auf die Handlung. " Schallend erhob jetzt Nestor die Stimme und mahnte die Griechen: »Freunde, tapfere Danaer, Waffengefährten des Ares, keiner darf zur Stunde auf Beute sich stürzen und hinten bleiben, nur um das meiste fort zu den Schiffen zu schleppen! Nein, wir haben die Feinde zu töten! Später erst dürft ihr auf dem Schlachtfeld die Leichen der Gefallenen plündern!« Damit stärkte er jedem den Mut und den Willen zum Kampfe." [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4791 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 107) (c) Aufbau-Verlag http://www.digitale-bibliothek.de/band30.htm ] ....... Nestor kämpfte auch mit den Lapithen gegen die Kentauren und ermahnte mit dieser Erzählung den König zum Gehorsam gegenüber einem weisen Alten; Ilias 1,269ff: „Auch zu denen gesellte ich mich, von Pylos her kommend, Fernher, aus entlegenem Land; sie riefen mich selber, Und ich kämpfte auf mich gestellt; es könnte mit ihnen Keiner der sterblichen Erdenbewohner von heute sich messen. Und doch hörten sie auf mein Wort und befolgten den Ratschlag. Also folget auch ihr; denn besser ist es zu folgen.“ Agamemnon, der König, gehorcht nicht und bereut es später. ….. Beim Kampf gegen die Arkader kämpfte er mit Ereuthalion, dem Träger jener Rüstung, die Ares dem Lykurgos geschenkt hatte; Ilias 7,133ff: „Der aber forderte alle die Besten heraus mit der Rüstung; Doch sie zitterten sehr vor Furcht, und keiner es wagte. Mich aber trieb der Mut, der vielertragende, mit ihm Kühn zu kämpfen, ich war an Geburt der Jüngste von allen. Und ich kämpfte mit ihm, und Ruhm verlieh mir Athene. Ihn, den größten Mann und den stärksten, hab ich erschlagen, Denn weit lag er hingestreckt nach hierhin und dorthin.“ ….. Als Hekabe, die Gattin des Priamos, mit Paris schwanger war, hatte sie den fürchterlichen Traum, dass dieses Kind Feuer über Troia bringen werde. Nach der Geburt setzte der Vater auf Empfehlung des Sehers Aisakos das Kind aus. Im Glauben, wilde Tiere hätten das Baby zerrissen, setzte Priamos, um von den ihn jahrelang quälenden Schuldgedanken endlich befreit zu werden, Leichenspiele zu Ehren des tot geglaubten Kindes an. Nestor nahm an diesen Spielen, bei denen der inzwischen erwachsene Paris alle Preise gewann, teil. Bald darauf (siehe Paris >) entführte der von der Aphrodite Bestochene (Urteil des Paris) die schöne Helena. Ihr Gatte Menelaos war wütend und traurig. Nestor tröstete den Gehörnten, indem er ihm eine Reihe von mythischen Liebesschmerz-Geschichten erzählte und auf den Wein als Sorgenbrecher verwies. ….. Priamos verweigerte die Herausgabe der Helena, es kam zum Krieg der Achaier gegen Troia. An diesem Feldzug nahm Nestor, er war bereits siebzig Jahre alt, als Anführer der Pylier mit neunzig Schiffen teil. Als eine der Hauptfiguren wird er in der Ilias immer wieder erwähnt, z. B.: - Er versucht den Streit zwischen Agamemnon und Achilleus um die schöne Sklavin Briseis zu schlichten, - unterstützt Agamemnon beim Versuch, das Heer auch ohne Achilleus zum Kampf gegen die Troier zu motivieren, - hält öfters belehrende Ansprachen an die Achaier, - setzt seine Erfahrungen bei der Aufstellung von Heeresteilen ein, - nimmt selbst, als jetzt schon fast Achzigjähriger, mit Diomedes den Kampf gegen Hektor auf, - greift mit einem Gespann in die Schlacht ein, - schleppt den verwundeten Machaon in sein Zelt, - veranlasst die Errichtung eines Walles und eines Grabens, - überredet Patroklos Achilleus umzustimmen, oder wenigstens selbst in dessen Waffen zu kämpfen. Nestor erhielt auch als Ehrenpreis, „da im Rat er der Beste von allen“, Hekamede, die Tochter des Arsinoos, nachdem Achilleus dessen Stadt Tenedos zerstört und die Bewohner geraubt hatte. Die Aithiopis erzählte, dass sein Lieblingssohn Antilochos ihm das Leben rettete, dabei aber sein eigenes verlor. Quintus v. Smyrna 2,243ff: "Als er die erschlagen hatte, griff er Neleus Sohn a, voll Gier, ihn zu töten; vor diesen aber trat der gottgleiche Antilochos und schleuderte seien großen Speer; er verfehlte ihn aber, da er ein wenig auswich, doch er tötete seinen Gefährten, Aithops, den Pyrrasossohn. Jener aber grollte um des Getöteten willen und stürzte auf Antilochos wie ein starkmütiger Löwe auf einen Eber, der auch selbst zu kämpfen weiß gege Menschen und wilde Tiere, sein Angriff ist unaufhaltsam: so stürmte er schnell heran, der aber traf ihn mit einem großen Stein, Antilochos. Dessen Herz aber löste sich nicht, weil den schmerzensreichen Tod sein starker Helm abhielt. Schlimm aber regte sich sein Herz in der Brust, als er getroffen war; ringsum dröhnte ihm der Helm; und er raste noch mehr gegen Antilochos, und die Kraft wallte in ihm. Deshalb traf er Nestors Sohn, obwohl der ein Speerkämpfer war, über der Brustwarze und bohrte den starken Speer ins Herz, wo für die Sterblichen schnelles Verderben ist." (Quintus von Smyrna: Der Untergang Troias. Band I. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Ursula Gärtner. Edition Antike. Herausgegeben von Thomas Baier, Kai Brodersen und Martin Hose. WBG Darmstadt, 2010.) Pindar Pythien 6,28ff: „Es war schon früher Antilochos, der gewaltige, solchen Sinnes, der für seinen Vater starb, als er standhielt dem männertötenden Heerführer der Aithiopen, Memnon. Denn Nestors Wagen hemmte ein Pferd, von Paris' Pfeilen durchbohrt. Und jener schleuderte den mächtigen Speer. Des messenischen Alten gehetzter Sinn schrie nach dem Sohn. Und er warf nicht nutzlos zu Boden sein Wort: dort hielt aus der göttliche Mann und kaufte mit Tod die Rettung des Vaters und schien den Jüngeren des alten Geschlechts - da er ein riesiges Werk vollbracht - als der Edelste gegen die Eltern an heldischer Tat.“ [Pindar: Pythien. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 9374 (vgl. Pindar-D, S. 104) (c) Insel-Verlag]. Glücklich kehrte Nestor von Troia zurück, Odyssee 3,130ff, und verbringt einen genüsslichen Lebensabend in Pylos (Sollte der Palast bei Ano Eglianos tatsächlich der Palast des Nestor sein, dann kann man sich gut vorstellen, dass es sich hier einmal genüsslich leben ließ.). Als Telemachos auf der Suche nach seinem Vater Odysseus den Nestor in Pylos besuchte, dürfte der „große weise Alte“ der griechischen Mythologie ca. 9o Jahre alt gewesen sein. Über seinen Tod ist nichts bekannt. ...... Im 4. Schachtgrab in Mykene fand Schliemann einen goldenen Becher der Weltruhm erlangte und nannte ihn „Nestorbecher“ wegen seiner überraschenden Ähnlichkeit mit dem in der Ilias 11,632ff genau beschriebenen berühmten Becher des Königs Nestor: „Und den Humpen, den überaus schönen, welchen der Alte Mitgebracht von zu Hause, mit goldenen Buckeln beschlagen, Und vier Henkel waren daran, zwei goldene Tauben Pickten auf jeder Seite, zwei Stützen waren darunter.“ HYPERLINK "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/99/Nestorbecher_Mykene.jpg" INCLUDEPICTURE "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/99/Nestorbecher_Mykene.jpg" \* MERGEFORMATINET Die Inschrift eines spätgeometrischen Napfes aus dem 8. Jh. v. Chr. der in einem Grab in Pithekussai auf Ischia gefunden wurde nimmt scherzhaft Bezug auf den Nestorbecher: " Des Nestor Becher [gab´s einmal {0der: bin ich}], aus dem sich gut trinken ließ {oder: läßt}. Wer aus dem Becher trinkt, den wird sogleich Verlangen ergreifen, (die Gabe) der schön bekränzten Aphrodite." (Historische griechische Inschriften in Übersetzung: Studienausgabe in einem Band. Herausgegeben, eingeleitet und übersetzt von Kai Brodersen, Wolfgang Günther und Hatto H. Schmitt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 2011, Seite 3) Kannte der Töpfer die Ilias? HYPERLINK "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fb/Nestor%27s_Cup_Ischia_Front.jpg" INCLUDEPICTURE "http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fb/Nestor%27s_Cup_Ischia_Front.jpg" \* MERGEFORMATINET