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pandora 1,2,3,4,5
PANDORA 1,2,3,4,5 „Die Gabenreiche“, „Die, die alles schenkt“. 1. Epiklese (Anrufung) der Ge (Die Mutter Erde, die alles hat, gabenreich, und alles schenkt, aber auch, ausnahmslos, alles zurückfordert.). Die Gleichsetzung der Erde mit der ersten Frau. In dieser Form gilt Pandora auch als Gemahlin des Prometheus 1 und damit als Mutter aller Menschen. 2. Eine schreckliche, die Erde bewohnende Göttin aus dem Kreis der Hekate. Ihr Bild ist aus Eisen und scheint eine Ausformung der Gaia in ihrem harten, gefährlich drohenden Aspekt zu sein. 3. Als Prometheus den Göttern Feuer stahl und es den Männern brachte (Damals gab es auf der Erde nur die von Prometheus geschaffenen Männer, die selig im Frieden und glücklich wie im Paradiese lebten.), wurde Zeus wütend und verbannte Prometheus in den Kaukasus. Für den Umstand, dass diese Männer jetzt die Wohltaten des Feuers genießen konnten, erdachte sich Zeus eine fürchterliche Strafe: Er schickte den Männern Frauen ! Hesiod Opera et Dies 56f : „ ....... Denn sie bekommen für das Feuer ein Übel von mir, an dem sie sich alle erfreuen werden, ihr eigenes Weh mit Liebe umgebend.“ Er lachte schadenfroh auf und beauftragte Hephaistos sofort aus Lehm eine erste wunderschöne Frau zu modellieren; Athene gürtete sie mit einem schimmernden Kleid und band ihr einen Schleier in das Haar, Hephaistos legte ihr einen goldenen Reif um das Haupt, Hermes gab ihr die Sprache und Aphrodite schenkte ihr Liebreiz. Athene setzte den Schmetterling, er heißt altgriechisch „Psyche“, in sie ein und gab ihr so das Leben. Traumhaft anzuschauen für alle und unwiderstehlich für Menschen war sie und bekam den Namen Pandora, „Die Gabenreiche“. Zeus nahm sie bei der Hand und brachte sie den Männern. Epimetheus, „Der zu spät Bedenkende“, er war von seinem Bruder Prometheus eindringlich gewarnt worden - niemals soll er ein Geschenk der Götter annehmen! - verliebte sich in die Schöne, nahm sie auf und heiratete sie. Pandora wurde zur Urmutter aller Frauen: Die ewige Strafe des Zeus für die Männer, die zu spät bedenken. ......... Hesiod (bekannt als Frauenhasser) theog. 591ff : „Von ihr kommt das schlimme Geschlecht und die Scharen der Weiber, ein großes Leid für die Menschen; sie wohnen bei den Männern, Gefährtinnen nicht in verderblicher Armut, sondern nur im Überfluß. Wie in gewölbten Stöcken die Bienen Drohnen ernähren, die sich einig sind in jeder Bosheit, jene aber sich den ganzen Tag bis Sonnenuntergang ständig mühen und weiße Waben bauen, während die Drohnen drinnen bleiben im hohlen Stock und sich fremde Mühen in den Bauch stopfen, gerade so schuf der hochdonnernde Zeus zum Übel der sterblichen Männer die Frauen, die einig sind im Stiften von Schaden. Auch sandte er ein weiteres Übel zum Ausgleich des Vorteils: Wer die Ehe und schlimmes Schalten der Weiber flieht und nicht freien will, der kommt in ein mißliches Alter, weil es dem Greis an Pflege fehlt. Zwar hat er zeitlebens sein Auskommen, doch stirbt er, so teilen ferne Verwandte sein Hab und Gut. Wer aber heiratet und eine edle Gattin gewann, eine nach seinem Herzen, auch dem hält sein Lebtag immer das Übel dem Guten die Waage. Gerät einer aber an eine schlimme Sorte, der lebt und trägt in der Brust unendliche Plage in Herz und Sinn, und sein Übel ist nicht zu heilen.“ ......... Bevor Pandora von Zeus zu den Menschen gebracht wurde schenkte er ihr eine Dose (Büchse der Pandora). Sie enthielt, als Mitgift der Götter für die Menschen, alle nur erdenklichen Übel. Neugierig, was die Götter ihnen wohl geschenkt haben, öffneten Pandora und Epimetheus, der immer wieder erst zu spät Bedenkende, am Morgen nach der Hochzeitsnacht die Büchse und heraus flatterten alle nur erdenklichen Ekel: Mißgunst, Eitelkeit, Neid, Krankheiten, Altersbeschwerden, Schmerzen, Betrug, Meineid, Armut und vieles mehr, zum Schaden der Menschen. Schnell verschloss Pandora die Büchse, nur noch die Hoffnung blieb in ihr gefangen. Diese Geschenke der Götter sind nicht mehr einzufangen, flattern von Mensch zu Mensch, verursachen maßloses Leid und – Schuld sind die Frauen, die Zeus zur Qual und Bestrafung der Männer erschaffen ließ! .......... So jedenfalls erzählt diese Geschichte der wohl einflussreichste Frauenverachter des Altertums, Hesiod. Hesiod erfand diese Geschichte nicht, er erzählte nur eine viel ältere nach. Solche Geschichten waren Notwendigkeiten, um das Patriarchat abzusichern. Sie entsprachen völlig dem damaligen Stellenwert der Frau, haben Milliarden von Frauen Verachtung, Unterdrückung, Ausbeutung, körperliche Misshandlung und Tod gebracht und haben heute noch menschenunwürdige Gültigkeit in den patriarchalischen Religionen, speziell im Christentum und im Islam. Mit der Reflektierung des Machtanspruches der Männer über die Frau in die Götterwelt rechtfertigen heute noch Männer epimetheusische Verhaltensweisen. 4. Tochter des Deukalion 2. Von Zeus ist sie die Mutter des Graikos und Pandoros 3. Sie wird auch als Braut des Deukalion erwähnt. 5. Die zweitgeborene Tochter der Praxithea 1 und des Erechtheus. Vor dem Kampf gegen die Boioter weissagte das Orakel, dass die Schlacht nur gewonnen werden kann wenn (eine) zwei Töchter des Königs geopfert werden. Sie erlitt mit ihrer Schwester Protogoneia 3 für das Vaterland auf dem Hyakinthoshügel den Opfertod. Beide wurden als die „ Hyakinthiden“ bezeichnet und Jahrhunderte lang hoch verehrt. Diese Sage muss sehr alt sein, weil Opferungen von Menschen bei drohender Gefahr für das Volk, den Stamm, nur in der Frühzeit der griechischen Kultur durchgeführt wurden.