eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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telegonos 1,2,3,4
TELEGONOS 1,2,3,4 1. Apollodor 2,105 nennt zwei Söhne des Proteus 1, Telegonos und Polygonos. Sie stellten sich Herakles, der sich auf dem Heimweg vom Raub des Gürtels der Amazonenkönigin Hippolyte 1 befand, in den Weg und forderten ihn zum Ringkampf. Herakles tötete sie. 2. König von Ägypten, Gemahl der Io; Apollodor 2,9. Er erscheint auch als Enkel der Io mit Epaphos 1 als Vater. 3. Sohn der Kirke und des Odysseus, Gemahl der Penelope, Vater des Italus. Ein Odysseus-Sohn der bei Homer nicht, aber in der nachhomerischen Literatur vorkommt und von den Dichtern mit eigenen, vielfältig abgewandelten Sagen beschrieben wurde; Beispiele: Hesiod Theogonie 1011ff (fraglich, da der betreffende Satz sicher erst später eingefügt wurde): „Kirke jedoch, die Tochter des Hélios vom Stamm Hyperíons, hat Odysseus, dem standhaft gesinnten, in Liebe geboren Ágrios und Latínos, den starken und herrlichen Helden; [und sie gebar Telégonos durch Aphrodite, die goldne;] diese herrschten weitab inmitten heiliger Inseln über das ganze hochberühmte Volk der Tyrsener.“ [Hesiod: Theogonie. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4533 (vgl. Hesiod-W, S. 42) (c) Aufbau-Verlag]. Apollodor epit 7,34ff: „Er opferte aber dem Hades und der Persephone und dem Teiresias, marschierte dann zu Fuß durch Epeiros, gelangte so zu den Thesprotern, opferte gemäß den Orakeln des Teiresias und stimmte dadurch Poseidon milde. Aber die damalige Königin über die Thesproter, Kallidike, forderte ihn zu bleiben auf und gab ihm da Königtum. Und sie kam mit ihm zusammen und gebiert den Polypoites. Durch die Heirat mit Kallidike wurde er König über die Thesproter und besiegte in einer Schlacht diejenigen von den Umwohnern, die gegen ihn zu Felde gezogen waren. Nachdem aber Kallidike gestorben war, übergab er das Königtum dem Sohn, gelangt nach Ithaka und findet Poliporthes vor, der ihm von der Penelope geboren war. Telegonos aber, der von Kirke erfahren hatte, daß er ein Sohn des Odysseus ist, segelte auf Suche nach diesem aus. Aber zur Insel Ithaka gelangt, treibt er manches von dem Weidevieh weg, und als Odysseus zu Hilfe eilt, verwundet Telegonos ihn mit dem Speer, den er in Händen hielt und der als Spitze den Stachel eines Rochen hatte, und so stirbt Odysseus. Sobald (Telegonos) ihn aber erkannt und viel bejammert hatte, führte er den Leichnam und Penelope zur Kirke und heiratet dort Penelope. Kirke sendet beide aber zu den Inseln der Seligen fort.“ (Apollodor: Götter und Heldensagen, übersetzt von Paul Dräger, S 334. Düsseldorf und Zürich: Artemis und Winkler Verlag, 2005) Sophokles: Kühn hat er den Sagenstoff umgestaltet und das Ende der homerschen Odyssee abgeändert. Er verlegt den Aufenthalt des Odysseus in Thesprotien vor. Bei der Rückkehr nach Ithaka weissagt ihm das Orakel von Dodona, dass er von seinem eigenen Sohn getötet werde. Nach der Erkennung bei der Fußwaschung gibt er sich Penelope erst zu erkennen als er erfährt, dass Telemachos außer Landes ist. Die Mitteilung, ein Fremder plündere auf Ithaka, veranlasst ihn gegen diesen vorzugehen. Beim Kampf wird Odysseus aber von der Lanze des Fremden, an deren spitze sich ein giftiger Rochenstachel befindet, schwer verletzt. Während der sterbende Odysseus das offensichtlich falsche Orakel von Dodona beschimpft stellt sich heraus, dass es sich bei dem Fremden um Telegonos, seinen Sohn von Kirke, handelt. Telemachos kommt in die Heimat zurück, die beiden Halbbrüder erkennen sich und das Drama endet mit der Doppelhochzeit, Telemachos und Kirke und Telegonos und Penelope. Diktys 6,14: Nach bösen Träumen warnen die Traumdeuter Odysseus, er solle sich vor seinem Sohn hüten. Sofort schickt er Telemachos nach Kephalleneia und lässt ihn dort, streng bewacht, die Herden hüten. Auf der Suche nach seinem Vater kam Telegonos, Odysseus` Sohn von Kirke, nach Ithaka und bat höflich um Einlass in das Haus des Odysseus. Aber man gewährte ihm, entgegen dem göttlichen Gesetz der Gastfreundschaft, keinen Einlass. Wütend schrie er gegen das Unrecht nicht einmal seinen eigenen Vater sehen zu dürfen. In der panisch angstvollen Erwartung einen mordbereiten Telemachos vor der Türe zu haben ließ Odysseus die Türe öffnen und schleuderte einen Speer gegen den Tobenden, verfehlte aber das Ziel. Telegonos, entsetzt, erwiderte den Wurf und tötete mit dem Rochenstachel an der Speerspitze seinen Vater. Philostratos Heroic. 2,20: Die Lanze mit dem tödlichen Rochenstachel hat Poseidon als Rache für den Tod des Palamedes dem Telegonos zur Verfügung gestellt. Lykophron Alexandra 807ff: Nachdem Telegonos irrtümlich seinen Vater Odysseus erschlug, Kirke ihn aber wieder zum Leben erweckte, verheiratete der Wiederbelebte seine Tochter Kassiphone mit ihrem Halbbruder Telemachos. Kassiphone ermordete ihren Ehemann, weil er zuvor ihre Mutter Kirke erschlagen hatte. Eine der vielen Odysseus-Variationen, eingebettet in das aus 1474 jambischen Trimetern bestehende Werk „Alexandra“ des Lykophron aus Chalkis aus der ersten Hälfte des 3, Jh. v. Chr., 807ff: „Beim letzten Atemzug beklagt er noch dereinst des Sohnes und der Gattin Schicksal, die der Mann ermordet und dann selbst alsbald zum Hades eilt, wenn seiner Schwester Hand so blutig ihm den Hals durchfurcht, die Glaukos und Apsyrtos Bäschen ist.“ (Übersetzung Dr. Carl von Holzinger, Leipzig, 1895) ……… Speziell durch die Niptra des Pacuvius war auch den Römern der Telegonos-Stoff bekannt. Tusculum, Praeneste und einige andere Städte machten ihn zu ihrem Gründer und das aus Tusculum stammende Geschlecht der Mamilia bezeichnete ihn als ihren Ahnherrn. 4. Nach Kallias von Syrakus ist Rome 2 die Tochter einer Troianerin die ebenfalls Rome 1 hieß, Gemahlin des Latinus 1 und von ihm Vater von Romos, Romylos und eines Telegonos 4; vergleiche mit Roma. Diese Geschichte ist ein Teil eine der vielen Legenden die sich um die Gründung Roms ranken.