eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
die göttinnen und götter und ihre nachkommen
home
genealogie
entstehung
lexikon
galerie
infos
kontakt
Die vorliegende Fassung der Texte ist nicht redigiert! Informationen dazu finden sie
hier
.
thaumas 1,2
THAUMAS 1,2 „Wunder“, „der an Wundern Reiche“. 1. Sohn der Gaia und des Pontos oder Uranos. Thaumas, das Wunder oder das Sich-wundern, ist die Personifizierung jenes beglückenden Gefühles das man empfindet, wenn man sich über unglaubliche Naturschönheiten am Meer wundert, speziell wenn man einen das Meer berührenden Regenbogen erblickt. ………. Hesiod Theogonie 233ff: „Als seinen ältesten Sohn erzeugte Pontos den wahren, niemals trügenden Nereus - der Greis trägt deshalb den Namen, weil er unfehlbar und gütig und nie vergißt, was des rechten Brauches, sondern er hegt gerechte und milde Gedanken; wiederum dann den mächtigen Thaumas, den mannhaften Phorkys, liebend mit Gaia vereint, und Keto mit herrlichen Wangen und Eurybíë. Sie hat in der Brust aus Stahl eine Seele.“ [Hesiod: Theogonie. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4498 (vgl. Hesiod-W, S. 12-13) (c) Aufbau-Verlag) Hesiod theog. 265ff: „Thaumas führte Elektra, die Tochter des tiefströmenden Okeanos, heim, und sie gebar die rasche Iris, die schöngelockten Harpyien Aello und Okypetes, die auf schnellen Flügeln so rasch sind wie die wehenden Winde und Vögel; sie stürmen ja hoch durch die Lüfte.“ Aello wird auch Nikothoe genannt. Auch Okeanos, Pontos und Poseidon werden als Vater und Gaia und Ozomene als Mutter der Harpyien genannt. Andere Schriftsteller gaben ihnen noch Kelaino und Arke 2 als Töchter. Nonnos 26,351ff nennt noch einen Sohn Hydaspes: „Diese Heerscharen sammelten sich auf die Weisung des Königs. Oberster Kriegsherr für alle war der Gebieter der Inder, den einst der Stromgott Hydaspes bei innigem Liebesbund zeugte, als er die Tochter des Helios sich erkor als Gemahlin, Astris, die glücklich gebärende. Diese sollte von Keto stammen, einer Najade, Okéanostochter. Hydaspes schlich sich dereinst in ihr Zimmer, das mit den Wogen sich füllte, schlang um die Braut als Bräutigam fließend zur Hochzeit die Arme, er, ein echtbürtiger Sproß der Titanen. Als Gattin des Thaumas schenkte Elektra nämlich, die rosenarmige, einstmals Zwillingen glücklich das Leben; ihrem Schoße entsproßten einmal der Flußgott, zum andern die Botin der himmlischen Götter, Iris, die windschnelle, und die reißende Flut des Hydaspes, sie mit den Füßen die Lüfte durcheilend, er aber die Strömung. Beide vollziehen das gleiche, doch jeder auf eigene Weise: Iris im Kreise der Himmlischen, unter den Flüssen Hydaspes.“ [Nonnos: Leben und Taten des Dionysos. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 8669 (vgl. Nonnos-W Bd. 1, S. 387 ff.) (c) Aufbau-Verlag] ……… Platon Theaitetos 155 d: „SOKRATES: ……… Denn gar sehr ist dies der Zustand eines Freundes der Weisheit, die Verwunderung; ja es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen, und wer gesagt hat, Iris sei die Tochter des Thaumas, scheint die Abstammung nicht übel getroffen zu haben. ……“ 2. Ein Kentaur, der auf der Hochzeit des Peirithoos 1 beim Kampf der Lapithen gegen die Kentauren die Flucht ergriff. Zur Feier seiner Hochzeit mit Hippodameia 2 lud Peirithoos 1 auch die Kentauren, seine Halbneffen ein. Diese wilde Verwandtschaft, halb Pferd, halb Mensch, trank zu viel von dem ihnen ungewohnten Wein. Lüstern und unbeherrscht vergriff sich der Kentaur Eurytion an der Braut, raubte sie und wollte mit ihr fliehen. Die anderen Kentauren, ebenfalls stockbetrunken und hoch erotisiert, wollten sich an anderen Frauen, ja sogar an Knaben vergehen. Entrüstete Hochzeitsgäste überwältigten Eurytion, schnitten ihm die Ohren und die Nase ab und warfen ihn aus dem Haus. Man erzählt, man habe ihn sogar getötet. Sofort begann ein fürchterlicher Kampf zwischen den Kentauren und den Lapithen, schaurig schön erzählt von Ovid met. 12,1ff. Er nennt 23 Lapithen und 55 Kentauren und beschreibt grässlich den Kampf und den vielfachen Tod. Die Kentauren wurden besiegt und verjagt. Aber noch viele Jahre kam es immer wieder zu Kämpfen zwischen den beiden Gruppen – eine myth. Parallele zum Kampf der Griechen gegen barbarische Stämme. Ovid met. 12,302ff: „Lykabas auch sucht Heil in der Flucht, Ornëus und Medon, Rechts an der Schulter verletzt, nicht minder Pisenor und Thaumas; Auch, der alle im schnellen Wettlauf erst neulich besiegte, Mermeros (jetzt langsamer im Gang von empfangener Wunde), Pholus und Melaneus auch und Abas, der Ebererbeuter, ….“ [Ovid: Verwandlungen (Metamorphoses). Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 13004 (vgl. Ovid-W Bd. 1, S. 294 ff.) (c) Aufbau-Verlag]