Die vorliegende Fassung der Texte ist nicht redigiert! Informationen dazu finden sie hier.
triton 1,2
TRITON 1,2 1. Seedämon, halb Mensch, halb Fisch, ursprünglich ein vorposeidonischer Meeresgott. Sein Name und Ursprung ist vorgriechisch, seine Darstellung knüpft an orientalische Vorbilder an. Bei Hesiod erscheint er bereits untergeordnet als Sohn der Amphitrite 2 und des Poseidon, des neuen großen Beherrschers des Meeres. Hesiod theo. 930ff: „Von Amphitrite und dem dröhnenden Erdenerschütterer stammt der weithin mächtige große Triton, der die Tiefen des Meeres innehat und bei derlieben Mutter und dem herrschenden Vater das goldenen Haus bewohnt, eine furchtbare Gottheit.“ (Hesiod: Theogonie, in der Übersetzung von Otto Schönberger. Stuttgart: Phillip Reclam jun. Gmbh. & Co, 1999.) Auch Kelaino 1 wird als seine Mutter genannt. Bei Serv. Vergil Aeneas 1,144 ist eine Salacia die Mutter des Triton. ………………….. Ab dem 7. Jh. v. Chr. scheint Triton als Einzelperson auf. Später wird er mehr und mehr vervielfacht, es treten sogar Tritoninnen und ganze Tritonenfamilien auf. Auf einem Mosaik von St. Rustice treten neben Triton zwei Tritonen mit Eigennamen auf: Borios und Nymphogenes. Krataiis, sie ist der bildliche Ausdruck der ungeheueren Meereswogen, galt als Tochter der Hekate 1 und des Triton und u. a. als Mutter der Skylla 1. Aber auch Triton selbst wurde Vater der Skylla genannt mit Hekate 1 als Mutter. Seine Tochter Triteia hatte von Ares einen Sohn Melanippos 4. Auch Pallas 7 wird als seine Tochter genannt. Sie war Spielgefährtin der Pallas Athene, weil Zeus die soeben aus seinem Kopf geborene Göttin dem „Fluss“ Triton zur Erziehung übergab; Apollodor 1,28; 3,144. ….. In Tanagra erzählten die Bewohner, dass die Frauen von Tenagra vor den Orgien des Dionysos sich im Meer gebadet hätten und Triton sie überfallen habe. In panischer Angst hätten sie Dionysos um Hilfe gebeten, der Gott sei erschienen und habe Triton besiegt. In einer anderen Version erzählten sie, Triton habe die badenden Rinderherden und die Boote der Fischer so lange überfallen, bis sie ihm einen Krater mit Wein hingestellt hätten. Angelockt vom verführerischen Duft sei der Meeresgott erschienen, habe den Wein ausgetrunken und sei am Strand genüsslich eingeschlafen. Ein Mann von Tenagra habe dem Schlafenden dann mit einer Axt den Kopf abgeschlagen; Pausanias 9,20,5. …… Man erkennt auch hier den Wandel in der Religion: Ursprünglich ein selbständiger Meeresgott, dann herabgewürdigt zum Sohn des sich neu entwickelnden obersten Meeresgott Poseidon und schlussendlich wird er von einem Sterblichen geköpft – Poseidon ist unumschränkter Herr der Meere. …… Auf allegorischen Bildern, auf Vasen, Kratern u. dgl., als stürmische Brunnenfiguren, auf Tempeln, ein- oder zweischwänzig, später auch als Fischkentaur, halb Pferd, halb Fisch, u.ä. ist er / sind sie, sehr oft im Spiel mit den Nereiden oder zur Glorifizierung von Königlichen, abgebildet und damit ein fixer Bestandteil unserer Kultur. Drei von hunderten Beispielen: Die „Glorifizierung der Maria von Medici“ von Rubens im Louvre, der Trevi-Brunnen in Rom und der Brunnen auf dem Residenzplatz in Salzburg. 2. Auch einige Flüsse, alles Söhne der Tethys und des Okeanos, tragen den Namen Triton und damit auch die dazugehörenden Flussgötter.