eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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tyndareos
TYNDAREOS Mythischer König von Sparta. Sohn des Oibalos 1 und der Gorgophone 2 oder der Bateia 3, Gemahl der Leda, der Tochter des Thestios 1. Auch Perieres 1 wird als Vater genannt. ….. Von seinem Halbbruder Hippokoon 1 aus Sparta vertrieben ging er ins Exil zu Thestios 1, dem er im Kriege beistand und dessen Tochter Leda er heiratete. Herakles führte ihn nach Sparta zurück. Von einigen seiner Kinder ist er nur Nährvater, die Zeugung erfolgte durch Zeus, der seiner Gemahlin als Schwan erschien. Am häufigsten werden die Dioskuren Kastor und Polydeukes und Helene als Kinder des Zeus und Timandra, Klytaimnestra und Phylonoe 2 als Kinder der Tyndareos genannt. ……. Leda befand sich im Garten des Palastes als Zeus, gemütlich auf dem Olymp sitzend, sie sah und in heftiger Liebe zu ihr entbrannte, nur – Leda galt als keusche und absolut treue Gemahlin des Tyndareos. Der Göttliche verwandelte sich in einen wunderschönen Schwan, flog Richtung Süden, landete im Teich des Palastgartens des Tyndareos und Leda war hoch erfreut beim Anblick des wunderschönen Tieres. Sie bot ihm Futter. Der herrliche Weißgefiederte näherte sich, wurde zutraulich, fraß Leda aus der Hand und – schon sprang er aus dem Wasser und begattete die Entsetzte. Bald darauf legte sie ein, zwei oder drei Eier aus denen nach einer angemessenen Frist des Brütens die Kinder schlüpften. Man erzählte auch, dass Leda gebadet habe, als Zeus sie außerehelich überraschte, er sie auf dem Berg Taygetos umarmt habe, auch, dass er sich in ihr Bett schlich, zur Ruhenden, nachdem sie bereits mit ihrem Gemahl aphrodisische Genüsse gekostet und Kastor empfangen habe. Von Zeus empfing sie dabei zusätzlich Helena und Polydeukes. In einer anderen Version half Aphrodite, die Göttin des Liebesgenusses, dem Zeus bei der Erreichung des angestrebten Zieles. Sie verwandelte sich in einen Adler und verfolgte zum Schein den göttlichen Schwan der sich Schutz suchend in die Arme der Leda flüchtete. Die Ahnungslose bot Schutz – und schon war sie befruchtet. Die Freiheit der Dichter kannte keine Grenzen, auch unsere muss keine haben. Auch von der Lebendgeburt der Kinder wurde berichtet. ….. Helena wuchs zur schönsten jungen Frau des Altertums heran. Bald wussten alle jungen Männer Griechenlands von ihrer unwiderstehlich graziösen Aura, überall erzählte man von ihrer göttlichen Schönheit. Sie galt als die schönste Frau die je auf der Welt gelebt hat. Ihr Ruf als Ebenbild der Göttin Aphrodite erreichte das letzte Dorf. Um den Ansturm der von der Schönheit begeisterten Freier in Bahnen zu lenken schickte Tyndareos, ihr Ziehvater, Boten in alle Regionen Griechenlands mit dem Auftrag Brautwerber nach Sparta einzuladen. Und sie erschienen, die Söhne der Könige; Apollodor 3,129-131: Odysseus, Sohn des Laertes, Diomedes, Sohn des Tydeus, Antilochos, Sohn des Nestor, Agapenor, Sohn des Ankaios, Sthenelos, Sohn des Kapaneus, Amphimachos, Sohn des Kteatos, Thalpios, Sohn des Eurytos, Meges, Sohn des Phyleus, Amphilochos, Sohn des Amphiaros, Menestheus, Sohn des Peteos, Schedios und Epistrophos, des Iphitos Söhne, Polyxenos, des Agasthenes Sohn, Peneleos, des Hippalmos Sohn, Leitos, Sohn des Alektor, Aias, Sohn des Oileus, Askalaphos und Ialmenos, die Söhne des Ares, Elephenor, der Sohn des Chalkodon, Eumelos, Sohn des Admetos, Polypoites, Sohn des Peirithus, Leonteus, Sohn des Koronos, Podaleirios und Machaon, die Söhne des Asklepios, Philoktetes, Sohn des Poias, Eurypylos, Sohn des Euaimon, Protesilaos, Sohn des Iphiklos, Menelaos, Sohn des Atreus, Aias und Teukros, die Söhne des Telamon und Patroklos, der Sohn des Menoitios. Alle versuchten sich in herrlichen Versprechungen und bei der Übergabe von wertvollen Geschenken zu überbieten. ….. Odysseus jedoch, der Listenreiche, wie man ihn nannte, der Sohn des armen Königs von Ithaka, hatte das Wesen der schönen Jungfrau durchschaut und, in Anbetracht der Kostbarkeiten der reichen Königssöhne, die selbst mitgebrachten Geschenke für sich behalten. ….. Tyndareos war besorgt. Er fürchtete Gewalttätigkeiten nach der Bekanntgabe seiner Wahl. Odysseus versprach, das Problem zu lösen, wenn der König ihm bei der Brautwerbung um Penelope, der Tochter des Ikarios 2, eines Bruders des Tyndareos, behilflich sei. Der König war einverstanden. Der Listenreiche machte den Vorschlag, dass sich alle Brautwerber einer ziehväterlichen Entscheidung des Königs unterordnen: Vor der Wahl müssen alle schwören, dass sie nach der Wahl dem Auserwählten beistehen, wenn ihm jemand die Frau streitig machen sollte. Odysseus wusste sehr wohl, dass bei einer so schönen Frau ........ Mord und Totschlag hätten die Folgen sein können. Auf einem toten Pferd stehend leisteten alle den Schwur - bei den Wassern der Styx. Agamemnon erzählt abweichend in der Tragödie „Iphigenie in Aulis“ des Euripides: AGAMEMNON. Von Leda, jenem Sproß des Thestios, entstammen drei Töchter: Phoibe, Klytaimestra, meine Gattin, und Helena. Um deren Hand bewarben sich die mächtigsten und reichsten Jünglinge von Hellas. Und furchtbar drohte jeder seinen Mitbewerbern mit Mord, sofern er selbst die Jungfrau nicht erhielte. Tyndareos war ratlos, ob er sie vermählen, ob sie verweigern solle, um aus seiner Lage das Beste noch zu machen. Endlich fiel ihm ein, durch Eide und durch Handschlag sollten sich die Freier verpflichten und am Brandaltar durch Spenden es bekräftigen und feierlich geloben: dem, der Helena zur Frau bekäme, beizustehen, entführe jemand seinem Hause sie und dränge den Mann aus seinem Recht, und gegen den Entführer mit Heeresmacht zu ziehn und seine Stadt zu schleifen, gleich, ob ein Grieche oder ein Barbar er sei. Als sie gebunden waren - gründlich hatte sie der Greis Tyndareos, voll Scharfsinn, überlistet! -, erlaubte seiner Tochter er, den Mann zu wählen, dem Aphrodites Liebeshauch ihr Herz gewänne. Sie wählte Menelaos - ……. [Euripides: Iphigenie in Aulis. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 3831 (vgl. Euripides-W Bd. 3, S. 8-9) (c) Aufbau-Verlag] Menelaos, er wurde von seinem Bruder Agamemnon, dem mächtigen und reichen König von Mykene vertreten, wurde so zum Gemahl der Helena. Jahre später führte dieser geleistete Eid, der troianischen Königssohn Paris hatte Helena geraubt, zum troianischen Krieg und dem Untergang der Stadt Troia. ….. Nach der Vergöttlichung der Dioskuren Polydeukes und Kastor bestimmte Tyndareos seinen Schwiegersohn Menelaos zu seinem Nachfolger als König von Sparta. ….. Als Tyndareos bei einer Opferung Aphrodite vergaß, bestrafte ihn diese indem sie seine drei Töchter Timandra, Klytaimnestra und Phylonoe ihren Ehemännern untreu werden ließ; Stesichoros (Ein Bruchstück unbekannter Herkunft): „Einstmals opferte Fürst Tyndareos sämtlichen Göttern; nur Aphrodite vergaß er, die Spenderin gütiger Gaben. Zorn ergriff die Göttin darüber; sie strafte des Königs Töchter mit Scheidungen und mit zweifacher, dreifacher Heirat.“ [Stesichoros: [Lyrik]. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 10067 (vgl. Griech. Lyrik, S. 85) (c) Aufbau-Verlag] ….. Gegen seinen Enkel Orestes erhob er die Anklage wegen der Ermordung von Klytaimnestra. An seinem Grabmal in Sparta wurde er göttlich verehrt. Panyassis erzählt, dass er von Asklepios von den Toten erweckt wurde.